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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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umgebracht!«
    Sarah lag starr vor Angst neben ihm und betete, dass die Männer sie nicht jetzt, da sie gerade wieder Hoffnung gefasst hatten, doch noch töten würden. Sie drehte sich zu Camilla um, die reglos neben ihr verharrte.
    »Wie geht es dir? Was ist mit deinem Kopf?«
    »Es blutet noch«, flüsterte Camilla. »Aber keine Sorge. Bete nur, dass wir das überstehen. O Gott, sie kommen wieder. Bitte, lieber Gott, lass uns nicht sterben.«
    Sie hörten Schritte im Zimmer. Dann wurde der Teppich weggerissen. Sie blinzelten, geblendet vom plötzlichen Licht.
    »Aufstehen.« Einer der Männer versetzte Piet einen Tritt, drehte ihn auf den Rücken und zerrte ihn auf die Füße. »Du kommst mit und schließt den Raum mit den Waffen auf. Und Geld. Du hast einen Safe mit Geld. Bindet ihm die Beine los.«
    »Nein, nein, er kann euch die Schlüssel geben. Bitte nehmt einfach nur die Schlüssel«, bettelte Hannah unter Tränen.
    Aber die Männer achteten nicht auf ihr verzweifeltes Flehen. Hilflos musste sie mit ansehen, wie ihr Bruder stolpernd in die Nacht hinausgestoßen wurde. Lange Zeit war es totenstill im Raum, und die drei Mädchen hörten nichts außer ihrem eigenen flachen Atmen.
    »O Gott, nein, bitte nehmt ihn mir nicht weg!« Die Hände immer noch auf dem Rücken gefesselt, wiegte Sarah sich hin und her. Ihr Kopf schlug gegen die Dielenbretter, als sie immer mehr von Angst geschüttelt wurde. »Bitte, lieber Gott, bring ihn wohlbehalten zurück. Bitte nimm ihn uns nicht. Bitte, bitte, lieber Gott, mach, dass ihm nichts geschieht. Sei gnädig mit uns, ich flehe dich an. Und pass auf, dass ihm nichts zustößt.«
    Neben ihr bebte Camilla vor Angst, und sie sah immer wieder Piet vor sich – lebendig, lachend und voller Tatendrang. Als sie den Mund öffnete, um ebenfalls um Gnade zu beten, schmeckte sie das Blut, das ihr immer noch über Gesicht und Lippen strömte. Hannah krümmte sich auf dem Boden zusammen und hatte die Ellenbogen fest an den Körper gepresst, um das Zittern zu unterdrücken. Plötzlich schrie sie auf, hob den Kopf und versuchte, unter dem schweren Teppich hervorzukriechen.
    »Ich höre ein Auto«, stieß sie hervor. »Das könnte Lars sein.« Der Lichtkegel der herannahenden Scheinwerfer gab ihnen wieder Hoffnung, und sie drängten sich eng zusammen. »Bestimmt ist er es, aber wir müssen ihn irgendwie warnen. Sie könnten …«
    In diesem Moment knallte ein Schuss.
    »O Gott. Wenn es zu einer Schießerei kommt, werden wir alle sterben. Sicher rechnet Lars nicht damit, dass sie zu fünft sind. O Gott, jetzt ist es aus und vorbei mit uns.« Hannah war außer sich vor Todesangst.
    Draußen hallten weitere Schüsse durch die Nacht, gefolgt von Fußgetrappel und dem Aufheulen von Motoren. Türen fielen zu, Gänge wurden krachend eingelegt, und dann entfernten sich die Autogeräusche. Eine Ewigkeit blieb es totenstill, und in der grausig stillen Nacht war nicht einmal das Summen eines Insekts zu hören.
    »Hannah?« Piets Atem ging stoßweise, als er hereingetaumelt kam und sein Messer zog, um die Mädchen zu befreien. Einen Moment klammerten sie sich aneinander, weinend vor Erleichterung und Entsetzen. »Lars ist schwer verletzt. Beeil dich, Han. Mein Gott, Camilla! Dein Gesicht … Mir war nicht klar, dass es so schlimm ist. Du blutest ja immer noch!«
    »Das ist nicht so wichtig.« Camilla schob seine Hand weg.
    »Also gut. Hannah, hol heißes Wasser und such saubere Tücher – Bettlaken, Handtücher, irgendetwas. Wir müssen Lars rasch ins Haus schaffen. Die Angestellten waren in der Küche eingesperrt. Sarah, gib ihnen einen Schluck Brandy. Sie waren gefesselt und wurden von einem Mann mit einem panga bewacht. Simon habe ich auch gefunden. Sie haben ihn niedergeschlagen und im Büro eingeschlossen. Er hat eine große Beule am Kopf und ein paar Schnittwunden, weil er eine Scheibe eingeschlagen hat, um zu fliehen. Die Schweinekerle haben unsere Autos geklaut und alles aus dem Haus mitgenommen. Von den Hunden fehlt jede Spur. Ich fürchte, sie wurden vergiftet. Der Laster steht noch am Lagerhaus. Also werde ich Simon zu den Murrays schicken, um Hilfe zu holen. Außerdem soll er Dr. Markham anrufen.«
    Lars lag in der Auffahrt. Sein Atem ging unregelmäßig. Er sah Hannah an und bemühte sich, ihr etwas zu sagen. Sie legte ihm den zitternden Finger an die Lippen.
    »Pssst. Ganz still. Du musst deine Kräfte schonen. Piet holt Hilfe. Sie haben die Telefonleitung durchgeschnitten, deshalb wird es

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