Himmelsbrut / Victor (German Edition)
da ganz sicher?”
Er hob den Kopf. „Ja”, sagte er ganz leise aber bestimmt.,,Deine Aura ist klar und deutlich zu erkennen. Und so rein, dass es fast blendet!”
„Du kannst sie sehen? Ich mein, ich habe eine Aura?”, kam es fast hysterisch aus ihr heraus!
„Ja! Nur wir Wächter haben diese Fähigkeit, gute oder schlechte Seelen zu erkennen.” Er sagte das so, als wäre es das normalste von der Welt.
„Victor, kannst du mir eine Frage ehrlich und während du mir in die Augen dabei guckst beantworten? Und am besten schwörst du dabei noch auf alles, was dir heilig, lieb und teuer ist! - Stille - Hast du das alles, was du eben mit mir getan hast oder zu mir gesagt hast nur getan oder gesagt, weil ich so eine Dingsda....Gefährtin bin?”
Sie hatte also doch genau zugehört. Erstaunt sah er sie an als hätte er ihre Frage gar nicht verstanden. „Du glaubst mir also?“ Er lächelte.
„Beantworte bitte meine Frage”, drängte sie.
Er sah ihr tief in die Augen und legte so viel Bedeutung wie er nur konnte in seine Antwort. „Nein ....ich habe es getan, weil ich es wollte ...weil ich dich wollte, vom ersten Augenblick an!!!!!“
Ihr blieb die Luft weg...
KAPITEL 11
Das Ritual war nicht leicht durchzuführen, besonders nicht wenn man ein Engel reinen Blutes war. Ein dunkler Engel, der an Bosheit und Brutalität seinesgleichen suchte! Es war Azazels Blut, das den ganzen Ablauf des Rituals verändern konnte. Nur ein einziger Fehler im Sprachgesang oder die Folge der Wörter aus der alten Sprache und er könnte einpacken! Wenn sich der Dämon auf ihn konzentrieren würde, mit all seiner tödlichen Energie, könnte Zel ihn nicht kontrollieren und der Dämon würde ihn sofort vernichten... Man würde ihn nicht mehr aufhalten können! Saladin, der Rachedämon, würde wie ein Orkan über die Erde fahren und Alles und Jeden mit sich reißen, in die Tiefen der Hölle!
Genau aus diesem Grund hatte niemand mehr, seit Jahrtausenden, das Ritual vollzogen.
Der Raum war in warmes Kerzenlicht getaucht, Azazel saß, in einen schwarzen Umhang gehüllt, kniend vor einem mit schwarzen Samt überzogenen Altar. Er beugte seinen Kopf über die uralte, mit Gold verzierte Opferschale. Während er den Sprachgesang in der alten Sprache anstimmte. Er legte das “Amulett des Saladin” in die Schale, hielt seinen Arm darüber und zog eine Klinge schräg vom Gelenk bis zur Beuge. Blut tropfte langsam auf das Amulett. Zel lächelte teuflisch, als er danach die kleine Fiole mit dem Blut, das er zuvor von Joshua genommen hatte, mit den anderen Opfergaben vermischte.
So verdammt lange hatte er auf diesen Moment warten müssen. Kaum hatte er seine Freude unterdrücken können, als er den Blick von Victor, in dem Bunkerclub, auf die schöne, rotblonde Menschenfrau beobachtete. Sofort hatte er diesen wissenden Blick in Victors Augen gesehen und erkannt, dass sie keine gewöhnliche Frau war, und auch wenn Zel nicht die Fähigkeit der Wächter besaß, die Aura einer Seelenträgerin zu sehen, so konnte er doch spüren wie sich das Verhalten der Wächter gegenüber einer potentiellen Gefährtin änderte. Sicherlich konnte er sich nicht hundertprozentig darauf verlassen und dennoch, war es vor hunderten von Jahren bei Selina ähnlich gewesen. Die Nephilim umkreisten sie, wie die Bienen den Honig, ohne zu wissen warum! Doch er war sich ziemlich sicher. Es musste einfach so sein, dass sie die eine war, die Victor sich erwählen würde. Ja, er würde sie zu seiner Braut machen und mit ihr ein Kind zeugen! Hatten sie sich erst einmal aneinander gebunden, so würde Victor´s Gefährtin alles für ihn tun um ihn, und das eventuelle Kind zu schützen und das hieß, sie würde freiwillig mit Zel ein Kind zeugen um Victor vor dem Tod zu bewahren! Das war der Plan und trotz der vielen Variablen, musste er das Risiko eingehen. Nur so konnte er sich eine Seele erkaufen und den Platz im Himmel der ihm zustand wiedererlangen! Sollte er sich irren, würde nicht nur er durch den Zorn Saladins in der Hölle schmoren. Und das war noch die nette Variante!
Mit Bedacht wählte er die letzten Worte der Beschwörungsformel.... nur Sekunden später erschien aus einer Dunstwolke heraus eine wachsartige Gestalt. Eine uralte und mächtige Kraft verdrängte Zeit und Raum aus dem dunklen Zimmer. Es gab weder Wärme noch Kälte, noch ein Hier und Jetzt. Nur ein Nachhall, von dem was eben war! Die Augen des Dämons strahlten in einem stechenden Gelb,
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