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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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starrte ihn an. »Wie willst du das machen? Du kannst das Gebiet ja nicht einzäunen, oder?«
    »Nein. Das wäre am Anfang zu kostspielig. Aber wir würden das Abschießen und Jagen aller Tiere in diesem Gebiet verbieten, selbst zur Nahrungsbeschaffung. Einen Teil der nördlichen Ebene und den Wald an der Westseite der Farm möchte ich nur für die Tiere reservieren. Dort gibt es jede Menge – Leoparden, Büffel, Elefanten, Savannenwild. Selbst Bongos, obwohl sie so scheu sind, dass man sie im Wald fast nie zu Gesicht bekommt. Ich werde einige unserer Arbeitskräfte zu Wildhütern und Rangern ausbilden. Und ich möchte eine Art Ausguck bauen, wo man nachts Tiere beobachten kann. Wie von einem Baumwipfel aus, aber nichts Großes. Ich will nicht, dass sich hier Menschenmassen tummeln und die Gegend kaputtmachen.«
    »Ich werde eine Klinik eröffnen«, verkündete Hannah. »Nicht so etwas wie Mas Krankenstation für die Arbeiter und ihre totos . In meinem Krankenhaus wird man sich um verletzte und verwaiste Tiere kümmern – um kleine Antilopen oder Pinselohrschweine, die ihre Mütter verloren haben, oder ein lahmes Zebra. Erinnerst du dich an die neugeborene Giraffe, die von ihrer Mutter im Stich gelassen wurde, Piet? Ich werde eine Klinik gründen, wo ich für solche Tiere sorgen kann.«
    »Welch noble Pläne. Wenn ich berühmt bin, werde ich euer Engagement gebührend bewundern. Natürlich werde ich hier immer ein Zuhause haben, ganz gleich, wohin ich gehe. Wahrscheinlich an die Küste.« Camilla vollführte eine elegante Geste mit der Hand. »In Kilifi oder Watamu – direkt am Meer. Jeder in Europa wird das für ungeheuer exotisch halten und sich um eine Einladung reißen. Dann könnt ihr alle zu den Partys in meinem skandalösen Haus kommen. Piet, du wirst der glanzvolle Ranger sein. Alle amerikanischen Ladys werden sich unsterblich in dich verlieben und versuchen, sich auf der Safari in dein Zelt zu schleichen, während ihre stinkreichen alten Ehemänner tief und fest schlafen, weil sie bis obenhin voll mit Gin sind.«
    »Und wie willst du so berühmt werden?« Piet kaute auf einem Grashalm und schmunzelte bei dem Bild, das sie heraufbeschworen hatte.
    »Zuerst besuche ich eine Schauspielschule. Dann werde ich über Nacht von einem brillanten Agenten entdeckt, der mich zu einem Bühnen- und Filmstar macht. Mein Name wird in aller Munde sein. Ich werde nach Kenia zurückkehren und dort einen Film drehen. Wie Grace Kelly in Mogambo . Und du wirst mich und die anderen Stars zu deinem Baumhaus mitnehmen, damit wir wilde Tiere beobachten können.«
    »Und du, Sarah?« Piet beugte sich zu ihr vor und kitzelte sie mit einem harten Grashalm. »Warte, lass mich raten. Entweder werden dich die Nonnen in ihrem Kloster einsperren, oder du wirst Medizin studieren wie dein Vater. Das ist es! Du wirst Missionarsärztin in irgendeinem abgelegenen Ort, umgeben von dankbaren Eingeborenen, denen du beigebracht hast, ihre Gebete zu sprechen.«
    »Ich weiß nicht, warum du mich als Missionarin siehst«, meinte Sarah, gekränkt über seine Vorstellung von ihr, die so gar nichts gemein hatte mit dem Bild von dekadentem Glanz und Erfolg, das er bei Camilla bereitwillig akzeptiert hatte. »Außerdem studiert mein Bruder Medizin. Zwei Ärzte in der Familie sind genug. Nach meinem Abschluss werde ich Zoologie studieren, und zwar an der Universität von Dublin. Dann werde ich hierher zurückkehren und Forschung betreiben. Vielleicht über wandernde Tierarten im Mara Nationalpark oder in der Serengeti. Oder über den Bongo in deinem Wald, den niemand jemals zu Gesicht bekommen hat. Oder über Warzenschweine. Ich liebe Warzenschweine.«
    »Ihr drei werdet der Schrecken des ganzen Landes sein. Wie ein Rudel Löwinnen«, meinte Piet. »Schwestern im Geiste, wenn schon nicht blutsverwandt.«
    »Aber wir könnten Blutsschwestern werden.« Sarah beugte sich vor. »Gib mir dein Messer, Piet. Wir werden uns damit in die Hand ritzen, bis ein wenig Blut hervortritt. Dann werden wir unser Blut vermischen und geloben, immer zusammenzuhalten und miteinander durch dick und dünn zu gehen. Was auch geschehen mag. Wir werden Schwestern im Blut sein, auf die traditionelle Art der Kikuyu oder Massai.«
    »Damit will ich nichts zu tun haben.« Piet schüttelte den Kopf. »Das ist eine komische Idee für ein paar Klosterschülerinnen. Nur Krieger machen so was. Und wenn Pa davon erfährt …«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wer ihm davon erzählen

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