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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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aus lokalisieren lassen, indem wir nach Signalen und Antennen Ausschau halten.«
    Redwing ging langsam übers Deck und versuchte, alles Wichtige in der Mitteilung unterzubringen, bevor die Verbindung abbrach. »Natürlich gibt es an der Rückseite der Schale weder Andockstationen noch Treibstoffdepots für uns. Und natürlich haben wir eines unserer Ladeschiffe verloren. Aber uns stehen noch die Hawking , Chang und Dyson zur Verfügung. Damit sollte es möglich sein, euch alle aufzunehmen, sobald sich eine Gelegenheit bietet.«
    Dass der Kontakt gerade jetzt erfolgen musste, als die SunSeeker über den Rand flog – einen schlechteren Zeitpunkt konnte es kaum geben. »Ich sehe bereits einen großen Teil der Schalenrückseite. Buckel, Blasen, kantige Strukturen, sich kreuzende Linien … Ich richte den Zoom auf eine der Stellen … Die Linien bestehen aus großen Röhren, die vielleicht ein Transportsystem bilden. Sieht aus wie ein Spinnennetz.
    Direkt am Rand sind die Röhren dicker und kürzer. Außerdem sehe ich knorrig wirkende Objekte so groß wie … wie kleine Monde. Wie Ceres. Es sind gleich mehrere. Das nächste von ihnen setzt sich gerade in Bewegung. Scheint wirklich sehr groß zu sein. Spiralförmige Linien verlaufen an der einen Seite …«
    In Redwing läutete eine innere Alarmglocke. »Was halten Sie davon, Karl?«
    Karl starrte auf die Anzeigen. »Das sieht nach magnetischen Feldspulen aus. Vielleicht eine Waffe, Captain.«
    »Oder ein Teleskop«, sagte Clare.
    Karl schüttelte den Kopf. »Astronomie? Nein. Dann wäre der lange Zylinder nicht nötig. Könnte eine Art Laser sein. Und ein verdammt großer noch dazu.«
    »Für mich sieht es wie eine Kanone aus«, sagte Redwing. »Eine kolossale Kanone.«
    »Vielleicht dient sie dazu, Planeten zu zertrümmern«, sagte Clare Conway. »Groß genug dafür wäre sie. Captain, in zwanzig Minuten blicken wir genau in ihre Öffnung.«
    »Wenn das wirklich Kanonen sind, Captain …«, sagte Karl. »Die nächste von ihnen schwenkt in unsere Richtung, Sir.«
    Redwing runzelte die Stirn. »Na schön. Jam, drehen Sie uns. Sorgen Sie dafür, dass wir nicht in die Zielerfassung geraten. Ayaan, haben Sie noch Kontakt mit Fred? Fred, bitte geben Sie mir die eine oder andere gute Nachricht, ja?«
    »Mit Ihrer Erlaubnis, Captain …«, sagte Jam schnell. »Ich bringe uns wieder über die Große Ebene.«
    »Machen Sie das. Fred, gleich bricht der Kontakt ab. Wir haben eine Mitteilung von der Erde. Ich füge sie komprimiert bei.«
    Sie verloren die Verbindung mit Fred. Was Clare »Teleskop« genannt hatte, blieb in Bewegung und versuchte weiterhin, die SunSeeker anzuvisieren. Jam und Clare manövrierten das Schiff und achteten darauf, dass es nicht vor die Mündung geriet. Die Magnetfelder des Bussard-Kollektors veränderten immer wieder ihre Konfiguration und passten sich damit dem Sonnenwind an, als sie zur anderen Seite des Rands zurückkehrten.
    »Ich glaube, Sie haben recht, Captain«, sagte Clare. »Kein Teleskop kann so groß sein. Vielleicht ist es tatsächlich eine Kanone.«
    »Jam?«, fragte Redwing.
    »Ich gehe tiefer«, sagte Jam und konzentrierte sich auf die Flugbahn der SunSeeker . Ein Summen und Brummen ging durch das Schiff. »Der Kollektor braucht nicht sehr lang zu sein, nur breit genug, um Licht zu empfangen. Und um genug Licht zu bekommen …«
    Sie waren jetzt über der Großen Ebene und wurden langsamer.
    »Das wär’s«, verkündete Clare. »Die Kanone folgt uns nicht mehr.«
    »Weil sie nicht auf die Große Ebene feuern will.« Redwing sprach diese Worte in einem neutralen Tonfall, damit sie wie eine Feststellung klangen. Seine Erleichterung ließ er sich nicht anmerken.
    »Vielleicht könnte sie das gar nicht«, sagte Jam. »Wenn es wirklich eine Kanone ist und wenn sie sich weit genug drehen lässt, um auf bewohntes Gebiet gerichtet zu werden … Ein Bürgerkrieg in der Schale könnte böse enden, nicht wahr?«
    Redwing nickte langsam.
    »Heute ist mein Glückstag!«, entfuhr es Ayaan. »Eine neue Textnachricht von Cliffs Gruppe. Unklar und voller Störungen, aber die Software wird damit fertig. Ich lege sie auf die Schirme.«
    Wenige Sekunden später zeigten die Bildschirme den empfangenen Text. Cliff und seine Leute hatten ein Transportsystem entdeckt und herausgefunden, wie man es benutzte. Darüber hinaus waren sie fremden Wesen begegnet, hatten mit ihnen gegen die Vogel-Leute gekämpft und sich in ein Refugium führen lassen, das sich offenbar

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