Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
United Airlines unterhielt, die ganz offensichtlich dem Charme des Piloten erlegen war, der aussah, als könnte er ebensogut in einer Grungeband spielen. Als er Tuck sah, verabschiedete sich Jake.
    »Ich hab ein Flugzeug für uns gefunden. Und ich weiß die Einsatzpläne der Crew. Wir haben einen Zeitkorridor von zehn Minuten, um zu Gate 38 zu kommen, und dort bringst du dann deine Magie zum Einsatz.«
     
    Der Plan sah vor, daß Tuck sich eine Stewardeß herauspickte, die aus dem Flugzeug kam, sie kennenlernte und überredete, zurück ins Flugzeug zu gehen, wo er die Notausstiegsluke im Cockpit entriegelte, bevor das Flugzeug gereinigt und vom Terminal weggerollt wurde. Sie warteten am Tunnel von Gate 38. Die Passagiere waren schon lange von Bord gegangen, ebenso wie die Piloten.
    »Denk dran, du hast es auf eine Häßliche abgesehen«, sagte Jake.
    »Ich weiß«, sagte Tuck. Er hatte ein paar Sachen von Jake angezogen, die ihm wenigstens paßten, auch wenn er jetzt aussah wie der Gitarrist einer Grungeband aus Seattle.
    »Und alt, wenn so was zu haben ist.«
    »Ich weiß«, sagte Tuck.
    »Du hast es auf eine Frau abgesehen, die noch nicht mal in einer Männerkolonie einen abkriegen würde.«
    »Ich weiß«, sagte Tuck. »Tu mir einen Gefallen und verzieh dich endlich. Es ist eine Zeitlang her, seit ich's hier zum letzten Mal gemacht habe.«
    »Das ist doch wie Fahrrad fahren, Kumpel.«
    Die erste Stewardeß, die aus dem Tunnel kam, war eine hübsche Blondine Mitte Zwanzig. »Durchlassen«, sagte Jake.
    Als nächstes kam ein Mann und danach eine hochgewachsene Schwarze, die ebensogut ein entlaufenes Model hätte sein können.
    »Die machen uns hier fertig«, sagte Jake. »Wie wär's mit dem Kerl. Bis jetzt war der noch unsere beste Chance.«
    »Geh scheißen, Jake.«
    »War ja nur 'ne Idee.«
    Sie warteten fünf weitere Minuten, bis eine müde aussehende Frau in den Fünfzigern aus dem Tunnel kam, die ihre Tasche hinter sich herschleifte.
    »Halt dich ran, Deckhengst«, sagte Jake und versetzte Tucker einen leichten Stoß.
    Tuck rempelte zurück, ohne seinen Blick von der Frau abzuwenden. »Ich kann das nicht, Jake.«
    »Was?« Jake packte Tuck am Handgelenk und tat so, als würde er ihm den Puls fühlen.
    Tuck riß sich los. »Ich bring's nicht fertig.«
    »Versuch nicht, mich zu verscheißern, Kumpel. Sie geht uns durch die Lappen. Das ist doch dein Ding.«
    »Nicht mehr, Jake. Nicht mehr.«
    »Dann ist es halt meins, verdammt.« Jake riß sich das Flanellhemd herunter, das er über seinem schwarzen T-Shirt trug, und warf es Tuck zu. »Fahr zurück in dein Hotel, und warte auf meinen Anruf. In welchem Zimmer wohnst du?«
    »Zwölfhundertdreißig.«
    Jake schob die Ärmel des T-Shirts hoch, damit seine Bizeps besser zur Geltung kamen, und eilte der mittelalterlichen Stewardeß hinterher.
    Tuck ging nach draußen und stieg in den Zubringerbus des Hyatt Regency. Während der Fahrt zurück zum Hotel ging ihm auf, daß er nicht die geringste Ahnung hatte, wie er jemandem eine Waschmaschine mit eingebautem Trockner erklären sollte, der bis vor zwei Tagen noch nie Schuhe oder ein Hemd getragen hatte. Er beschloß, es mit Magie zu versuchen.
     

62
Wie Spione mit der Präzision eines Uhrwerks
     
    Malink fand den alten Kannibalen auf einer kleinen Lichtung, als er gerade dabei war, gegen einen jungen Bananenbaum zu pinkeln. »Ich hab dir was zum Essen mitgebracht.« Malink stellte den Korb ab und setzte sich unter einen Baum. Sarapul schien sich bei seinem Geschäft ordentlich Zeit zu lassen.
    »Manchmal ist es schwer«, sagte Malink.
    »Manchmal geht es überhaupt nicht«, sagte Sarapul. »Es tut weh.« Er wurde von einem Schauder gepackt und wandte sich um. Grinsend strich er seinen Thu glatt. »Aber nicht heute.« Er setzte sich neben Malink und zog ein Stück Fisch aus dem Korb.
    »Ich habe die Musik letzte Nacht gehört«, sagte Sarapul. »Die weiße Schlampe kommt jetzt immer öfter.« Er bot Malink ein Stück von dem Fisch an, und der Häuptling nahm es.
    »In nur zehn Tagen sind drei auserwählt worden. Ich denke, sie werden irgendwann nicht mehr zurückkommen. Vincent sagt, sie ist nicht die Himmelsgöttin. Der Pilot hat gesagt, sie wird uns töten.«
    »Dann müssen wir kämpfen.«
    »Mit Messern gegen Gewehre? Erinnerst du dich noch an den Krieg?«
    »Ich erinnere mich. Komm.« Er erhob sich und führte Malink durch das Unterholz zu einem hohlen Baumstamm. Er griff hinein und zog ein längliches Bündel

Weitere Kostenlose Bücher