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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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geworden, weil ein Vorwitziger sich an einen Stoff gewagt hatte, den er nicht zu meistern vermochte. James Headstone hatte sich auf einem Baumstumpf niedergelassen. In sich zusammengesunken saß er da. Eine Stimme riß ihn in die Gegenwart zurück. »Was sollen wir jetzt tun, Mister Headstone?« fragte Cowper.
    »Sie haben Urlaub, Cowper. Sie und Fosdijk auch. Gehen Sie vorläufig nach Tamasetse«, sagte Headstone. »Warten Sie dort, bis die neuen Maschinen kommen.« Mit eigenartig steifen Bewegungen ging Headstone zum Kraftwagen.
    »Flugplatz Tamasetse«, rief er dem Fahrer zu.
    »Wohin, Sir?« fragte der Pilot in Tamasetse.
    »Zum Sambesi-Werk«, kam Headstones Antwort. Er klammerte sich an die Hoffnung, daß seinen Ingenieuren dort vielleicht etwas gelungen sein könnte. Kurs Nord nahm Headstones Maschine ihren Weg über die einsamen Weiten der Bamangwatowüste, während zur gleichen Zeit ein anderes die nördlichen Ausläufer dieser unendlichen Wüste überquerte und den südafrikanischen Dschungel am Sambesi erreichte.
    Es war eine der Lastmaschinen, deren sich die United Electric für den Schnelltransport schwerer Stücke zu ihren Werken zu bedienen pflegte. Äußerlich glich sie dem Typus der schwersten Bomber, obwohl sie für durchaus friedliche Zwecke erbaut war. Zwischen den Schwingen enthielt ihr gewaltiger Rumpf den Frachtraum, im hinteren Ende war ein kleines Abteil für Begleitmannschaften vorgesehen. Nur zwei Fluggäste befanden sich darin: Direktor Brooker und Dr. Frank. »Ich hätte gewünscht, daß Mister Headstone bei unseren weiteren Besprechungen zugegen wäre«, sagte Brooker. »Leider ist die telephonische Verbindung mit unserer Station bei Tamasetse gestört. Ich habe vergeblich versucht, ihn zu erreichen.«
    »Wir werden gegen elf Uhr im Sambesi-Werk sein, Herr Direktor. Unsere Vorbereitungen dürften etwa eine Stunde in Anspruch nehmen. Vielleicht versuchen Sie es dort noch einmal.«
    »Diese Störung beunruhigt mich.« Brooker sagte die Worte mehr zu sich als zu seinem Begleiter.
    Dr. Frank lachte. »Ich gratuliere Ihnen, Herr Direktor, wenn Sie keine andern Sorgen haben. Eine Leitungsstörung im Fernsprechverkehr - das passiert jeden Tag hundertmal.«
    »Schon recht, Herr Doktor. Aber so war es auch damals in Pretoria. Wir konnten keine Verbindung mit Mister Headstone bekommen, weil der Apparat unter den Trümmern der Hochspannungsabteilung lag.«
    »Und jetzt fürchten Sie etwas Ähnliches, Mister Brooker? Ich glaube, Sie sind nervös.«
    »Man kann es mit Headstone werden«, seufzte Brooker. »Ich habe jedesmal Angst, wenn er auf technische Expeditionen auszieht.«
    Die Mienen des Direktors wurden ernst, während er antwortete. »Ihre Befürchtungen sind in der Tat berechtigt. Ich habe Ihnen die Gründe dafür in Kapstadt auseinandergesetzt, Mister Brooker. Es liegt in Ihrem eigenen Interesse .«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Herr Doktor«, fiel ihm Brooker ins Wort. »Die United soll das, was Ihr Konzern bereits entwickelt hat, zu einem christlichen Preis erwerben und alle waghalsigen Experimente unterlassen.«
    Dr. Frank schüttelte den Kopf. »Sie haben mich zur Hälfte richtig verstanden, Herr Direktor. Sie sollen übernehmen, was schon vorhanden ist; aber selbstverständlich muß weiter gearbeitet und weiter gewagt werden. Ich tadle Mister Headstone nicht, weil er etwas riskiert, sondern weil er es unnötig riskiert. Unnötig und zwecklos, Mister Brooker.«
    »Es wird schwerhalten, Mister Headstone das beizubringen«, erwiderte Brooker. »Wir werden noch mehr Fehlschläge und Katastrophen erleben, bevor er sich bequemt, Ihre Vorschläge anzunehmen.« -
    Der Pilot Headstones hatte den Werkflugplatz am Sambesi vor sich, doch zur Verwunderung Headstones ging er nicht nach unten, sondern umkreiste den Platz in weitem Bogen.
    »Warum landen Sie nicht?« fragte Headstone. Der Pilot deutete nach Steuerbord.
    »Wir müssen erst den andern landen lassen!« schrie der Pilot, um sich durch den Motorenlärm hindurch verständlich zu machen. Headstone hörte es kaum. Seine Blicke hingen an dem andern Flugzeug.
    Eine Frachtmaschine von uns? Was hat sie hier zu suchen? ging es ihm durch den Kopf.
    Jetzt ging auch seine Maschine zum Gleitflug über und setzte kaum fünfzig Meter von der andern entfernt auf den Rasen.
    »Um sechs Uhr abends wieder hier!« rief er dem Piloten zu, stieg aus und ging auf die andere Maschine zu. Er war schon dicht herangekommen, als auch dort die Tür geöffnet

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