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Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
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nicht gekommen?« Bob schaute rasch zu der Menge in der Umzäunung hinüber und war sichtbar enttäuscht, Eliza nicht zu sehen.
    Joe schüttelte den Kopf. »Das ist eine Lappalie im Vergleich zu dem, was sie von Starstruck erwarten. Aber wenn er hier gewinnt, werden Eliza und ihr Dad wahrscheinlich zum nächsten Rennen in Hobart kommen.«
    Bob entspannte sich und trieb das Fohlen zum Schritt an. »Bis später«, sagte er und ritt zur Startlinie auf der anderen Seite der Rennbahn.
    Joe vergrub die Hände in den Taschen und betrachtete den Junghengst, während Bob ihn in einen leichten Trab brachte. Starstruck bewegte sich gut und hatte heute eine echte Chance, falls Bob nicht vor lauter Aufregung alles vergaß, was man ihm gesagt hatte.
    »Hallo, Joe.«
    Er drehte sich um, sein Puls raste beim Klang ihrer Stimme. »Penny«, brachte er hervor, »was machst du denn hier?«
    »Ich bin mit Dad und Alec gekommen. Im nächsten Rennen läuft eines unserer Fohlen.«
    Die Sonne ließ ihr Haar und ihre Wimpern golden funkeln, und ihre Augen waren von noch dunklerem Haselnussbraun, als er sie in Erinnerung hatte. Er zog den Hut und war froh, dass sie seine andere Gesichtshälfte nicht sehen konnte. »Wie geht’s dir?«, fragte er zögernd.
    »Gut«, erwiderte sie, »und dir? Wie kommst du in Galway House zurecht?«
    Joe riss den Blick von ihr los und gab vor, die Rennbahn zu betrachten. Sie nach so langer Zeit zu sehen war nicht so leicht, wie er es sich vorgestellt hatte. »Wir haben jetzt zehn Pferde, und Ende des Monats soll noch ein neues hinzukommen. Ich musste zwei weitere Jackaroos einstellen sowie ein Mädchen, damit Mum Hilfe in der Küche hat. Und ich verbringe die meiste Zeit damit, die besseren Jockeys zu überreden, für uns zu reiten.«
    »Nach dem heutigen Tag dürfte dir das nicht allzu schwerfallen«, murmelte sie. »Sieht ganz so aus, als hättest du ein paar gute Pferde am Start.«
    »Bis jetzt hatte ich Glück.« Er schaute kurz zu ihr hin und wandte den Blick dann wieder ab. Das unangenehme Schweigen, das nun eintrat, zog sich in die Länge.
    »Wie ich hörte, hast du Lorelei Pearsons Hengstfohlen im Training. Dad und ich waren überrascht, dass du mit dieser Familie geschäftlich zu tun haben willst.«
    Stirnrunzelnd sah Joe auf sie herab. »Woher kennt ihr Miss Pearson? Sie lebt in England, und soviel ich weiß, hat sie keine Verbindung zu Tasmanien.«
    »Ich habe die Frau nie kennengelernt, aber sie hat auf jeden Fall Verbindungen hierher – ihre Mutter kenne ich nur allzu gut.« Verächtlich kräuselte sie die Lippen.
    »Ihre Mutter lebt hier?«
    »Leider. Gwendoline Cole hat draußen in der Nähe von Poatina einen Kleinbesitz.«
    Die Verachtung in ihrer Stimme war nicht zu überhören, und er versuchte, seine wirbelnden Gedanken zu ordnen. »Wer ist diese Frau, und womit hat sie so viel Schmähung verdient?«
    Ihre Augen weiteten sich. »Gute Güte, Joe, du lebst dein Leben lang in Tasmanien, weißt du denn gar nichts?«
    Er sah, wie sich Rennpferde und Reiter an der Startlinie versammelten, und wurde ungeduldig. Er hatte keine Zeit für Pennys Spielchen. »Ich gebe nichts auf Klatsch«, sagte er angespannt. »Ich hab Besseres zu tun.«
    »Das ist kein Klatsch, Joe. Es sind harte Tatsachen, und wenn ich eine Woche erübrigen kann, werde ich sie dir gern auflisten.« Sie blickte über seine Schulter. »Wenn man vom Teufel spricht«, zischte sie, »da drüben, das ist sie.«
    Seine Neugier siegte, und er folgte ihrem Blick zu der Frau, die an der Begrenzung stand. Sie war jünger, als er erwartet hatte, mit glänzendem braunem Haar und einer schlanken, in einen Pelzmantel gehüllten Figur. Neben ihr stand ein Mann, und es bestand kein Zweifel, dass sie mit ihm flirtete, sie schaute ihn aus großen Augen an, als er ihr Feuer gab, hielt seine Hand, damit die Flamme ruhig brannte, und lachte ihm ins Gesicht. Wenn das die Mutter von Miss Pearson war, dann hatte er sich hinsichtlich der Einschätzung ihres Alters offenbar schwer geirrt. »Bist du sicher?«
    Ihr Blick glitt über die andere Frau. »Daran besteht kein Zweifel«, sagte sie säuerlich. »Ganz in Pelz und wahrscheinlich ohne Unterwäsche, wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf. Ich frage mich, wer der arme Trottel ist, an den sie sich jetzt hängt. Wahrscheinlich ein verheirateter Mann – auf die hat sie’s für gewöhnlich abgesehen. Wenn die Tochter auch nur annähernd nach ihrer Mutter schlägt, würde ich an deiner Stelle Reißaus

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