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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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gesagt, du warst am Duty-free-Shop, als Tom mit den Typen losgefahren ist. Hast du sie gesehen?«
    »Nein. Nur den Wagen. Warum? Woran denkst du?«
    »Ich habe mir überlegt, wenn sie auf diesem Weg hierher gekommen und auf ihm auch wieder zurückgefahren sind, muß sie doch irgendwer gesehen haben.«
    »Da hast du wohl recht. An wieviel Stellen können sie denn angehalten haben?«
    »Eine davon erreichen wir gerade. Hier kommt White River.«
    Die Straße endete hier am Highway 17. Das und die vorbeiführende Eisenbahnlinie waren offensichtlich Anlaß genug gewesen, hier eine Stadt hinzusetzen. White River verfügte über drei Lokalitäten, wo man etwas zu essen und zu trinken bekam. »Wenn du ein reicher Knopf auf der Durchreise wärst«, sagte Vinnie, »wo würdest du dann Halt machen?«
    »Für mich sehen sie alle gleich aus«, sagte ich. Ich hielt am ersten Lokal, einer kleinen Kneipe mit Restaurant, errichtet aus Betonsteinen, mit dem Namen ›T-Spot‹. Es erwies sich als typischer Familienbetrieb, mit Klapptischchen im ganzen Lokal und einer so winzigen Theke, daß sie durchaus einmal in einem Partykeller gestanden haben mochte. Wir bestellten zwei Cheeseburger bei einer Dame, der der Laden wohl gehörte. Nein, besser noch, sie sah aus, als hätte sie ihn höchstpersönlich erbaut. Als wir sie fragten, warum sie es ›T-Spot‹ genannt habe, sah sie uns an, als wären wir Idioten und fragte ihrerseits, ob uns nicht aufgefallen sei, daß die beiden Highways in der Stadtmitte ein T bildeten.
    »Ich habe da noch eine Frage für Sie«, sagte ich. »Vor elf Tagen sind hier sechs Männer auf dem Weg zur Jagd vorbeigekommen.«
    »Fünf Männer«, sagte Vinnie.
    »Gut, vielleicht auch fünf. Sie müßten vor vier Tagen auf dem Rückweg wieder hier durchgekommen sein.«
    »Nun, sehen wir mal. Männer auf dem Weg zur Jagd. Im Oktober. Hey Earl«, rief sie hinter sich. »Haben wir in den letzten Tagen irgendwelche Männer auf Jagdausflügen gesehen?«
    »Ich habe sie nicht gezählt«, sagte er, ohne aufzusehen. »Ich schätze etwa tausend.«
    »Diese Typen waren etwas anders«, sagte ich. »Sie waren vermutlich erheblich besser angezogen, als was sonst hier an Jägern verkehrt. Und es könnte sein, daß sie sich nicht so recht benommen haben. Mit einer Ausnahme vielleicht.«
    »Und wie sah die Ausnahme aus?« fragte sie,
    »Wie ich«, sagte Vinnie. »Es ist mein Bruder.«
    Die Frau musterte sein Gesicht. »Fünf Kerle, sagen Sie? Reiche weiße Kerle und ein Indianer?«
    »Ja.«
    »Ich kann mich an sie erinnern. Sie waren zum Frühstück hier. Ein Clübchen gewiefter Burschen. Vier Weiße und ein Indianer.«
    »Frühstück?« sagte ich. »Das muß dann auf dem Hinweg gewesen sein, vor elf Tagen?«
    »Ja, das klingt richtig. Ich erinnere mich, daß sie extrem unangenehme Kunden waren, wissen Sie, solche, die Eier zurückgehen lassen, weil sie nicht richtig gebraten sind. Die den Laden auf den Kopf stellen wollen. Aber dann haben sie mir ein Zwanzig-Dollar-Trinkgeld bei einer Rechnung von dreißig Dollar gegeben. Amerikanische Dollars. An ein Trinkgeld von zwanzig Dollar erinnere ich mich immer.«
    »Aber Sie haben sie nicht wiedergesehen, als sie auf dem Rückweg waren?«
    »Nein, nur dieses eine Mal.«
    »Wie steht es mit zwei anderen Männern?« sagte ich. »Einer mit einer großen Nase. Die könnten gestern hier gewesen sein.«
    »Wir haben hier viele große Nasen, Schätzchen.«
    »Okay, ist schon gut
    » Ich bedankte mich bei der Frau, wir aßen und gingen dann.
    »Wir sind gerade mal drei Stunden vom Jagdhaus entfernt«, sagte ich. »Vielleicht brauchten sie da noch keine Pause.«
    »Oder sie haben die Winztheke da drin gesehen und sind lieber woanders hingegangen.«
    Wir fragten noch in den beiden anderen Lokalen des Ortes nach, aber ohne Ergebnis.
    »Okay, dann sind sie auf dem Rückweg wohl hier durchgefahren. Vielleicht haben sie in Wawa angehalten.«
    »Wir werden sehen«, sagte er.
    Das taten wir auch. Weitere anderthalb Stunden ging es durch dunkle Wälder. Meine Augen wurden müde. Es war zweiundzwanzig Uhr dreißig, als wir wieder in Wawa waren. Die gigantische Gans sah wieder einmal auf uns herab, diesmal von zwei Scheinwerfern angestrahlt.
    »Unsere Lieblingskneipe in Wawa kennen wir ja«, sagte ich. »Meinst du, die Typen haben dasselbe Lokal entdeckt?«
    »Fangen wir doch mit dem an«, sagte er. »Versprich mir nur, daß du nicht wieder Ärger bekommst.«
    »Das war kein Ärger. Das waren nur

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