Himmelsbrut / Victor (German Edition)
ich will hier vor mir sitzen und wenn du möchtest, komme ich jetzt gleich zu dir rüber und zeige dir, was ich damit meine!" Er schickte sich an aufzustehen und seine Worte in die Tat umzusetzen. „Unterstehe dich, Victor Angelo, sonst werfen sie uns noch im Handumdrehen aus diesem Etablissement, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses! Und dann verhungern wir doch noch!" Selbstvergessen nahm sie wieder seine Hand und legte sie sich an ihre Wange. „Angelo ist nicht euer wirklicher Nachname, stimmt’s?"
Er wickelte sich eine Strähne ihres Haares um seinen Finger. „Nein, wir haben keine Nachnamen wie die Menschen, aber manchmal benutzen wir Angelo als Pseudonym für Bestellungen oder Reservierungen. Auch für unsere Ausweise bei Flügen und Geldtransfers ist ein Nachname ganz nützlich."
„Ah, ich verstehe, und wegen der anderen Sache... gib mir einen Augenblick Zeit, mich daran zu gewöhnen, dass ich mit einem attraktiven Sexgott zusammen bin!"
„Du findest wirklich, dass ich ein Sexgott bin? Ich meine, du musst es ja wissen, quasi aus erster Hand!" V versuchte angestrengt ein ernstes Gesicht zu machen.
„Ich meine es ernst, V... ich kann fast spüren, wie sie sich ausmalen, dir die Kleider vom Leib zu reißen!" Angespannt wartete sie auf seine Reaktion. Mit ernstem Gesicht sah er sie an. „Und was empfindest du dabei?"
„Ich möchte ihnen die Augen auskratzen... ich will dich für mich ganz allein... ist das falsch?" Das war die Wahrheit! Warum sollte sie ihn anlügen? „Nein, du bist an mich gebunden, so wie ich an dich. Ich versuche auch zu ignorieren, dass dich die Männer anstarren und deinen perfekten Körper mit den Augen verschlingen, sonst müsste ich hier leider fast jeden Mann im Raum töten! Und ich würde es tun, wenn nur einer es wagen würde dich anzufassen. Männer meiner Spezies verstehen in solchen Fällen keinen Spaß!"
Er meinte es todernst! Das konnte Vivian deutlich spüren und obwohl sie der Gedanke erschreckte, fühlte sie sich wunderbar, dass er so für sie empfand!
Irgendwie hatte sie das Gefühl, sie müsste seine Worte etwas entschärfen, um dem Abend wieder eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. „Vielleicht könntest du sie ja erst mal nur k.o. schlagen, falls sich doch herausstellen sollte, dass es nur ein Irrtum war."
Ein charmantes Lächeln huschte über seine Lippen. „Du bist viel zu nachsichtig mit uns Kerlen, Kleines. Kein Mann dieser Welt berührt eine Frau unbeabsichtigt oder ohne Hintergedanken. Nicht solange ich lebe. Aber ich werde versuchen, an deine Worte zu denken und ihnen vielleicht nur die Hände abhacken!" Erschrocken riss sie die Augen auf. „Victor...!"
„Ganz locker, Liebes, war nur ein Scherz, zumindest das Letztere", lachte er.
Sie nahm ihre Handtasche und stand auf.
„Wo willst du hin?" Verwundert hielt er sie am Arm fest. Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn sanft. „Ich geh mir nur schnell die Nase pudern, in einer Minute bin ich wieder da." Er erhob sich von seinem Stuhl. „Dann komm ich mit."
„Sei nicht albern. Was soll mir denn hier schon passieren? Bestell doch schon mal irgendetwas Leckeres und bevor du damit fertig bist, bin ich schon wieder zurück."
„Okay, aber wenn dir irgendetwas komisch vorkommt oder die Nase von jemandem nicht passt, dann schick mir einfach einen Gedankenstoß und ich bin da, bevor du piep sagen kannst."
Wieder küsste sie ihn. „Vertrau mir, V, bis gleich." Sie drehte sich um und ging in Richtung Damentoilette.
Victor schloss die Augen und ließ seine inneren Sensoren durch den Raum gleiten. Sein Körper war bis auf das Äußerste angespannt und sein Focus richtete sich auf eine Gruppe von Seelenlosen, die sich drei Tische weiter vor ihm befanden. Keiner von ihnen hatte eine schwarze Aura. Nur drei Nephilim Paare, die sich amüsierten. Die anderen im Restaurant waren ausschließlich Menschen. V erinnerte sich, dass die Brüder sich dieses Lokal damals ausgesucht hatten, da sich Seelenlose oder Gefallene selten in so ein Etablissement verirrten. Man konnte sich einfach beim Essen besser entspannen wenn man nicht ständig mit seiner Arbeit beschäftigt war.
Und doch...Vivian nicht in Blickweite zu haben, war ihm unerträglich. Doch er durfte sie auf keinen Fall wegen seiner eigenen Ängste zu sehr einengen, sonst würde er sie verlieren!
Es war Lana, die sein Grübeln unterbrach. Nachdem sie das Wasser und den Wein serviert hatte, fragte sie ihn mit ihrem anzüglichen
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