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Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
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Zimmer nebenan und nicht Hunderte Meilen entfernt. »Er ist ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt habe«, gestand sie, »und ich verstehe jetzt, warum er und Peter nicht miteinander klarkommen. Er ist zu sehr darauf bedacht, seinen Willen durchzusetzen, und neigt dazu, seine Mitmenschen anzublaffen.«
    »Aber du bereust es nicht, Kontakt mit ihm aufgenommen zu haben?«
    »Nein, natürlich nicht. Er ist mein Vater.« Sie verstummte, und im ersten Moment dachte er schon, Doreen hätte die Verbindung unterbrochen. »Du wirst es nicht glauben«, fuhr sie fort, »aber seine Schwester, Sybilla Henderson, ist eine bekannte Landschaftsmalerin, und sie wird ihre Arbeiten nächstes Jahr in London ausstellen. Wie findest du das?«
    Er vernahm ihr Lachen und sehnte sich danach, sie zu sehen. »Hab noch nie was von ihr gehört, allerdings glaube ich nicht, dass ich dir auch nur einen Künstler beim Namen nennen könnte.«
    »Ich habe ein paar Werke von ihr in der Galerie in Melbourne gesehen, und die Gemälde vom Buschland haben mir sehr gefallen. Man roch förmlich den Eukalyptus und hatte das Gefühl, in den Blättern auf dem Boden rascheln zu können. Sie ist sehr talentiert.«
    Er lächelte, denn er mochte ihre Begeisterung. »Worüber sprichst du denn so mit Frank?«
    »Über alles Mögliche. Wir haben viel nachzuholen.«
    »Ich bin froh, dass es sich so gut entwickelt«, sagte er ernsthaft. »Wann meinst du denn, dass du hierher zurückkommst?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Frank erholt sich noch, und ich möchte möglichst viel Zeit mit ihm verbringen. Wie geht es Ocean Child?«
    »Er ist gesund und bereit für sein nächstes Rennen, aber ich glaube, du fehlst ihm.«
    »Er fehlt mir auch. Kraule ihn mal an den Ohren. Das wird ihn aufmuntern. Wie geht’s Molly … und Eliza?«
    »Mum geht es gut, nachdem Dianne einen Großteil der schweren Arbeiten übernommen hat. Eliza ist wieder aufs Festland zurückgekehrt, aber sie will bald zurückkommen, weil ihr Vater draußen bei Railton ein Anwesen gekauft hat. Wie geht’s Dolly da unten?«
    »Gut, aber ich glaube, ihr ist ein bisschen langweilig. Ihr gehen allmählich die Geschäfte aus.«
    »Eliza lässt Grüße ausrichten, und du sollst Dolly daran erinnern, dass sie ihr einen Hut von Harrods versprochen hat.«
    Lulus Stimme wurde geschäftsmäßig. »Ich muss gehen. Peter wartet auf mich, um mich in die Klinik hinaufzufahren. War schön, mit dir gesprochen zu haben. Ich rufe zurück, wenn ich genauere Pläne habe.«
    »Auf Wiederhören, Lulu.« Joe hörte auf, die Kurbel zu drehen und blieb einen Moment sitzen, nicht willens, die Erinnerung an ihre Stimme loszulassen.
    Molly kam geschäftig in die Diele und durchbrach seine Tagträume. »Was war das mit Gwen?« Sie ließ sich alles erzählen, und ihre Miene wurde noch finsterer. »Das gefällt mir gar nicht. Die Frau ist gefährlich. Du glaubst doch nicht, dass sie hierherkommt und Schaden anrichtet, oder?«
    »Ich glaube nicht«, versicherte er ihr. »Sie lebt fast hundert Meilen weit weg, und sie ist momentan eher daran interessiert, sich an Frank zu rächen.«
    »Hmm. Ich hoffe, du hast recht. Bei so vielen wertvollen Pferden auf dem Hof können wir es uns nicht leisten, allzu selbstzufrieden zu sein.«
    »Wenn es dir damit bessergeht, werde ich jeden Abend dasGelände überprüfen und Charlie und den anderen sagen, sie sollen die Augen offen halten, falls jemand herumlungert.«
    »Die Idee finde ich gut.«
    Sie saßen in der Frühlingssonne, und der Gesang vieler Vögel begleitete sie. Lulu ging es inzwischen, nachdem sie so viel Zeit miteinander verbracht hatten, besser mit ihrem Vater, und sie konnte sich ihm leichteren Herzens anvertrauen. Sie sprachen über Gwen.
    »Ich hoffte, sie würde mich lieben lernen. Aber als sie versuchte, mich am Kai umzufahren, musste ich mir am Ende eingestehen, dass das nie passieren würde. Die nachfolgenden Begegnungen haben dies nur bestätigt.«
    »Wie geht es dir damit?« Er schaute sie direkt an.
    »Befreit«, erwiderte sie und musste lächeln, als er fragend eine Augenbraue hob. »Die Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit, ich habe keine Angst mehr vor ihr und will nichts mehr mit ihr zu tun haben. Ich bin stark genug, um ich selbst sein zu können – und ich bin stolz darauf, wer ich bin und was aus mir geworden ist.«
    »Ha!« Er schlug sich auf den Schenkel und warf Peter einen Blick zu. »Das waren die Worte einer echten White! Gut für dich, Mädchen. Das ist die richtige

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