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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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miteinander verwoben waren. »Warum habt ihr das nicht gleich gesagt?« wollte sie wissen.
    »Du hast ja nicht gefragt«, erwiderte Mark. Er neigte dazu, alles wortwörtlich aufzufassen. »Und nun das Wasser, bitte.«
    »Natürlich.« Vida Vila deutete auf den Bach, und schon wurde das Wasser wieder klar. »Trink, soviel du willst, Prinz.« Aber dann furchte sie die Stirn. »Bist du sicher?« fragte sie, zu Mark gewandt. »Er sieht eigentlich nicht wie ein Prinz aus.«
    »Er ist ein Gestaltwandler«, erklärte Mark. »Bei Waldreisen nimmt er immer die Gestalt eines Ogers an. Er kann aber auch andere Gestalten annehmen, wenn du versprichst, ihm nicht weh zu tun.«
    »Ich verspreche es!« rief Vida, und ihr Haar schimmerte vor Aufregung. »Ich habe schon immer einen Prinzen gewollt!«
    Schnell verwandelte Dolph sich in einen Jungen zurück. Neben dem Bach kniete er nieder. Das Wasser war kristallklar. Wenn Mark glaubte, daß es unschädlich war, dann war es das auch; was solche Dinge anging, besaßen Erwachsene einen guten Instinkt. In tiefen Zügen trank er, und es war in der Tat das wundervollste Wasser, das er je gekostet hatte.
    Und dann, als er sich erhob, fiel ihm ein, daß er mit Mark ja nicht mehr allein war. Eine Frau stand bei ihnen, und er war nackt. Nun sehnte er sich nach seinem Rucksack mit seinen Habseligkeiten, der am anderen Ufer des Flusses geblieben war. Es war jetzt zu spät, noch eine andere Gestalt anzunehmen; denn sie hatte ihn schon gesehen. Er merkte, wie er langsam errötete.
    »Du mußt uns vorstellen«, sagte Vida zu Mark.
    Das Skelett zuckte die Schultern. »Prinz Dolph, das ist Vida, die Vila dieses Waldes, Vida, das ist Dolph, der Sohn von König Dor.«
    »Äh, freut mich, dich kennenzulernen«, sagte Dolph in zweifelndem Ton und streckte die Hand aus. Er erinnerte sich selbst, daß dies gar keine wirkliche menschliche Frau war, sondern irgendein Waldwesen, das genau wie er seine Gestalt verwandeln konnte. Das war an sich zwar schon überraschend, aber…
    Vida wich der Hand aus, kam näher und umarmte ihn. Ihr Körper war wunderbar weich. Überrascht öffnete er den Mund, worauf sie ihn mit ihrem bedeckte. Sie verpaßte ihm einen langen Kuß, der ihn fast ersticken ließ.
    »Na, war das nicht nett?« fragte sie, als sie ihn wieder Luft schnappen ließ. »Und da, wo das herkommt, gibt es noch viel, viel mehr, nachdem wir erst geheiratet haben.«
    Dolph hatte eigentlich den Mund wieder schließen wollen, aber nun blieb er aufgesperrt. Was hatte sie gesagt?
    »Ich fürchte, da liegt ein kleines Mißverständnis vor«, bemerkte Mark. »Dolph ist nicht…«
    »Noch nicht am Heiraten interessiert?« beendete die Frau den Satz für ihn. »Nun, das ist vielleicht verständlich. Ich gebe zu, daß die Sache etwas plötzlich kommt. Eigentlich hatte ich auch noch nicht daran gedacht, bis ich erfahren habe, wer er ist. Soll ich mich vielleicht auch ausziehen?«
    »Ich…« stammelte Dolph.
    Das Laub auf ihrem Oberkörper begann zu schimmern, dann verblaßte es. Nun war sie eine üppige nackte Nymphe, deren Kurven vom Haar umspielt wurden. »Na, ist das etwa kein Körper, der eines Prinzen wert wäre?« fragte sie. »Ich kann dir versichern, daß er voll funktionsfähig ist, denn das hier ist meine natürliche Gestalt. Wenn du jetzt mal bitte deine eigene natürliche Gestalt annehmen würdest, damit du auf mannhafte Weise auf mich reagieren kannst, bin ich sicher, daß es dich befriedigen wird.«
    »Aber…« sagte Dolph.
    »Laß mich dich ermutigen«, fuhr Vida fort. »Normalerweise spendiere ich keine Kostproben vor der Hochzeit, aber in deinem Fall kann ich mal eine Ausnahme machen.« Während sie so sprach, nahm sie ihn wieder in die Arme, wobei sie ihn emporhob und auf den Boden legte, damit sie auch die Beine um ihn schlingen konnte. »Und jetzt verwandle dich, Prinz«, flüsterte sie heiser. »Ich bin bereit für dich!«
    »Hilfe!« rief Dolph.
    Mark trat dazwischen. »Das hier ist bereits seine natürliche Gestalt«, belehrte er die Vila. »Er ist nämlich ein junger Prinz, erst neun Jahre alt. Er ist noch nicht bereit zum Heiraten.«
    Es dauerte ein bißchen, bis Vida begriffen hatte, denn sie war gerade dabei, Dolphs Mund zu erobern, um ihm einen weiteren langen Kuß zu verpassen. »Wie alt?« fragte sie.
    »Neun!« antwortete Dolph.
    Sie überlegte. »Na schön, dann vielleicht in ein paar Jahren.« Sie ließ ihn wieder frei. »Wirklich schade; ich hätte dir jetzt soviel zu

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