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Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
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Stadt.
    Herrgott, der hatte ihm gerade noch gefehlt. »Wir wollen hoffen, dass es nicht dazu kommt«, sagte er leise.
    »Ich gehe davon aus, dass sie eher früher als später fliegen, wenn man Gwen kennt«, bemerkte der Farmer und zwinkerte Joe wissend zu. »Meine Alte wird förmlich ausrasten, weil sie das hier verpasst hat.«
    Joe hoffte inständig, dass es nichts zu verpassen gäbe, und richtete seine Aufmerksamkeit auf die von Bord kommenden Passagiere. Wenn er herausfände, wer Miss Pearson war, könnte er sie vielleicht rasch mit sich nehmen und damit eine peinliche Szene vermeiden.
    »Wie gesagt, seien Sie vorsichtig damit. Die Koffer sind entsetzlich teuer, müssen Sie wissen.«
    Der geschliffene Akzent war unverkennbar, und Joe betrachtete die junge Frau, die den armen Träger beschimpfte, weil er eines ihrer Gepäckstücke hatte fallen lassen. Er musste zugeben, dass sie reizvoll war, doch sie erinnerte ihn zu sehr an Eliza, und seine Laune verschlechterte sich zusehends.
    »Verflixt«, stöhnte er. »Nicht schon wieder …« Er stieß sich vom Geländewagen ab und eilte auf sie zu, wobei ihm unangenehm bewusst war, dass er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. »Miss Pearson?«
    Die Hand auf der Hüfte und deutlich verärgert wirbelte sie zu ihm herum und sah ihn an. »Sie müssen Reilly sein«, fuhr sie ihn an. »So unternehmen Sie doch etwas mit dem Kerl, ja? Anscheinend ist ihm nicht klar, wie wertvoll diese Koffer sind, und ich könnte es einfach nicht ertragen , wenn etwas beschädigt wird.«
    Von ihrem Auftreten brüskiert nahm er die weiten braunen Augen in sich auf, die makellose Haut und den verdrießlichen Zug um den Mund. »Ich bin Joe«, sagte er leise, »und ich bin nicht Ihr Diener.«
    Sie starrte ihn an, deutlich schockiert über seine Offenheit.
    »Mach den Mund zu, Dolly – das Herz wird kalt.«
    Beim Klang ihrer Stimme drehte Joe sich um, und es verschlug ihm die Sprache. Vor ihm stand die schönste Frau, die er je gesehen hatte, mit kornblumenblauen Augen und prächtigem Haar, das in Kupfer- und Goldtönen um ihr Gesicht flutete.
    Sie schaute lächelnd zu ihm auf und streckte ihm ihre Hand entgegen. »Lorelei Pearson, aber Sie müssen mich Lulu nennen. Das ist meine Freundin Dolly Carteret. Bitte, haben Sie Nachsicht mit ihr, sie ist nach der rauen Überfahrt nicht gerade gut gelaunt. Ich nehme an, Sie sind Joe Reilly?«
    Ihm wurde klar, dass er sie vor den Augen aller am Kai wie ein Vollidiot anstarrte, und er riss sich zusammen. »Guten Tag«, brachte er hervor.
    »Guten Tag, Joe.« Ihre blauen Augen zwinkerten. »Könnte ich dann meine Hand wiederhaben …?«
    Er ließ ihre Rechte fallen wie ein heißes Kohlestück. »Verzeihung«, murmelte er, vor Verlegenheit rot und durch ihre bloße Gegenwart eingeschüchtert. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie eine Freundin mitbringen würde, und die Frage ihrer Unterbringung kam zu seinen Sorgen noch hinzu. »Ich werde das Gepäck für Sie aussortieren, und dann können wir los.« Er hob die Koffer auf und warf einen kurzen Blick auf Gwen Cole, die zum Glück im Geländewagen sitzen geblieben war. Diesen forschenden Augen zu entkommen hatte höchste Priorität, und er konnte die Gepäckstücke nicht schnell genug in den Wagen wuchten.
    Joe Reilly war viel jünger, als Lulu erwartet hatte, und offensichtlich schüchtern – wahrscheinlich aufgrund der schrecklichen Narben im Gesicht –, aber sein Händedruck war fest gewesen, und in seinen dunkelbraunen Augen lag Ehrlichkeit, was sie beruhigend fand. Aber sie fragte sich, warum er es anscheinend so eilig hatte, ihr Gepäck zu verstauen.
    »Wie schade um sein Gesicht«, bemerkte Dolly. »Reilly muss früher einmal furchtbar gut ausgesehen haben.«
    »Halt den Mund, Dolly, er kann dich hören. Und nenne ihn nicht Reilly. Hier geht es viel weniger förmlich zu, und er wird es als Beleidigung empfinden.«
    »Oh, Entschuldigung «, flüsterte Dolly streitlustig. »Mir war nicht klar, dass die Männer hier so feinfühlig sind.«
    »Das sind sie nicht«, seufzte Lulu. »Sie haben nur andere Umgangsformen, mehr nicht.« Sie tätschelte Dollys Arm. »Keine Bange, du wirst bald damit umgehen lernen.«
    »Das bezweifle ich«, schnaubte Dolly. »Wie soll man das überhaupt wissen, wenn sie alle aussehen, als kämen sie aus der unteren Kiste?« Sie vollzog eine herrische Geste, mit der siedie Menschen auf dem Kai einbezog. »Die meisten kommen anscheinend direkt von der Farm.«
    »Dolly«, fuhr

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