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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mädchen«, meinte Irene. »Wir wünschen beiden nicht, daß ihnen Schmerzen zugefügt werden. Aber du bist noch sehr jung, und selbst wenn du erwachsen bist, kannst du nicht beide heiraten. Daher ist es erforderlich, mindestens eine der beiden Verlobungen aufzulösen.«
    »Na ja…«, fing Dolph an.
    »Nun trifft es sich aber, daß wir glauben, dieses Problem entschärfen zu können«, fuhr Dor fort. »So, wie wir das sehen, ist Electra die bessere Partie für dich, denn der Altersunterschied zwischen euch ist nicht so groß; und außerdem liebt sie dich und ist menschlich, vom Geschäftlichen einmal ganz abgesehen. Wir wissen zwar, daß diese Liebe das Ergebnis die Magie ist, aber eine solche Liebe ist ebenso gültig wie jede andere. Es stimmt außerdem, daß sie sterben muß, wenn du sie nicht heiratest, und dieser Zauber sitzt so tief, daß wir ihn nicht aufheben können. Die Verlobung erhält am Leben, aber würde sie aufgelöst, so würde sie sehr schnell dahinsiechen. Das wollen wir natürlich nicht.«
    »Das stimmt«, stimmte Dolph zu. »Aber…«
    »Deshalb glauben wir, daß es das beste wäre, die Verlobung mit Nada Naga aufzulösen«, erklärte Irene. »Sie ist älter als du, sie liebt dich nicht und ist nur teilweise menschlich; es wäre eine rein politische Verbindung. Wir brauchen nur eine Möglichkeit zu finden, sie zu lösen, ohne daß die Beteiligten verletzt werden oder irgendwelche politischen Konflikte daraus entstehen.«
    »Ich bin mir nicht sicher…«, fing Dolph an.
    »Deshalb haben wir beschlossen, dem Volk der Naga auch so zu helfen«, fuhr Dor fort. »Wir werden dafür sorgen, daß sie magische Waffen aus dem Arsenal des Schlosses erhalten, um die Kobolde abzuwehren. Und sollte das nicht genügen, wird deine Mutter sich dorthin begeben und einige Pflanzen wachsen lassen, die dann schon die entsprechende Wirkung zeitigen werden. All das werden wir tun, ohne dafür eine Heirat zu fordern. Die Heirat ist schließlich nur ein Mittel zum Zweck. Der Zweck ist die Verbindung zwischen unseren Völkern, und diesem Zweck werden wir entsprechen. All das wird schon lange, bevor du volljährig geworden bist, erledigt sein, daher…«
    »Nein«, sagte Dolph.
    Überrascht sahen die beiden ihn an. »Genügt dir das nicht?« fragte Irene. »In diesem Fall mußt du nur sagen, was du meinst…«
    »Nein, ich will die Verlobung nicht lösen. Ich will Nada heiraten.«
    »Aber Dolph«, warf Dor in vernünftigem Ton ein, »wenn du die Verbindung mit Electra löst…«
    »Ich weiß. Deshalb sollte ich die wohl besser auch aufrechthalten.«
    »Aber du kannst doch nicht beide heiraten!« rief Irene.
    »Warum nicht?«
    Dor und Irene tauschten elterliche Blicke aus. »Sohn, wir haben versucht dir zu erklären…«, fing Dor an.
    »Ja, das habt ihr«, entgegnete Dolph. »Ihr habt mir erklärt, wie ihr mein Leben für mich organisieren wollt, so wie ihr es immer schon getan habt, aber ihr habt mir nicht zugehört. Ivy möchte mir auch helfen; sie sagt, daß sie den Prinzen Naldo heiraten wird.«
    Beide Eltern erschraken. Das war offensichtlich das erste Mal, daß sie davon hörten. »Ich glaube wirklich nicht…«, fing Irene an.
    »Im Kürbis mußte ich im Laufe der Gerichtsverhandlung lernen, wie ich meine eigene Schlacht oder die Schlacht einer anderen Person schlagen könnte«, erklärte Dolph.
    »Dazu mußte ich meinen eigenen Willen kennenlernen und die Lehre vom Zweck und den Mitteln begreifen. Was ihr vorschlagt, das sind Mittel, die dem Zweck dienen sollen, meine Verlobung mit Nada Naga aufzulösen. Aber das taugt nichts, weil ich sie nämlich nicht auflösen will. Ich will meine eigene Entscheidung treffen, und die soll auf dem beruhen, was ich wirklich will. Wenn ich erst einmal König geworden bin, muß ich das auch tun, und dann muß ich auch für meine Fehler geradestehen.«
    »Was willst du denn wirklich?« fragte Dor und nickte, wenngleich Irene immer noch grimmig dreinschaute.
    »Ich will Nada heiraten. Das ist eine gute Partie für mich, sie ist eine Prinzessin, und ich liebe sie. Deshalb danke ich euch und auch meiner Schwester für eure Bemühungen, aber das wird nicht nötig sein. Ich bleibe bei Nada.«
    »Aber sie ist fünf Jahre älter als du!« rief Dor.
    »Genau wie meine Schwester«, pflichtete Dolph ihm bei. »Was spielt das schon für eine Rolle? Ich habe letzte Nacht erfahren, daß an diesem Alter eigentlich nichts verkehrt ist. Was zählt, ist die Beziehung. Sie ist wirklich eine nette

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