Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
Vom Netzwerk:
der seinen eigenen Kopf hat, und das alles war ein ziemlicher Schock für ihn. Gib ihm Zeit, er wird schon zu sich kommen, da bin ich mir sicher.«
    Lulu sah die Beklommenheit in seinem Blick, und ihr wurde klar, dass er lediglich versuchte, sie nicht allzu sehr zu enttäuschen. »Das alles kann nicht leicht für dich gewesen sein, und ich weiß wirklich zu schätzen, was du getan hast.« Sie blinzelte ihre Tränen weg und stählte ihre Entschlossenheit. »Es war von uns beiden nicht recht, so viel von ihm zu erwarten.«
    »Morgen ist auch noch ein Tag«, erwiderte er, »man kann nie wissen, vielleicht ändert er seine Meinung.«
    »Vielleicht.« Lulu kapitulierte vor dem Hoffnungsschimmer, der noch blieb, und schenkte ihm ein halbherziges Lächeln. »Ich werde bis Ende der Woche in Hobart bleiben, aber wenn bis dahin …« Sie zuckte mit den Schultern. »Wir werden sehen.«
    Ihre bittere Enttäuschung hatte zur Folge, dass sie nicht einschlafen konnte. Schließlich gab sie den Versuch auf, setzte sich auf den Fenstersitz und beobachtete, wie der Mond hinter dem Mount Wellington vorbeizog. Ihr Vater war irgendwo auf den Hängen dieses Berges – hatte auch er eine unruhige Nacht, dachte er an sie, stellte er seine Entscheidung, sie nicht zu sehen, in Frage, oder bereute er sie gar? Sie musste die Hoffnungam Leben halten, dass er es sich anders überlegen würde, denn ungeachtet dessen, wie es ausgehen würde, wusste sie, dass sie Hobart nicht verlassen könnte, ohne ihn zu sehen.
Am nächsten Tag
    Peter hatte sich ein Zimmer in einem kleinen Hotel für Geschäftsleute unten beim Hafen gemietet. Er hatte Lorelei nicht gern angelogen, aber er hatte keine andere Wahl gehabt und infolgedessen eine schlaflose Nacht verbracht.
    Beim Morgengrauen war er aus dem Bett und angezogen, und da es noch viel zu früh für das Frühstück war und seine Nerven bis zum Zerreißen gespannt waren, unternahm er einen erfrischenden Spaziergang. Sein kaputtes Knie schmerzte, aber wenigstens konnte er sich so auf etwas anderes konzentrieren.
    Während der Morgen voranschritt, stellte er fest, dass er jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, nervös wurde, und die Empfangsdame schien seine dräuende Anwesenheit allmählich zu beunruhigen.
    Der Anruf kam um zwei Uhr. »Tut mir leid, mein Sohn«, sagte Frank durch die knackende Leitung, »ich kann sie nicht treffen. Sag ihr, ich wünsche ihr viel Glück.«
    Das Gespräch wurde abrupt unterbrochen, und Peter starrte auf den summenden Hörer. Er fing den Blick der jungen Frau hinter dem Empfangsschalter auf und hängte ein, bevor er aus dem Hotel stürmte. Seine Wut war verzehrend, und er hatte das Gefühl, um sich schlagen zu müssen, nur um sie freizulassen. Zum Glück hatte er Lorelei nichts von der Verabredung um drei Uhr gesagt, und Gott sei Dank war er nicht bei seinem Vater, denn er hätte in diesem Augenblick für nichts garantieren können.
    »Du alter Schweinehund«, knurrte er wütend und schlug die Wagentür so fest zu, dass das Fahrgestell wackelte. »Ich dachte, du hättest Mumm, Dad, aber wo ist der jetzt? Feigling. Verdammter Feigling.«
    Er kochte innerlich und schaute aus dem Fenster, während er eine Zigarette nach der anderen rauchte und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Er musste es Lulu sagen, und es graute ihm davor, aber es hatte keinen Sinn, dass sie noch länger in Hobart blieb. Nicht, nachdem der Alte sich entschieden hatte.
    »Verflixt und zugenäht!« Er öffnete die Tür, stieg aus, setzte die Kurbel ein und drehte sie wütend. Dröhnend sprang der Motor an, er stieg ein, schlug die Tür zu und legte den Gang ein. Er hatte keine Ahnung, was er Lulu sagen sollte, und er hätte nie gedacht, dass sein Vater am Ende der Stolperstein für seine Pläne sein würde. Er hoffte nur, dass Lulu stark genug war, um die Entscheidung des sturen alten Mannes hinzunehmen.
    Lulu hatte sich an den Hoffnungsschimmer geklammert und sich entsprechend angezogen. Das sanfte Blau ihres Pullovers betonte die Farbe ihrer Augen, die maßgeschneiderte Hose war praktisch für das Wetter in Hobart, und die kecke Strickmütze hob ihre Stimmung. Sie war bereit, ihren Vater zu treffen, wenn er seine Meinung änderte.
    Es war windig, Wolken jagten über den Himmel und verhießen Regen. Die im Hafen liegenden Boote schaukelten in der ansteigenden Dünung, ihre Takelage schlug tonlos, sobald Möwen darüber kreischten. Trotz ihrer Entschlossenheit, fröhlich zu bleiben, zog sich der Morgen

Weitere Kostenlose Bücher