Himmelsbrut / Victor (German Edition)
das Band zwischen ihr und V stark genug waren, zurückkommen und sofort ihren Körper wieder übernehmen konnte.
Danach lag es allein an Vivian und der präzisen Ausführung ihres Plans, den sie seit Tagen mit ihr durchgekaut hatten. Die Kleine war ein echt starkes Mädchen und liebte seinen Bruder wirklich. Doch dies hier war eine echt harte Nummer und er hoffte für sie alle, dass sie es schaffen würde! Die Zukunft des Volkes der Nephilim und der Menschen hing allein von ihr ab. Sonst würde Saladin über sie alle wie ein Höllenfeuer hinwegfegen!
*
Geifer tropfte auf ihr Gesicht und sie drehte angewidert den Kopf zur Seite. Saladin stand direkt über ihr. Seine krallen artigen Nägel kratzten leicht, wie ein tödliches Versprechen, über ihren Arm. Als er eine seiner dreckigen Krallen zwischen ihre Lippen drückte, musste sie sich fast übergeben. Sie war ihm völlig ausgeliefert.
Immer wieder versuchte sie, sich auf den Plan zu konzentrieren, wenn auch nur um sich irgendwie an die andere Realität zu klammern. Ronan hatte ihr immer wieder eingebläut, dass sie nicht vergessen durfte, dass nur ihr Geist hier auf dieser Seite der Dimension war. Ihr Körper lag immer noch im Bett und V war bei ihr!
Sollte sie das auch nur für einen Moment vergessen, wäre sie für immer auf dieser Seite gefangen. „ Also, Vivian, reiß dich zusammen und erinnere dich an all die Liebe, die du für V empfindest und lass sie durch dich durchfließen", hatte Ethan ihr immer wieder eingetrichtert. Verzweiflung kroch in ihr hoch doch sie drängte sie entschlossen zurück!
„Die Zeit ist gekommen. Der Wächter wird leiden und du hast ihn genau dorthin geführt, Seelenträgerin, und nur du kannst es beenden. Ich werde dir jetzt einen kleinen Vorgeschmack auf das geben, was den Wächter die nächsten Hunderte von Jahren erwarten wird, wenn du ihn nicht vorher tötest, um ihn von seinen Höllenqualen zu erlösen!" Er hob seine Klaue und öffnete damit eine Art Fenster. Mitten in dem gelben dicken Dunst bewegte sich ein verschwommenes Bild. Sie drehte den Kopf noch weiter zur Seite, um besser sehen zu können und erschrak! Dort saß V an ihrem Bett neben ihrem leblosen Körper. Direkt daneben hockte Ronan und hatte sein Gesicht in seine Hände gepresst. Am Kopfende des Bettes ragte Ethan, seine Arme vor der Brust verschränkt, in seiner vollen hünenhaften Körpergröße auf. Kane stand an die Wand gelehnt auf der anderen Seite und spielte mit seinem Klappmesser. Dana saß mit rot geschwollenen Augen vor ihm auf dem Ledersessel. Sie alle sahen aus als würden sie seit Tagen so dort verharren. Sie konnte nichts hören, aber sie sah, dass V unablässig auf sie einredete bzw. mit ihrem Körper.
„So, Seelenträgerin, und jetzt sieh genau hin!", er hob ihr Hemd am Bauch an und ritzte mit seiner spitzen Klaue ein riesiges "S" tief in ihre Haut! Sie schrie und schrie......
Ein von Schmerz getriebener Schrei kam aus dem Mund von Vivians eben noch so leblosen Körper und Blut durchtränkte ihr Hemd. Sie wandte und krümmte sich und ihr Gesicht war schmerzverzerrt! Victor sprang auf, riss ihr Hemd nach oben und konnte fast nicht mehr atmen. Ein riesiges „S“ klaffte auf ihrer zarten Haut und überall trat Blut aus der Wunde.
Sofort, als hätte er es nicht anders erwartet, sprang Ronan auf, holte Verbandszeug unter dem Bett hervor, schubste den völlig erschöpften Victor zur Seite und drückte Mull auf die Wunde. „V, versuch sie zu schließen!", drängte er seinen Bruder.
Wie in Trance, legte V seine Hände auf ihren Bauch, aber es geschah nichts. Noch einmal versuchte er es mit aller Kraft, doch er konnte sie nicht heilen. „Ethan!", schrie er völlig verzweifelt. „In Gottes Namen, rette sie!" In seinem ganzen Leben hatte er "den ALTEN" nie um etwas gebeten, doch jetzt tat er es, für seine Frau!
Er nahm wieder ihre Hand in seine und küsste sie auf die Stirn. „Komm zu mir zurück, Kleines, bitte!"
Sie nahm all ihre Kraft zusammen, um den Schmerz zu unterdrücken. Es brach ihr das Herz, aber nichts von alledem würde sie an sich heranlassen. Ganz fest sah sie dem Dämon in die gelben schlitzigen Augen. Sie hatte das Gefühl, dass er vor Freude, sofern dieses Vieh überhaupt so etwas wie Freude empfinden konnte, noch mehr sabberte und seine spitzen, vergilbten Reißzähne sich noch weiter nach vorne schoben.
Unter furchtbaren Schmerzen, richtete sich Vivian auf. Gelber Qualm von seinen schwefeligen
Weitere Kostenlose Bücher