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Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten

Titel: Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Sonne ausstreckten. Auf
Gunillas Schenkel prangte ein prächtiger blauer Biß. Die Möwen
schrien. Die Seebrise verwandelte die Kämme der Wogen in
weißen Schaum, der ab und zu ins Boot flog.
Unter friedlichem Schweigen segelten sie weiter. Aus der Ka
jüte kam ein anregender Kaffeeduft, den er gierig in die Nase
zog. Herrlich, dachte er, das ist das einzige, was zur Vollendung
fehlt.
Plötzlich bekam er einen gewaltsamen Stoß. Er stemmte die
Füße auf, rutschte aber auf dem durchnäßten Boden aus und fiel
nach Lee. Er schlug mit dem Ellbogen an die Zarge, daß es
dröhnte.
»Ich wende«, schrie Katarina. Die Aurora ging jäh in den
Wind, während Gudrun und Gunilla sich wohldressiert auf die
Fockschot warfen. Blitzschnell kam er auf die Füße, rasend wie
ein Stier.
»Was, zum Teufel, machst du«, brüllte er zu Katarina hinüber,
schwieg jedoch jäh. Hinter der Backbordseite sah er die Untiefe
wie einen dunklen Walrücken, massiv und drohend aus dem
Wasser steigen.
»Wie zum Teufel…«, fing er an. Er war schockiert und ver
wirrt. Katarina zeigte stumm auf den Sund, der sich zwischen
Högskärs und Lägskärs Landzungen öffnete, und er begriff.
Herrgott, dachte er, die Fahrrinne, wir sind aus der Fahrrinne.
Habe ich denn geschlafen?
Er setzte sich so weit wie möglich von Katarina weg, ohne zu
versuchen, wieder ans Ruder zu kommen. Margareta kam aus der
Kajüte hoch.
»Der Kaffee ist fertig«, sagte sie.
Katarina merkte, daß ihre Hände eiskalt waren.
»Willst du das Ruder nehmen«, bat sie Gudrun. »Eine Tasse
Kaffee kann mein Leben retten.«
Sie blieb vor Rolf stehen.
»Komm«, sagte sie, »wir brauchen beide ein Gläschen zur
Stärkung.« Er antwortete nicht. Die blauen Augen, die vorhin
noch so sonnig und froh waren, richteten sich auf einen unbe
stimmten Punkt in der Ferne. »Rolf«, bat sie.
»Ich will nichts haben«, preßte er hervor. Sie ging hinunter in
die Kajüte. Zerstreut rührte sie im Kaffeetopf, ohne die Mädchen
um sich her zu bemerken.
»Und Rolf?« empörte sich Ullabritt. »Soll er nichts bekom
men?«
Katarina füllte einen Topf.
»Geh damit zu ihm hinauf«, sagte sie. »Nimm ein Milchbröt
chen mit, meinetwegen auch zwei.«
Ein paar Augenblicke später kam Ullabritt zurück. Ihre Augen
waren mit Tränen gefüllt. »Er hat den Topf ins Wasser geschmis
sen«, berichtete sie.
»Die Milchbrötchen auch.« Ihre Stimme zitterte. »Er ist unser
müde«, meinte sie. »Er ist es müde, die Kinderschwester für
diesen Haufen hier zu spielen.«
In Katarina wallte ein heftiges Mitleid mit ihm auf. Oh, wenn
sie bloß auf irgendeine Weise die Schuld für diese verdammte
Navigierung auf sich nehmen könnte. Wieviel leichter ist es, der
Sündenbock zu sein, als mit seinem ganzen Wesen einen zu
brauchen. Rasch schüttete sie den Kaffee in sich und ging hinauf,
um Gudrun abzulösen.
Niemand wunderte sich über die dunklen Gewitterwolken, die
am Abend über den Gipfeln der Wälder von Ravö auftauchten.
In der südlichen Bucht gingen sie vor Anker. Sie aßen schwei
gend Mittag.
»Ich hau mich in die Koje«, sagte Katarina und erhob sich.
Diese Worte lösten zufällig Rolfs Zunge.
»Ich will im Mannschaftsraum schlafen«, sagte er. »Allein.«
Einen Moment begegnete sie seinem gequälten Blick. Wenn
sie nur ein Wort, ein einziges Wort des Trostes finden könnte.
Hilflos sah sie die Unmöglichkeit ihres Wunsches ein. Was sie
auch sagen würde, es könnte die Sache nur verschlimmern.
Am nächsten Tag war es fast noch schlimmer. Es war nicht
nur das Wetter mit dem schwachen Wind und dem gleichmäßig
andauernden Regen. Der Motor war auch nicht in Ordnung.
Unendlich langsam schlichen sie über die trostlose Wasserfläche.
Lena löste Katarina am Ruder ab. Sie ging hinunter, um zu sehen,
ob Rolf den Fehler am Motor gefunden hatte.
»Wir haben kaum Steuerfahrt«, sagte sie zu ihm. Beleidigt sah
er sie an.
»Zum Teufel, jetzt wühle ich hier schon eine ganze Stunde
herum«, murrte er.
»Auslaufen, ohne zu kontrollieren, ob der Motor funktio
niert.«
»In Trängskärsviken ging er jedenfalls«, wollte sie sagen, hielt
sich aber zurück.
»Es ist unentschuldbar«, murmelte sie demütig.
Schweigend sah sie zu, wie er im Motor herumsuchte, stink
wütend und unter wilden Flüchen. Der Schraubschlüssel rutschte
ab, und er schlug sich die Knöchel ein. Im selben Moment ent
deckte sie den Fehler selbst. »Der Benzinhahn am Tank«, wollte
sie ausrufen, schloß aber die

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