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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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dumm«, erklärte er. »Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich kann dich einem meiner Freunde vorstellen, der in der Leitung des Royal Court Theatre sitzt. Ein sympathischer junger Mann mit vielen Kontakten, den du bestimmt mögen wirst. Wenn du dich nicht an einer anderen Schauspielschule bewerben möchtest, könntest du vielleicht mit einem Job hinter den Kulissen beginnen. Es gibt sehr viele hervorragende Schauspieler, die es auf diese Weise geschafft haben. Sie fangen mit kleinen Aufträgen und als Zweitbesetzung an, bis eine passende Rolle kommt. Und schon sind sie auf dem Weg nach oben.«
    »Ich weiß nicht, Daddy. Im Moment bin ich nicht in der Lage, darüber nachzudenken. Aber ich habe einige gute Termine für Fotoshootings. Eigentlich so viele, wie ich mir wünschen könnte. Glücklicherweise habe ich einen der besten Agenten in London. Sein Name ist Tom Bartlett. Nächste Woche werde ich mit Ricky Lane Fotos in Schottland machen. Modeaufnahmen für das Magazin Queen . Mein Foto wird zum ersten Mal darin zu sehen sein – vielleicht sogar auf der Titelseite. Und ich habe Angebote, im Juni nach Paris und im Herbst nach New York zu gehen.« Camilla zog in gespielter Überraschung die Augenbrauen hoch. »Ich werde ziemlich berühmt sein, weißt du. Man wird mich in Restaurants erkennen und mir den besten Tisch zuweisen. Selbst jetzt sprechen mich schon wildfremde Leute auf der Straße an. Manchmal ist das richtig lästig.«
    »Aber das ist nicht, was du eigentlich machen wolltest. Du solltest dich nicht verleiten lassen, wegen einer Absage deine Schauspielambitionen zu begraben.«
    »Ich werde sie nicht begraben. Letztendlich werde ich es schaffen.«
    »Es freut mich, das zu hören, Liebling. Lass dich nicht beirren, auch wenn es schwer wird. Ich werde sehr stolz auf dich sein. Welche Pläne hast du jetzt?«
    »Ich hoffe, den August und Anfang September in Kenia verbringen zu können. Hannah, Sarah und ich haben uns das versprochen. Wir wollen dort unseren einundzwanzigsten Geburtstag feiern – und unsere seit kurzem entdeckte Weisheit.« Sie legte den Kopf zur Seite und lächelte ihren Vater traurig an. »Vorausgesetzt, dass sie mich überhaupt noch dabeihaben wollen.«
    »Warum sollten sie das nicht, um Himmels willen?« George war überrascht.
    Aber Camilla konnte ihm nicht erzählen, dass sie Marina und ihren schwarzen Liebhaber in einem der bekanntesten Nachtlokale Londons begegnet war, während er in Kenia weilte oder bis zur Erschöpfung in Whitehall gearbeitet hatte. Das Risiko, ihren Vater zu verletzen, war zu groß. Er war das einzige beständige Element in ihrem Leben, die Person, die sie liebte und der sie vertraute. Und sie konnte auch nicht gestehen, was sie als Folge davon Piet und Sarah angetan hatte. Sie schreckte vor der Erinnerung daran zurück und zwang sich, wieder an die Gegenwart zu denken.
    »Was wolltest du mit mir besprechen?«, fragte sie.
    »Es wird eine große Veränderung in meinem Leben geben«, erklärte George. Er zögerte, schenkte ihnen Wein nach und zündete sich eine Zigarre an. Dann folgte ein langes Schweigen, und Camilla wartete verstört. »Ich werde das Auswärtige Amt verlassen«, verkündete er schließlich.
    »Was?« Camilla sah ihn ungläubig an. »Aber du liebst deinen Job, Daddy. Er ist dein Leben. Sicher werden sie dich bald zum Gouverneur oder Hochkommissar oder zu etwas Ähnlichem ernennen. Wieso, um alles in der Welt, willst du jetzt ausscheiden?« Er antwortete nicht sofort, und sie bemerkte, dass er versuchte, sich eine Antwort zurechtzulegen. »Nein, sag es mir nicht«, fuhr sie fort. »Es ist wegen Mutter. Da bin ich mir sicher. Sie hat dich dazu überredet. Es geht um Geld, nicht wahr?«
    Sie starrte ihn unverwandt an. Ihre Augen forderten eine Antwort, und ihr Instinkt verriet ihr, dass sie Recht hatte. Er senkte den Blick, und sie sah wieder Marina in dem Nachtclub vor sich. Marina, die einen Skandal verursacht hatte, der ihn zum Rücktritt zwang. Doch sie wagte es nicht, weitere Fragen zu stellen, weil sie sich nicht sicher war, ob er von Winston Hayford wusste.
    »Es hat nichts mit deiner Mutter zu tun.« George sah ihr jetzt wieder direkt in die Augen. »Ich habe einen interessanten Job auf dem privaten Sektor angenommen. Eine Tätigkeit mit mehr Handlungsspielraum.«
    »Mehr Handlungsspielraum als beim Verändern der Welt? Das glaube ich dir nicht.«
    »Es ist eine Herausforderung«, bekräftigte er. »Ich werde einen internationalen Fonds

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