Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
Vom Netzwerk:
gefahren hat. Zahlen waren nie seine Stärke, aber er hätte blind und taub sein müssen, um nicht zu begreifen, was los war. Keine Ahnung, was er sich dabei gedacht hat.«
    »Hast du mit ihm darüber gesprochen?«, fragte Sarah.
    »Nein.« Piets Miene war düster. »Ich nahm an, dass er im Süden schon genug Probleme hat. Und auch Hannah habe ich es nicht gesagt. Also wäre es schwierig, sie jetzt nach Hause zu holen. Außerdem wird sie dort gebraucht. Ma verlässt sich auf sie. Ich weiß nicht, was sie ohne Hannah täte.«
    Er ergriff Sarahs Hand. Sie drückte seine Finger und hoffte, dass er verstehen würde, wie sehr ihr daran lag, seine Probleme und Träume mit ihm zu teilen. Als sie sich gerade überlegte, ob sie ihn küssen sollte, hörten sie einen Schlüssel im Türschloss.
    »Ich dachte schon, ich würde nie mehr aus diesem zugigen Atelier verschwinden können. Und diese schrecklichen Klamotten waren die Rolle Film nicht wert! Piet, du siehst aus wie ein Gespenst. Sehr seltsam in diesen Großstadtklamotten.«
    Camilla warf ihre Tasche auf den Boden, legte die Arme um seinen Nacken und küsste ihn mitten auf den Mund. »Wie lange bist du schon hier?«
    Er brachte keine Antwort hervor, und Sarah begriff, dass er verlegen war, völlig übermannt von Camillas unbefangener Umarmung. Sprachlos vor der Frau seiner Träume, dachte sie verbittert. Sie bückte sich nach dem Tablett, und als sie die leeren Tassen in das Spülbecken stellte, stiegen ihr Tränen der Wut und Verzweiflung in die Augen. Es kostete sie einige Mühe, sich zu fassen, bevor sie sich neben Camilla auf das Sofa setzte.
    »Schottland ist ein wunderbares Land, um dort zu arbeiten«, erzählte Piet gerade. »Ich habe so viel gelernt, neue Techniken und großartige Maschinen gesehen, die wir auf Langani einsetzen könnten, sobald wir das Geld dafür aufbringen können. Ich habe auch eine Woche in Edinburgh verbracht. Eine freundliche Stadt. In den Pubs kann man sich gut amüsieren, und ich habe das Theaterfestival besucht. Aber nach all den Monaten sehne ich mich wirklich danach heimzukehren.«
    »Dieser Junge hat nur seine Farm im Kopf«, meinte Camilla. »Vielleicht wird dir nach deiner Rückkehr all das fehlen, was du hier tun konntest.«
    »Diese Gefahr besteht sicher nicht.« Piet lächelte. »Ich will mich nur in die Arbeit auf der Farm stürzen. Vor allem möchte ich die Idee verwirklichen, einen Teil von Langani in ein Wildreservat zu verwandeln. Kurz vor meiner Abreise traf ich in Nairobi einen Architekten. Er hat Pläne für eine kleine Safari-Lodge gezeichnet, und Anthony Chapman ist bereit, ein wenig Geld zu investieren. Wir werden eine Firma gründen, um das Projekt zu starten. Sobald ich wieder zu Hause bin, werde ich damit anfangen.«
    »Du bist wirklich ein Buschbaby, Piet. Adieu Heidekraut, Malt Whisky und liebliche Lochs. Und niemals ein Blick zurück.« Camilla zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch in seine Richtung.
    »Ich begreife einfach nicht, wie Menschen in diesem Klima leben können. Es gibt kein strahlendes Licht, das die Landschaft aufleuchten lässt, und die Sonne erwärmt dir nie das Herz.«
    »Nun, Sarah und ich haben Pläne für die nächsten Tage, die dich erwärmen werden. Leg dich ein wenig aufs Ohr, bis Timmy kommt. Er müsste in etwa einer Stunde hier sein. Dann werden wir viele helle Lichter finden, um dich aufzuheitern.«
    Im Schlafzimmer suchte Camilla nach einer passenden Garderobe für den Abend und bestand darauf, dass Sarah eine ausgestellte Hose und ein eng sitzendes Top anzog. Für sich wählte sie ein Minikleid, das aus einer Art glänzendem Plastikmaterial gemacht schien und am Saum ein Muster aus kreisrunden Löchern aufwies.
    »Und?«, fragte sie, während sie nach passenden Accessoires suchte.
    »Und was?« Sarah gab sich keine Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen. »Er ist nur hier, um dich zu sehen. Ich interessiere ihn überhaupt nicht – in mir sieht er lediglich eine Art kleine Schwester. Und das weißt du auch.«
    »Er ist ein bisschen in mich verknallt wie ein Schuljunge. Aber tief in seinem Inneren weiß er, dass das nichts zu bedeuten hat.«
    »Bist du wirklich nicht an ihm interessiert? Bitte sag mir die Wahrheit«, flehte Sarah und wischte rasch die aufsteigenden Tränen mit dem Handrücken ab. »Mist! Jetzt schau mich an.«
    »Ich interessiere mich nicht für ihn und habe es nie getan. Ich bin nicht in ihn verliebt – und übrigens auch in keinen anderen Mann. Und das

Weitere Kostenlose Bücher