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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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wieder anrufen.«
    Als Sarah aufgelegt hatte, ließ sie sich in einen Sessel fallen. Irgendetwas an Camillas Vorschlag war seltsam gewesen, so als ob sie noch etwas hinzufügen hätte wollen, aber Sarah hatte jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken. Die Vorstellung, wieder nach Hause fahren zu können, an die Küste, nach Langani und vielleicht sogar auf Safari zu gehen, war sehr verführerisch. Sie hatte nicht zu träumen gewagt, jemals einen Urlaub in einem privaten Camp wie dem von Anthony verbringen zu können. Als sie ein Geräusch hörte, sah sie auf.
    »Wer war am Telefon?« Tim lehnte im Türrahmen. »Eigentlich habe ich heute den Abend frei, aber ich fürchte, das wird sich noch ändern, weil das Personal knapp ist. Und alle Welt scheint an Grippe zu leiden.«
    »Das war Camilla. Sie wollte wissen, ob ich im August nach Kenia komme. Anscheinend könnte Anthony Chapman uns nach Samburu zum Campen mitnehmen, um unsere Geburtstage dort zu feiern. Camilla sagte, sie habe gerade einen lukrativen Auftrag bekommen und wolle alles bezahlen. Sogar mein Ticket nach Nairobi.«
    »Meine Güte, die lässt wohl niemals locker«, meinte er angewidert. »Siehst du denn nicht, dass sie versucht, sich deine Anerkennung zu erkaufen? Wie oft fällst du noch darauf herein?«
    »Wenn es etwas in ihrem Leben gibt, das ihr wirklich etwas bedeutet, dann ist es ihre Freundschaft mit Hannah und mir«, beharrte Sarah. »Und ich bin nicht gewillt, das außer Acht zu lassen. Zumindest nicht ganz. Warum kommst du nicht mit? Eine Safari würde dir gefallen, und du hast so hart gearbeitet.«
    »Und Camillas Silberlinge annehmen?« Tim lachte verächtlich. »Auf keinen Fall! Außerdem könnten uns Mum und Dad hier brauchen. Oder bist du so fasziniert von deiner reichen, verzogenen Freundin und dem, was sie dir kaufen kann, dass unsere Eltern dir nicht mehr bedeuten?«
    »Das ist einfach abscheulich!«, schrie Sarah. »Du weißt, wie viel sie mir bedeuten und dass ich außer mir vor Sorge bin. Aber bis zu dieser Reise sind es noch zwei Monate, und nur der Gedanke, nach Hause zurückzukehren, hat mich letztes Jahr davor bewahrt, den Verstand zu verlieren. Mum und Dad würde es nichts ausmachen, wenn ich zurückginge, nur für ein paar Wochen. Möglicherweise sind sie bis dahin selbst wieder dort.«
    »Das sind sie bestimmt nicht. Geht das nicht in deinen dummen Schädel?« Tim hieb mit der Faust auf das durchhängende Sofa. »Du bist völlig bescheuert, Sarah. Und Camilla ist ein berechnendes Biest. Ich fasse es einfach nicht, dass du so blöd sein könntest, ihre Bedingungen zu erfüllen, um zurückzukehren. Ich sehe dich schon vor mir, wie du Piet van der Beer anhimmelst, während er dich ignoriert und hinter ihr herläuft. Wo ist dein verdammter Stolz? Wo ist dein gesunder Menschenverstand?«
    »Gesunder Menschenverstand? Wo ist denn deiner geblieben, als du zugelassen hast, dass diese langweilige Deirdre dich völlig in Beschlag genommen hat? Sie hat einen sauertöpfischen alten Nörgler aus dir gemacht. Du hast überhaupt nichts mit ihr gemein.«
    Sowie sie diese Worte hervorgestoßen hatte, tat es ihr Leid, aber seine Grausamkeit hatte sie verletzt. Sie schlug die Wohnungstür hinter sich zu und rannte wieder auf die Straße hinaus. Doch der Schmerz, den seine Bemerkungen geweckt hatten, ließ sie nicht los. Schließlich setzte sie sich auf eine Bank und zog ihre Jacke enger um sich. Tims Worte wühlten sie auf, aber sie war fest entschlossen, sich nicht von seiner brutalen Analyse ihrer Motive irremachen zu lassen. Sie würde alles in den nächsten Tagen mit ihrer Mutter besprechen. Allmählich hatte sie es satt, ständig eine Spielfigur im Leben anderer Menschen zu sein. Sie hatte diese eine Chance verdient, an den Ort zurückzukehren, den sie so sehr liebte. Seufzend ging sie zurück zur Wohnung und beschloss, ihren Eltern jegliche Unterstützung zu geben, die sie brauchten. Aber Camillas Vorschlag ging ihr trotzdem nicht aus dem Kopf.
    An dem Tag, als ihre Eltern in Dublin ankamen, entdeckte sie die Anzeige in der Zeitung. Sarah Mackay hatte fünfhundert Pfund für ihre Porträts der Insassen des St. Joseph’s Obdachlosenasyls gewonnen. Die Bilder wurden in einer angesagten Galerie in der Wicklow Street ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Als Mike Daly anrief, um ihr zu gratulieren, legte sie einfach auf. Dann buchte sie Zimmer in einem Fünf-Sterne-Hotel und fuhr mit ihren Eltern und ihrem Bruder über das Wochenende nach

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