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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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Güte, Han, wenn deine Haut diesen dezenten Rote-Bete-Ton annimmt, siehst du fast aus wie Sarah.«
    »Hat sie mit dir über Lars gesprochen?«
    »Nein, ich habe es selbst bemerkt. Also, wie stehst du zu ihm?«
    »Manchmal frage ich mich, wie es wäre, mit ihm zusammen zu sein.« Verlegen sah sie Camilla an. »Sarah meint, dass ich nur Angst habe, und da hat sie Recht. Dämlich von mir, nicht wahr? Dabei bin ich eine große, starke Farmerin, die eigentlich mit beiden Füßen auf dem Boden der Tatsachen stehen sollte. Aber so ist es nun mal.«
    »Starksein hilft einem nicht weiter, wenn es um die Liebe geht«, erwiderte Camilla. »Wenn das Herz spricht, setzt der Verstand aus. Glaube mir, ich weiß es am besten.«
    »Vielleicht mag ich ihn ja nur, weil sonst kein anderer in der Nähe ist«, entgegnete Hannah. »Ich arbeite Tag und Nacht und habe kein Geld, um mir in Nanyuki oder Nairobi ein schönes Leben zu machen. Deshalb bin ich wohl ein bisschen zur Einsiedlerin geworden. Außerdem rufen ständig Mädchen an und fragen nach ihm.«
    »Ich wette, die sind keine Konkurrenz für dich.«
    »Da bin ich nicht so sicher. Und da wäre noch etwas.« Hannah hielt nachdenklich inne. »Inzwischen weiß ich meine Unabhängkeit zu schätzen. Mehr als zwei Jahre habe ich im Süden verbracht, ständig über Pas Probleme nachgegrübelt und mir Sorgen um Ma gemacht. Inzwischen bestimme ich selbst über mein Leben und bin nicht mehr dafür verantwortlich, was andere Menschen empfinden oder ob sie glücklich sind. Und ich möchte, dass das so bleibt. Ich habe Angst, dass ich mich von Lars erdrückt fühlen könnte. Er ist meinem Bruder so ähnlich.«
    »Für mich sind das alles nur faule Ausreden«, gab Camilla lächelnd zurück. »Mir kannst du nichts vormachen. Und jetzt gib mir diese Zeichnung und lass mich überlegen, wo der Tisch hin soll, bevor die anderen kommen.«
    Der Abendstern ging auf, und in der Dämmerung kühlte die Luft rasch ab. Sie waren immer noch damit beschäftigt, im schwindenden Licht Viktor Szustaks Pläne zu entziffern, als sich auf der holperigen Straße die Scheinwerfer eines Autos näherten.
    Während Lars mit Piet auf die Aussichtsplattform trat, hielt Sarah sich seltsamerweise abseits. Camilla nahm sie mit zu den anderen, die sich auf dem Balkon versammelt hatten.
    »Wie gefällt dir die Aussicht, Lady Camilla?«, fragte Piet und ließ mit unverhohlenem Stolz den Blick über sein Reich schweifen.
    »Sie wird jedem, der einmal hier war, unvergesslich bleiben«, erwiderte Camilla. »Dieser wundervolle Ort zieht einen magisch an. Meiner Ansicht nach hast du Großartiges geleistet.«
    Sie saßen da, betrachteten die Sterne im Firmament und lauschten dem Wind und dem Summen der nächtlichen Insekten. Nur Sarah war schweigsam und starrte mit bedrückter Miene auf das Wasserloch. Piet drehte sich fragend zu ihr um.
    »Du bist heute so still.«
    »Manchmal höre ich einfach gern zu. Du solltest dich darüber freuen.«
    Er lachte auf. Ob er womöglich nicht mehr wusste, dass sie sich erst vor kurzem hier geküsst hatten? Seitdem hatte sie geduldig darauf gewartet, dass er den nächsten Schritt machte. Sie hoffte auf irgendein kleines Anzeichen dafür, dass er sie liebte. Doch obwohl er sich im Lager oder bei ihren Ausflügen häufig neben sie gesetzt hatte, hatte er keine weiteren Anstalten unternommen, ihr Verhältnis zu vertiefen. Verzweifelt sehnte sie sich danach, dass er die Worte aussprach, die ihr Gewissheit geben konnten. Als sie die Lodge verließen, hielt Piet die Tür seines Landrover auf und bat Sarah einzusteigen. Während der Fahrt über die holperige Straße legte er ihr plötzlich die Hand aufs Knie.
    »Ich bin froh, dass du bald zurückkommst«, sagte er. »Wir müssen über so vieles reden, wenn wir uns wiedersehen. Und zwar unter vier Augen.« Er wies nach oben auf den Berg. »Wir gehen zusammen hinauf und sprechen miteinander. Hoffentlich ist es bald so weit.«
    Vor Glückseligkeit wurde ihr ganz schwindelig. Als Piet ihre Freude bemerkte, schmunzelte er und drückte kurz ihre Hand, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zuwandte.

    »Wo ist Mwangi mit den Drinks? Und wo mögen nur die Hunde stecken?« Piet kam als Letzter ins Wohnzimmer, wo sie sich vor dem Abendessen versammelten. »Normalerweise hoffen sie doch immer, dass für sie etwas abfällt.«
    »Lars ist zur Murray-Farm gefahren«, erwiderte Hannah. »Wahrscheinlich hat er sie mitgenommen.«
    »Aber doch nicht alle«, wandte

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