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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Spectacle Lake und den neuen Golfplatz, auf all die Kiefern und Birken und Waishkey Bay und dahinter auf das Herz vom Lake Superior. Eine hölzerne Schutzhütte stand an dem Aussichtspunkt, mit zwei Bänken darin. Ich hatte gehört, dies sei eine bei den jungen Leuten vom Reservat beliebte Stelle für Feten, aber ich sah keinen Müll herumliegen. Irgendwer hatte sich gelbe Farbe genommen und sorgfältig eine Botschaft an die Schützhütte geschrieben. Habt Ehrfurcht vor dem Land. Die Geister unserer Ahnen leben hier.
    »Ein schöner Blick ist das hier«, sagte ich. »Eine gute Stelle, um abzuschließen.« Ich kam mir dumm vor, sobald ich das gesagt hatte, aber Vinnie wandte sich zu mir und schenkte mir ein mattes Lächeln.
    »Es ist eine gute Stelle«, sagte er.
    »Deine Mutter hat gesagt, ich sei jetzt ihr Sohn. Heißt das, daß wir Brüder sind?«
    »Klar heißt es das.«
    »Ich bin nie dazu gekommen, dich etwas zu fragen«, sagte ich. »Was bedeutet das Wort? So wie du mich am Jagdhaus genannt hast?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Als wir zum ersten Mal dort ankamen und im Schlamm steckengeblieben sind. Da hast du gesagt, mein Ojibwa-Name würde Mada-irgendwas lauten.«
    »Ah ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Madawayash.«
    »Genau, das ist es. Was bedeutet das?«
    »Nun, du mußt dich daran erinnern, was wir damals gerade durchmachten.«
    »Na klar, aber sag schon.«
    »Es bedeutet ›Schwatzender Wind‹.«
    »Wie gut, daß du jetzt mein Bruder bist, sonst müßte ich dich verprügeln.«
    »Wenn du mein Bruder bist, heißt das, das du mit mir ins Schwitzhaus mußt.«
    »Schwitzhaus? Gehört das zur Beerdigung?«
    »Nein, das ist was, was die für mich arrangieren. Es wird dir auch gut tun.«
    »Ich wollte mit dir über einiges sprechen, worüber ich nachgedacht habe. Über Reds Bruder und diesen anderen Typen und einiges von dem, was sie gesagt haben. Ich habe mir das Versprechen abgenommen, damit zu warten, bis es dir besser geht.«
    »Das weiß ich zu schätzen.«
    »Das Problem ist nur, ich will nicht, daß die Fährte kalt wird. Du verstehst, was ich meine?«
    »Ich will nicht, daß du das tust, Alex.«
    »Wovon redest du?«
    »Tom ist gegangen. Daran können wir nichts mehr ändern.«
    Es dauerte einen Moment, bis das angekommen war. »Vinnie«, sagte ich, »kriegen wir denn nun raus, was da wirklich passiert ist, oder nicht?«
    »Laß mal«, sagte er. »Wir sprechen später darüber.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Vinnie …«
    »Später, Alex. Ich versprech es dir.«
    Ich sah ihm zu, wie er in eines der Autos stieg. Eine Weile stand ich da, atmete die kalte Luft ein, und ging schließlich zu meinem Laster und fuhr ihnen nach.
    Wir hielten vor dem Haus seines Vetters Buck, ein Stück die Straße runter vom Haus seiner Mutter. Buck hatte sich ein kleines Schwitzhaus im Hinterhof gebaut. Es war eine Halbkugel, vielleicht drei Meter im Durchmesser, wofür er Schößlinge zusammengebunden und mit Leinenbahnen und alten Teppichen bedeckt hatte. Die Männer hielten schon ein separates Feuer in Gang, etliche Meter von der Hütte entfernt. Sie erhitzten Steine in dem Feuer und schafften sie dann auf einer langen Schaufel in die Hütte.
    Es waren elf Männer, mich eingeschlossen. Die anderen zogen sich bis auf die Unterhose aus und legten ihre Kleidung in Bündeln auf den Boden. Sie warteten geduldig bis alle zusammen da standen, diese größtenteils nackten Männer jeglichen Alters, mit langen schwarzen Haaren über ihren Schultern. Ich konnte mir nicht vorstellen, an einem solchen Tag ihnen gleichzutun, aber dann dachte ich, zum Teufel. Ich hatte mit Sicherheit schon Schlimmeres an noch kälteren Tagen als diesem getan. Etwa in einen See springen, damit ein Irrer auf mich schießen kann.
    Ich erstickte fast an dem Dampf, als ich die Hütte betrat, aber sie war warm, und die Wärme löste jeden Muskel in meinem Körper auf der Stelle. Es herrschte schwaches Licht von den Funken und von den glühenden Steinen in der Mittelgrube. Ich ertastete mir meinen Weg zum Rand, setzte mich mit den anderen Männern hin, schloß die Augen und ließ den Dampf meine Lunge füllen. Irgendwer tauchte einen großen Schöpflöffel in einen Wassereimer und goß ihn auf die Steine. Dann fügte er etwas Salbei hinzu. Eine der vier Medizinen, soviel wußte ich. Ich saß da und hoffte, die Medizin würde wirken und Vinnie begänne wieder, sich wie er selbst zu fühlen.
    Die kleine Szene oben auf der Klippe. Vinnie wollte nicht

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