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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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außer nach Hause?«
    »Nein Sir, wirklich nicht. Tut mir leid.«
    Das war es dann. Einige Sekunden später waren wir an meinem Wagen. Gannon setzte seinen Jeep zurück, schlang eine Kette um meine Anhängerkupplung und hatte mich mit einem Ruck aus dem Schlamm gezogen. Es war klar, daß er das schon einmal gemacht haben mußte.
    Ich bedankte mich bei ihm. Er fuhr los. Wir stiegen in den Laster und machten, daß wir fortkamen. Vinnie sagte nichts. Immer wieder ballte er seine Hände zu Fäusten und lockerte sie dann gleich wieder.
    »Was willst du jetzt machen?« fragte ich. Ich fuhr auf die 631 zu. Wenn ihm nichts anderes einfiele, ging ich davon aus, daß wir nach Süden führen, Richtung Heimat.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er.
    »Wer, meinst du, sind diese Männer gewesen? Die, die nach Albright gesucht haben.«
    »Keinen Schimmer. Irgendwelche Leute, die sie auch vor zwei Tagen zu Hause erwartet haben.«
    »Das müssen dieselben gewesen sein wie in der Kneipe in Wawa. Die Typen, die dem Spaßvogel die Nase zerschlagen haben.«
    »Wir sind auf derselben Spur«, sagte Vinnie. »Und jeder, der hier hoch kommt, muß praktisch in Wawa Station machen. So ein großer Zufall ist das gar nicht.«
    »Wir versuchen es weiterhin mit Albrights Nummer. Wenn wir zu Hause sind, können wir vielleicht seine Adresse herausfinden.«
    Er sagte kein Wort.
    »Ich meine über seine Handynummer. Das muß möglich sein. Mensch, wir können sogar runterfahren, wenn du willst.«
    »Den ganzen Weg bis Detroit?«
    »Bis zum Soo sind es acht Stunden. Was sind da noch sechs Stunden mehr?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht glauben, daß er getrunken hat.«
    »Das ist doch keineswegs sicher.«
    »Natürlich hat er. Diese Männer waren wie lange in der Hütte – sieben Tage? Und mit wie vielen Kisten Bier?«
    »Wenn du da gewesen wärst«, sagte ich, »hättest du was davon getrunken?«
    Er sah mich an.
    »Im Ernst«, sagte ich. »Hättest du?«
    »Ich habe seit achteinhalb Jahren keinen Alkohol angerührt. Das weißt du auch.«
    »Und wie lange war das bei Tom?«
    Er dachte nach. »Vielleicht sechs Monate.«
    »Aber er hat sich bemüht.«
    »Ich habe an Jagden teilgenommen. Auch an genau solchen wie der. Ich kann damit umgehen.«
    »Tom vielleicht auch.«
    Vinnie schüttelte wieder den Kopf. »Wenn er getrunken hat, ist einfach alles möglich, Alex. Es gibt dann nicht mal mehr einen Grund für uns, hier oben nach ihm zu suchen.«
    »Na hör mal, Vinnie …«
    »Das ist mein Ernst.«
    »Ich habe selber nie an solchen Treffen teilgenommen«, sagte ich. »Aber ich weiß, wie das läuft. Den Rest des Tages trinkst du nichts mehr. Und den nächsten Tag versuchst du dasselbe. Wenn du versagst, fängst du wieder von vorne an. Du versuchst einfach dein Bestes.«
    »Ja, so geht das. Du weißt, wo es langgeht.«
    »Laß deine schlechte Laune nicht an mir aus, Vinnie. Okay? Ich will doch nur sagen, daß er vielleicht nicht so stark ist wie du. Vielleicht strauchelt er mehrmals.«
    »Ich habe ihn für eine Woche in den Wald geschickt mit einem Trupp biertrinkender Weißer und einem drei Meter hohen Stapel Flaschen. So toll habe ich für ihn gesorgt.«
    Ich sagte nichts. Die Scheinwerfer fielen auf das Schild mit der 631. Ich fuhr nach rechts.
    »Ich kann nicht nach Hause«, sagte er.
    »Wieso? Meinst du, deine ganze Familie macht dich für ihn verantwortlich?«
    »Nun sieh dir mal an, was ich getan habe, daß es dazu kommen konnte. Ich habe ihn veranlaßt, sich für mich auszugeben, gegen seine Bewährungsauflagen zu verstoßen und habe ihn dann mit Wildfremden nach hier geschickt.«
    »Na klar, so geballt klingt das nicht gut. Das muß ich zugeben.«
    »Reden wir nicht um den heißen Brei herum«, sagte er. »Wenn es dein Verwandter gewesen wäre und ich hätte das mit ihm gemacht, dann hättest du doch jetzt glatt Lust, mich zu erschießen.«
    »Ich würde mich fragen, was du dir dabei gedacht hast.«
    »Ja. Und das zu Recht.«
    Ich war müde. Ich mochte ihm nicht widersprechen. »Wir sollten auf dem Rückweg haltmachen. Irgendwo übernachten.«
    »Ich hab es dir doch gesagt. Ich kann nicht nach Hause gehen.«
    »Vinnie.«
    »Ich kann ihnen nicht unter die Augen treten.«
    Jetzt reichte es mir. Ich stieg auf die Bremse, daß er beinahe durch die Windschutzscheibe geflogen wäre. »Jetzt hör mir mal zu«, sagte ich, als er wieder in seinen Sitz zurückgefallen war. »Ich habe die Nase voll davon, kapiert? Ich soll dir sagen, daß du eine

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