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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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umschlungen, dass nur die juwelengeschmückten Finger ihrer Hand an seinem Nacken sichtbar waren. Ihre Körper bewegten sich, eng aneinander geschmiegt, in einem sinnlichen, schwebenden Rhythmus, und als sie sich langsam näherten, stellte Sarah erschrocken fest, dass sie den Mann schon einmal gesehen hatte. Hastig blickte sie beiseite. Die Begegnung mit ihm war mit zu vielen belastenden Erinnerungen verknüpft, und sie wollte sich nicht das Vergnügen an diesem Abend verderben lassen. Aber es war zu spät. Dr. Winston Hayford hatte sie bereits entdeckt. Er erstarrte und brachte nur mit Mühe ein Begrüßungslächeln zustande, während Sarah fassungslos auf das perfekte Gesicht und die hübsche Figur seiner Begleiterin blickte. Camilla kam direkt auf sie zu. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich zuerst Überraschung, dann Zorn wider.
    »Liebling«, sagte Marina mit ihrer leisen, atemlosen Stimme. »Wie schön, dich hier zu treffen! Kein Ort, an dem du üblicherweise verkehrst. Du erinnerst dich an Dr. Hayford?« Der große Afrikaner streckte seine Hand aus, während Marina sich an Sarah wandte und ihr ein strahlendes Lächeln schenkte. »Wir sind uns ja bereits in dem wunderschönen Haus in Mombasa und in Muthaiga begegnet. Leben Sie jetzt in London?«
    »Nein, ich bin über Ostern von Dublin hierher gekommen.« Sarah war verzweifelt bemüht, den Austausch von Höflichkeiten rasch hinter sich zu bringen, um flüchten zu können.
    »Und Sie müssen der Bruder sein.« Marina wandte sich Tim zu, berührte seinen Arm und lächelte ihn an. »Sie sind einander ja so ähnlich. Studieren Sie nicht Medizin? Camilla muss Sie beide einmal in unsere Wohnung mitbringen. Zum Abendessen oder auf einen Drink.«
    Piet stand mit grimmigem Gesicht neben Sarah. Sie tastete nach seiner Hand, griff aber ins Leere, als Marina ihm einen flüchtigen Blick zuwarf und sich sofort wieder abwandte.
    »Mutter. Welche Überraschung.« Camillas Begrüßung klang äußerst feindselig. »Ich kann Daddy nicht entdecken, aber vielleicht war er ja heute Abend nicht eingeladen. Es ist wirklich schön zu sehen, dass du deinen Teil zur internationalen Verständigung beiträgst. Willst du Piet nicht begrüßen? Ich bin sicher, du kannst dich noch an Piet van der Beer erinnern.«
    »Bitte nicht, Camilla«, sagte Sarah leise. Ihre Kehle brannte wie Feuer, und sie begann zu zittern. Rasch ging sie auf Dr. Hayford zu und sah ihn flehentlich an. »Sind Sie wegen eines medizinischen Kongresses hier?«
    »Nein, ich bin für eine Weile nach London versetzt worden.« Seine Miene wirkte höflich und sachlich, aber Sarah entdeckte hinter seinen großen Brillengläsern Mitgefühl und Bedauern. »Marina, ich glaube, wir sollten zur Park Lane weitergehen.«
    »Guten Abend, Mrs. Broughton-Smith.« Piet war nicht von der Stelle gewichen und streckte ihr die Hand entgegen, um sie zu zwingen, ihn zur Kenntnis zu nehmen.
    Doch Marina machte keine Anstalten, darauf einzugehen. Winston Hayford erkannte, dass sie entschlossen war, Piets Gruß zu ignorieren. Er ergriff ihren Ellbogen und wollte mit ihr auf die Treppe zusteuern, um eine weitere Konfrontation zu vermeiden. Sie sah ihn kurz an und schob seine Hand beiseite.
    »Ich war der Meinung, du hättest jegliche Verbindung zu diesem jungen Mann abgebrochen, Camilla«, sagte sie. »Ich dachte, wir waren uns einig.«
    »Nun, liebe Mutter, dann musst du deine Meinung revidieren.« Zorn stieg in Camilla auf und löschte alles um sie herum aus. »Denn Piet und ich haben uns verlobt. Wir werden heiraten.«
    In der nun einsetzenden Stille drehte Marina sich auf dem Absatz um und ging davon, gefolgt von Dr. Hayford. Ihre Absätze klapperten auf dem glänzenden Boden. Sarah beobachtete wie hypnotisiert, wie sie den oberen Treppenabsatz erreichten und in die Nacht hinaustraten, weg von dem fröhlichen, sorgenfreien Abend, den sie verdorben hatten. Ihr Puls hämmerte, als sie sich angstvoll wieder ihren Freunden zuwandte.
    Piet starrte Camilla an. Sein Gesicht strahlte, und er riss sie in seine Arme.
    »Camilla – ich hätte niemals zu träumen gewagt, dass … Ich weiß nicht, was ich sagen soll, außer dass ich schon immer …«
    »Piet, es tut mir Leid.« Camilla sah ihn benommen an. »Es tut mir wirklich Leid. Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hat, etwas so Dummes zu sagen.«
    Tim drehte sie wütend zu sich herum und spie ihr seine Worte förmlich ins Gesicht.
    »Lernst du denn niemals etwas dazu, du selbstsüchtiges kleines

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