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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Prozent eines Lichtjahrs. So nahe! Und sie kamen schnell näher.
    Aber sie sahen nur die dunkle Rückseite der Schale. Cliff bemerkte die Blicke der wartenden Wickramsinghs und über legte. Sie hatten es hier mit einigen gnadenlosen Fakten zu tun: Geschwindigkeit, Zeit, Lebensmittelvorräte …
    Schließlich setzten sie sich zu einer Beratung zusammen, und die Wickramsinghs sahen ihn erwartungsvoll an.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Cliff und beobachtete, wie in den Gesichtern seiner beiden Zuhörer Enttäuschung erschien.
    »Wir können doch mehr herausfinden, oder?«, fragte Mayra zögernd.
    »Nicht auf diese Distanz«, sagte Abduss. »Und ich bezweifle, dass der Captain eine Kursänderung genehmigt, um uns näher heranzubringen.«
    Cliff musterte die Wickramsinghs, und dabei gingen ihm einige unfreundliche Gedanken durch den Kopf. Fünf Wachen hatten den Captain nicht geweckt, weil sie keine Lösung des Problems von ihm erwarteten. Sie waren ausgebildet, die reibungslose Funktion des Schiffes zu gewährleisten, dabei immer und unter allen Umständen ruhig zu bleiben. Aber jetzt gab es etwas, dass die Planer auf der Erde nicht vorhersehen konnten.
    »Ich glaube, wir haben zwei Probleme«, sagte Cliff und versuchte, in einem diplomatischen Ton zu sprechen. »Eins betrifft die Vorräte, ja, und das andere jenes sonderbare Objekt dort draußen. Mir scheint, das ist zu viel für uns.«
    »Wir haben die Situation ähnlich eingeschätzt«, erwiderte Abduss vorsichtig.
    »Wir sind jetzt fast so weit, dass wir den Captain auf das bewusste Niveau holen können«, sagte Mayra ohne Umschweife.
    »Ich möchte, dass auch Beth Marble geweckt wird.«
    Beide Wickramsinghs blinzelten. »Aber sie ist …«
    »Kompetent.« Cliff sah erhebliche Schwierigkeiten kommen und wollte sich ihnen nicht allein stellen müssen.
    »Aber in den Protokollen gibt es keine Vorschriften, die …«
    Cliff hob die Hand und blickte über den Tisch. »Wir wecken sie, und damit hat es sich.«
    »Sie ist … nicht deine Frau.«
    »Nein, aber sie kennt sich mit dem Schiff aus und kann es fliegen.«
    »Erst fragen wir den Captain«, sagte Abduss, und sein Gesicht zeigte Entschlossenheit.

2
    Sie informierten den Captain, als er aus dem Kälteschlaf kam, mit trüben Augen und noch steif auf der Platte liegend. Und dann blinzelte er erstaunlich schnell und wirkte plötzlich sehr wach.
    »Sie werden es nicht glauben«, sagte Abduss. Der Captain verdiente ein Sie, denn er stand ganz oben und trug letztendlich die gesamte Verantwortung.
    Captain Redwing lächelte skeptisch, wodurch sich rings um die Augen Falten in der ledrigen Haut bildeten. »Stellen Sie mich auf die Probe.«
    Sie sagten ihm alles, während die Wickramsinghs seine steifen, kalten Muskeln massierten und ihm die notwendigen Injektionen verabreichten. Cliff blieb ein wenig abseits stehen und überließ es zunächst der Wache, die ganze Geschichte zu erzählen.
    Redwing setzte sich auf und schüttelte seine schwarze Mähne. An den Handgelenken zeichneten sich blaue Adern unter der bronzefarbenen Haut ab. »Sind Sie sicher? «
    Und so erklärten sie es ihm noch einmal. Sie zeigten es ihm auf den Schirmen, präsentierten das Logbuch und die vergrößerten Aufnahmen von der Rückseite der Schale. Der Captain starrte auf die Bilder, und Cliff glaubte fast sehen zu können, wie er die Gedanken daran beiseiteschob und sich auf das Problem mit den Vorräten konzentrierte.
    »Der Antrieb funktioniert nicht wie vorgesehen? Seit fünf Wachen ist das bekannt? Und Sie konnten nichts daran ändern?« Er richtete den Zeigefinger auf die Wickramsinghs.
    »Wir wussten nicht, was wir tun sollten«, erwiderte Mayra ruhig. »Es gab …«
    »Wir sind wie lange unterwegs? Jahrzehnte, Jahrhunderte? Und die ganze Zeit über sind wir zu langsam gewesen?«
    Abduss kam Mayra zu Hilfe. »Dies war in den Protokollen nicht vorgesehen«, sagte er steif.
    »Zum Teufel mit den Protokollen. Ich …«
    »Der leptonische Antrieb ist eine Sache, Captain, das Ding vor uns eine ganz andere«, warf Cliff ein.
    »Sie sind Wissenschaftler«, zischte Redwing und kam mit einem Wink weiteren Einwänden zuvor. »Dies ist die Crew.«
    Cliff lehnte sich zurück, trank seinen Kaffee und erinnerte sich an all die Gerüchte vor dem Start. Angeblich stammte Redwing aus einer der Familien, die mit den indianischen Spielkasinos ein Vermögen verdient hatten. Er war durchs MIT gerauscht und hatte sein Studium mit Glanz und Glorie bestanden, wobei

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