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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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deiner Schritte erzeugt ein Geräusch oder gibt ein Signal, das ein Büffel oder ein Löwe, der sich im Dickicht versteckt, schon lange vorher wahrnimmt, wenn du dich ihm näherst. Und abgesehen von den Lizenzen für Trophäen erlegen wir nur Tiere, um Nahrung für das Camp zu besorgen.«
    »Trotzdem tötet ihr dafür Tiere«, gab sie halsstarrig zurück.
    »Das tut dein Metzger auch«, erwiderte er mit einem Lächeln.
    »Ich glaube mich erinnern zu können, dass Sarah vor kurzem ein Stück eines Impalaschenkels verdrückt hat«, warf Camilla genüsslich ein. »Und sie war voller Bewunderung für die Person, die das arme unschuldige Tier geschossen und auf den Tisch gebracht hat.«
    Sarahs Gesicht wurde knallrot.
    »Dein Heiligenschein verblasst ein wenig, wie mir scheint.« Anthony zog die Augenbrauen hoch. »Der Bestand breitet sich zu rasch aus, Sarah, und wir haben einen wachsenden Bedarf an Land, auf dem Lebensmittel angebaut werden können. Es ist nicht möglich, wahllos alle Arten von Wild zu schützen.«
    »Das ist mir alles klar. Wir haben Freunde, die eine Farm bewirtschaften, und manchmal müssen sie einen Leoparden schießen, weil er ihr Vieh angegriffen hat. Oder sie müssen einen Büffel töten, der die shambas der Arbeiter niedergetrampelt hat. Ich verstehe, dass man für ein gesundes Gleichgewicht sorgen muss. Aber das ist etwas anderes, als wenn jemand ein Tier nur zum Spaß tötet.«
    »Ich denke, da bewegen wir uns auf einem schmalen Grat. Aber von dem Geld für die Jagdlizenzen werden die Ranger bezahlt, die in den Reservaten und Parks patrouillieren. Zumindest theoretisch.«
    »Es ist eher wahrscheinlich, dass sich ein paar Politiker davon einen weiteren Mercedes oder eine neue Frau kaufen«, meinte Camilla fröhlich.
    »In dieser Gegend kann man sich reinen Zynismus nicht leisten«, gab Anthony zurück. »Ein Teil des Geldes wird für den vorgesehenen Zweck verwendet, und das ist besser als nichts. Und die professionellen Jäger sind auch sehr gute Wildhüter, die illegale Aktivitäten sofort bei den zuständigen Behörden melden und oft auch das Wildern von Nashörnern und Elefanten verhindern.«
    »Du willst also sagen, dass der Zweck die Mittel heiligt – wie beim Abschießen von prächtigen alten Elefanten für den Kochtopf, zum Beispiel?« Sarah war noch nicht überzeugt.
    »Noch einmal: in der Theorie, ja.« Anthony schob seinen Hut aus dem Gesicht und leerte sein Glas. Das Lächeln war aus seinen Augen verschwunden. »Sicher wird unter den Politikern gepokert und gemauschelt. Und nach der Unabhängigkeit wird das möglicherweise noch schlimmer werden, falls Korruption zu einem ernsten Thema wird. Und das ist sehr wahrscheinlich. Wer weiß, was dann geschehen wird.«
    »Ein düsteres Szenario«, meinte Sarah. »Ich hoffe, dass es dann noch Leute wie dich geben wird, die sich für das Überleben der wilden Tiere einsetzen.«
    »Das scheint dir ja sehr am Herzen zu liegen.«
    »So ist es«, erklärte Camilla. »Sarah ist eine Art Kreuzritter, so wie du. Sie möchte Zoologie studieren und nach ihrem Examen hierher zurückkommen, um im Naturschutz zu arbeiten. Also ihren Teil dazu beitragen, dieses Land zu retten.«
    »Braves Mädchen. Vielleicht werden wir eines Tages zusammenarbeiten. Ich habe einen Freund, der auf seiner Farm ein privates Wildtierreservat gründen will. Er möchte eine kleine Lodge bauen, von der aus Leute das Wild an einem Ort beobachten können, der nicht von lärmenden Touristengruppen überlaufen ist. Wenn ich ein wenig Geld auftreiben kann, möchte ich es in dieses Projekt investieren.«
    »Wo soll das sein?« Sarah beugte sich ungläubig vor.
    »Der Ort heißt Langani Farm. Der Mann, der sie bald leiten wird, ist ein alter Kumpel von mir. Piet van der Beer. Tatsächlich stammt er aus der Gegend, wo ihr Mädchen eingekerkert wart.« Erstaunt lauschte er, als die Mädchen ihn aufklärten. »Nun, sein Plan ist wirklich gut, obwohl es schwer werden wird, das Geld dafür aufzubringen. Aber Piet ist ein guter Mann, und wenn jemand so etwas auf die Beine stellen kann, dann er.« Anthony wandte sich Camilla zu. »Was gibt’s Neues bei dir?«
    Sie zuckte die Schultern. »Alles wie gehabt. Meine Eltern beharren immer noch darauf, dass die von mir gewählte Karriere zu bohemienmäßig sei, was immer das auch heißen mag. Ich glaube nicht, dass einer von den beiden jemals einen Bohemien getroffen hat. Also habe ich eingewilligt, eine standesgemäße Ausbildung zu machen, bevor

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