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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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hier anmerken möchte, und es wäre unhöflich, wenn irgendwer in diesem Zusammenhang den Namen Mussolini fallenläßt, weil ich in diesem Fall das Spiel leider unterbrechen müßte, um ihm eins auf die Nuß zu geben, danke sehr). Und schließlich meldet sich das Hauptquartier mit der mehr als dringenden Bitte, daß wir endlich aufhören sollen, unsere Position durchzugeben, weil sie sowieso schon jemanden schicken, sobald es geht, falls die Japse uns nicht zuerst finden, wobei sie allerdings Wert legen auf die Feststellung, daß es in diesem Fall eine Ehre war, mit uns gemeinsam gedient zu haben.«
    »Ansagen und erhöhen um einen Dollar.«
    »Also der Knirps fragt mich, ob ich Japse umbringe. Und ich sage, ich hab so viele Japse abgemurkst, daß ich mich jetzt erst mal hier auf der Insel ausruhe und den Japsen die Gelegenheit gebe, Nachschub herbeizuschaffen, damit ich wieder was zum Umbringen habe, und plötzlich kommt aus dem Dschungel eine ganze Horde von diesen Eingeborenen, meistens ganz alte Kerls, die alle irgendwelche Körbe mit Früchten und Kokosnüssen und getrocknetem Fisch anschleppen, die sie mir zu Füßen legen, nachdem sie sich so oft singenderweise verbeugt haben, daß es für eine ganze Spielzeit am Broadway reichen würde.
    Und der Kleine sagt: ›Du mächtiger als Vater Rodriguez. Japse ihn töten.‹ Und jetzt schnalle ich auch, woher der Junge Englisch kann und warum keine jungen Kerls in Sicht sind, weil die Japse bekanntermaßen alle Missionare abmurksen, die sie treffen, und nahezu alle eingeborenen Männer, die körperlich fit sind – soweit sie sie nicht umbringen –, verschleppen, damit sie Flugpisten bauen und Landerampen für ihre Boote und den ganzen anderen Militärkram, den die Japse so brauchen.
    ›Klar‹, sag ich zu dem Jungen, ›tut mir leid wegen Vater Rodriguez und all den anderen Kerls, die's nicht geschafft haben, aber jetzt ist Vincent da mit der Himmelsgöttin, und ihr braucht euch keine Sorgen mehr zu machen.‹ Dann erkundige ich mich mal, wie's denn mit dem Puppenpanorama auf der Insel aussieht, und der Kleine quatscht irgendwas mit einem von den alten Typen. Der schleppt sich daraufhin davon und kommt zehn Minuten später mit 'ner ganzen Herde von jungen Eingeborenenpuppen, die nix weiter anhaben als 'nen Rock untenrum, und obenrum herrscht ein einziges Busenwackeln, garniert mit Blumen, damit's besser riecht und noch hübscher aussieht.
    Ich schwöre beim Grab meiner Mutter (sollte sie dahinscheiden, bevor ich wieder nach Hause komme), daß ich hier mehr braune Kurven vor mir habe als in dreitausend Meter Höhe über dem Mississippi. Und was sich mir darbietet, ist absolut kein unerfreulicher Anblick. Doch sobald ich mir eine von den jungen Puppen rauspicke, mein bestes Tyrone-Power-Grinsen aufsetze und ihr zuzwinkere, fängt sie an loszuheulen, als ob ich ihr das Herz gebrochen hätte, und rennt in den Dschungel – gefolgt von den anderen Schönheiten, bis die Landepiste einmal mehr fest in männlicher Hand ist.
    ›Was ist Sache?‹ frage ich den Kleinen, und er erklärt mir, daß, weil ich ein Gott bin, die Damen in großer Angst sind, daß ich sie zerstören werde. Und dann fängt der Knirps an selbst loszuheulen, und ich komme mir echt schäbig vor, denn mir geht allmählich auf, daß er mir die ganze Göttermasche voll abgekauft hat, und es steht sechs zu fünf, daß er glaubt, ihm geht's genauso an den Kragen wie den Weibern, weshalb so langsam das ein oder andere nette Wort angebracht ist, damit der Kleine sich nicht völlig in Tränen auflöst und um ihn ganz allgemein zu beruhigen.
    Also setz ich mich mit dem Kleinen unter die eine Tragfläche der Himmelsgöttin, und zwischendurch kommt immer mal wieder einer von den alten Knaben vorbei und schleppt 'nen Krug von dem ortsüblichen Fusel an, von dem ich zwar nicht hellauf begeistert bin, weil das Zeug schmeckt wie Streichholzköpfe aufgelöst in Spülwasser, aber wenn man sich erst mal vier oder fünf davon hinter die Binde gekippt hat, läuft die Brühe schon viel besser, und allmählich kommt richtig Stimmung auf, und alle amüsieren sich prächtig (bis auf Sparky, der über die Rollbahn kriecht und sich alles, was er getrunken hat, noch mal anschaut).
    Trotzdem denke ich die ganze Zeit, daß der Kleine mir vielleicht nur was vormacht – von wegen daß er der Häuptling ist und so –, bis er mir schließlich erzählt, daß die Japse seinen Vater und seinen älteren Bruder umgebracht haben, um ein

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