Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
wurde. Jäh verhielt er den Schritt. Brooker erschien im Türrahmen, Direktor Brooker, den er unten in Kapstadt vermutete, dessen Gegenwart ihm hier mehr als unwillkommen war.
    Anders stand es mit Brooker. Er hatte Headstone kaum erblickt, als er ihm lebhaft zuwinkte. »Großartig, Headstone, daß Sie hier sind! Ich habe vergeblich versucht, Sie in der Station anzurufen. Ihre Leitung war gestört?«
    »Ja, Brooker. Unsere Leitung war in Unordnung«, sagte Headstone.
    »Darf ich bekannt machen?« fuhr Brooker fort. »Herr Doktor Frank vom ZEK-Konzern - Mister Headstone... Dem Namen nach kennen die Herren sich wohl.«
    Headstone schüttelte dem Doktor die Hand, während ihm tausend Gedanken durch den Kopf wirbelten. »Wir wollen hier ein wichtiges Experiment machen, Headstone. Gut, daß Sie dabeisein können«, erklärte Brooker.
    »Experiment? Was haben Sie vor?« fragte Headstone mißtrauisch.
    »30 Millionen Volt wollen wir machen, Headstone! Doktor Frank hat die Apparate dazu mitgebracht.« Brooker deutete auf das Lastflugzeug. »Diesmal wird es ohne Malheur gehen, mein lieber Headstone.« Eine Stunde würde es dauern, bis alles nach den Plänen des Doktors, die Brooker einem Oberingenieur im Werk übergab, aufgebaut war. Die drei Herren benutzten die Zeit, um einen Lunch zu nehmen. Das Mahl verlief schweigsam. Erst als der Nachtisch abgetragen war, kam ein Gespräch in Gang.
    »Wir wollen also 30 Millionen Volt machen, mein lieber Headstone«, sagte Brooker.
    »Wir haben nur 10 Millionen im Werk. Höher dürfen wir nicht gehen«, widersprach Headstone.
    »Mit meiner Kondensatorenbatterie doch, Mister Headstone«, mischte sich Dr. Frank ein. »Wir nehmen Ihre zehn Millionen Volt in Parallelschaltung ab, gehen auf Serie und haben, was wir wollen.« Headstone sah ihn abweisend an: »Es muß einen Blitz von Kilometerlänge geben. Wie wollen Sie die Riesenspannung meistern?«
    »Meine Kondensatoren meistern sie, Mister Headstone.« Kurz und knapp kam die Antwort von den Lippen des Doktors.
    James Headstone machte weitere Einwände. »Ich lehne jede Verantwortung ab!« sagte er schließlich. »Es geht auf Ihre Kappe, Brooker, wenn wir einen Niederbruch erleben!«
    Etwas von der unerschütterlichen Ruhe des Doktors schien auf Brooker übergegangen zu sein. »Es hat keinen Zweck, hier länger zu debattieren«, sagte er. »Ich übernehme die Verantwortung, Headstone. Lassen Sie uns in das Werk gehen.« -
    »Ich habe Ihnen einen Blitz aus Europa mitgebracht, Mister Headstone«, begann Dr. Frank.
    »Wie? Was?«
    »Jawohl, einen Blitz von 90 Millionen Volt, damit Sie sehen, was meine Kondensatoren in Wirklichkeit aushalten können!«
    »Ist das wahr, Herr Doktor? Haben Sie Ihren Apparat geladen mit herübergebracht?« mischte sich Brooker ein.
    Headstone versuchte einen neuen Widerspruch. »Das ist ja undenkbar, Herr Doktor. Sie haben Europa vor zwei Wochen verlassen. Die Ladung müßte sich längst zerstreut haben.«
    Dr. Frank schüttelte den Kopf.
    »Sie irren sich, Mister Headstone! Meine Kondensatoren halten die Elektrizität, die sie einmal geschluckt haben, eisern fest. Mein Schwerstoff läßt nicht ein einziges Elektron entweichen.«
    Headstone warf einen mißtrauischen Blick auf den so eigenartig schimmernden und blinkenden Kasten, als hätte er eine Kiste voll Dynamit vor sich. Unwillkürlich trat er ein paar Schritte zurück.
    »Keine Angst, Mister Headstone!« sagte Dr. Frank ermutigend. »Die 30 Millionen Volt sind sicher in der Kiste verpackt.«
    »Sie sprachen von 90 Millionen?« warf Brooker ein.
    »Wenn wir auf Serie schalten, Mister Brooker. Vorläufig ist jeder der drei in der Apparatur vorhandenen Kondensatoren auf 30 geladen. Wir wollen erst einmal die Anschlüsse machen.«
    Etwa einen halben Kilometer voneinander entfernt standen vor dem Hochspannungswerk zwei hölzerne Gittermaste, die früher einmal zu Funkzwecken gedient hatten. Mehr als 100 Meter ragten sie in die Höhe. Jetzt trag jeder von ihnen auf der Spitze eine blanke Metallkugel. Von jeder Kugel ging ein feiner Draht nach unten und lief auf dem Boden weiter. Neben dem Kondensator lagen die beiden Drahtenden.
    Dr. Frank griff eins davon, beugte sich damit über seinen Zauberkasten, suchte und fand eine bestimmte Stelle, drückte das Drahtende dagegen. Im nächsten Augenblick hatte er auch das andere Ende angeschlossen.
    »30 Millionen Volt Spannung sind jetzt zwischen den beiden Kugeln«, sagte Dr. Frank mit einer Handbewegung zu den Masten

Weitere Kostenlose Bücher