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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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werden bei seinem Bruder ermitteln, Geschäftskontakte prüfen, und das
Umfeld beleuchten.« Er sah schemenhaft, wie sich sein Vater im Sessel aufrichtete.
    »Was willst du damit sagen?«, fragte der Alte
barsch.
    »Die werden bei diesem Fronbauer alles auf
den Kopf stellen und Hinweise finden.«
    »Also erstens wird der Bruder wohl kaum etwas
mit dem Verbrechen zu tun haben und zweitens meine Angelegenheit schon gar nicht«,
stellte der Senior-Graf hartnäckig fest.
    »Ich meine es nur gut mit dir. Bei solch einer
heiklen Sache ist es besser, man spielt mit offenen Karten.«
    »Das lass’ mal meine Sorge sein«, sagte der
Alte etwas lauter und machte damit rigoros der Diskussion ein Ende.
     
    Kriminalist Häberle lauschte dem monotonen Prasseln des Regens. Wenn
ein Blitz zuckte, sah er die Fassaden der umliegenden Gewerbegebäude. Gerade als
er beschloss, zurück nach Geislingen zu fahren, um noch einmal bei den Kollegen
der Sonderkommission vorbeizuschauen, tauchten auf der Straße, die auf der gegenüberliegenden
Parkplatz-Seite vorbeiführte, Scheinwerfer auf. Häberle kniff instinktiv die Augen
zusammen, weil Regentropfen auf der Scheibe den Blick trübten. Dann sah er einen
Porsche heranfahren, mit gewissem Abstand ein zweites Fahrzeug, offenbar ein Kleinbus.
Die beiden Wagen rollten nicht auf den Parkplatz, sondern fuhren auf der Straße
weiter, sodass sie, aus Häberles Blickwinkel betrachtet, hinter dem flachen Diskotheken-Gebäude
verschwanden. Wieder krachte ein mächtiger Donner.
    Der Kriminalist war mit einem Mal hellwach.
Der Porsche, so überlegte er, würde gut zu der Schickimicki-Szene dieser Diskothek
passen. Doch wäre es ein Gast, hätte der Fahrer bei diesem Sauwetter wohl so dicht
wie möglich vor dem großen Hauptportal gehalten.
    Häberle wartete noch einen kurzen Augenblick,
startete dann seinen Motor und ließ den Wagen zunächst auf der parallel zum Parkplatz
verlaufenden Straße von der Diskothek wegrollen. Der Regensturm schluckte die Fahrgeräusche.
Nach einigen hundert Metern drehte er um und fuhr am Parkplatz entlang zurück zu
jener Straße, auf der die beiden Autos gekommen waren. Bereits von w eitem sah er die Fahrzeuge mit ausgeschalteten
Scheinwerfern an der Rückfront der Diskothek stehen. Beim Näherkommen erkannte er
mehrere Personen, die sich zwischen Kombi und einer offenstehenden Gebäudetür befanden.
Es handelte sich offenbar überwiegend um Frauen. Zwei Männer, die beieinander standen,
drehten sich um.
    Häberle fuhr im normalen Tempo an ihnen vorbei
und prägte sich die Kennzeichen ein. Der Porsche hatte eine Ulmer Zulassung, der
Kombi eine Frankfurter. An der übernächsten Einmündung hielt er an und notierte
sich die Kennzeichen auf einem Schmierzettel.

15
     
    Die beiden Geislinger Kriminalisten Mike Linkohr und Markus Schmidt
saßen jetzt allein in dem großen Lehrsaal. Ihre Kollegen hatten sich verabschiedet,
um wenigstens ein paar Stunden schlafen zu können. Jetzt, gegen halb zwei, war es
ohnehin sinnlos, irgendwelche Spuren zu verfolgen. Am frühen Vormittag würde es
die tägliche Einsatzbesprechung zum weiteren Vorgehen geben.
    Die beiden waren noch immer mit dem Handy des
Mordopfers beschäftigt. Inzwischen hatten sie die gespeicherten Nummern der letzten
an- und abgegangenen Gespräche notiert und die SMS-Botschaften samt Absender-Nummern
festgehalten. Jetzt machten sie sich über das Telefonverzeichnis des Handys her,
das offenbar weit mehr als hundert Nummern enthielt.
    Linkohr las vor, sein Kollege schrieb Namen
und Nummern auf.
    »Wenn wir die alle abchecken müssen, gibt’s
verdammt viel Arbeit«, meinte Schmidt und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Lass’ uns erst mal schauen, ob es Merkwürdigkeiten
gibt«, sagte Linkohr, »was mir jetzt schon auffällt, sind die vielen Handynummern.«
    »Das wundert dich? Heutzutage notiert man sich
doch meist nur noch die Handynummer.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    Draußen vor den Fenstern tobte noch immer das
Unwetter. Überall im Lande, so hatten die Kriminalisten von ihren Kollegen des Streifendienstes
erfahren, hatten sich gewaltige Hitzegewitter zusammengebraut. Örtlich war sogar
Hagel niedergegangen.
    »Was mir auffällt«, wiederholte Linkohr, »der
hat viele Namen nur mit ein, zwei Buchstaben abgekürzt. Hier unter ›B‹ zum Beispiel
einen ›Bl‹ und einen ›Br‹. Entweder war er zu faul, die ganzen Namen einzutippen,
oder er war vorsichtig. Vielleicht sollte nicht gleich jeder

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