Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
einer Entgegnung, als es klopfte. Der Diener kam herein. »Ein Telegramm für Mister Brooker.« Brooker überflog es und wurde abwechselnd blaß und rot.
    »Entschuldigen die Herren, für wenige Minuten!« Er griff Headstone beim Ärmel und zog ihn in einen Nebenraum.
    »Was bedeutet das, Headstone?« Er hielt die Depesche hin. »Fernsprecher bei gestriger Zerstörung von AE-Station mitverbrannt. Jetzige Adresse: European-Hotel, Tamasetse, Fosdijk.«
    James Headstone schöpfte tief Atem. »Es ist so, Brooker. Der verfluchte Schwerstoff hält die Hitze des Schweißbrenners nicht aus.
    Beim Versuch, einen Draht von dem Kondensator abzuschmelzen, hat es Feuer gegeben. Die Station ist abgebrannt.«
    »Reden Sie irre, Headstone? Was soll das heißen: Kondensator. Schwerstoff. ein Schwerstoffkondensator in unserer Station.?«
    »Hat dagestanden, Brooker.«
    »Zum Teufel, Headstone! Vom Himmel ist er nicht gefallen! Wie ist er dahingekommen?«
    »Ein toller Streich dieses Doktor Frank. In einer Bar in Tamasetse hat er sich mit Fosdijk und Cowper angebiedert. Ich nehme an, die beiden wußten selber nicht mehr recht, was sie taten, als sie den fremden Menschen einfach mit in die Station nahmen. «
    »Unerhört!« brauste Brooker auf. »Die Konkurrenz in unserer Station. baut da munter ihre Apparate ein. und ich höre erst jetzt davon, Headstone! Wie ist das möglich?«
    »Ich habe es selber erst gestern früh erfahren, als ich in die Station kam. und den Zauberkasten dort stehen sah.«
    »Und haben gleich wieder Brand und Verwüstung angerichtet! Sie sind ein Unglücksrabe, Headstone!« Brooker schwieg. Seine Gedanken liefen den gleichen Weg wie kurz vorher diejenigen Dr. Franks. Noch war von der Zerstörung der Station in der Öffentlichkeit nichts bekannt. Für die Verhandlungen mit dem ZEK-Konzern ließ sich der Schwerstoffkondensator als Druckmittel benutzen.
    »Hören Sie zu, Headstone!« sagte er am Schluß seiner Überlegungen. »Kein Wort zu den Europäern über diese neue Katastrophe! Wir werden jetzt zu den andern zurückgehen, als ob nichts geschehen wäre. Die Weiterführung der Verhandlungen überlassen Sie gefälligst mir!«
    »Schon erledigt, meine Herren«, sagte Brooker und nahm seinen Platz neben Pellham wieder ein, während er die Depesche lässig in seine Brusttasche steckte.
    »Was Wichtiges?« flüsterte Pellham ihm zu.
    »Nicht erfreulich, Mister Pellham. Nachricht von der Station. Die ersten Versuche mit unserem Kathodenstoff sind vielversprechend«, antwortete Brooker leise, aber doch laut genug, daß Dr. Frank und Professor Livonius es hören konnten.
    »Auch ein Vorbenutzungsrecht auf die kalte Kathode muß die United beanspruchen, denn wir haben.«, nahm Pellham wieder die Debatte auf.
    »Stop, Pellham!« fuhr ihm Brooker in seine Rede. »So kommen wir nicht weiter. - Mir schwebt ein Vertrag vor, meine Herren«, wandte er sich direkt an die beiden, »durch den unsere Konzerne alles, was sie haben, in einen Topf werfen und danach mit gemeinsamen Kräften weiterarbeiten.«
    »Wir haben mehr in diesen Topf hineinzutun als die United«, warf Dr. Frank ein.
    »Sie haben mehr, Herr Doktor Frank. Auf dieses Mehr wollen wir Lizenzen von Ihnen nehmen, wenn Ihre Bedingungen erträglich sind.«
    »Endlich ein Vorschlag, mit dem man weiterkommen kann«, meinte Professor Livonius.
    »Ich glaube, unsere Bedingungen sind billig«, sagte der Doktor. »Ich habe einen Vertragsentwurf vorbereitet.« Er zog ein Manuskript aus der Tasche und reichte es Brooker.
    Der begann es zu lesen, und Befriedigung sprach aus seinen Mienen, während er von Absatz zu Absatz weiterkam.
    ». laufender Austausch von Erfahrungen und Patentrechten. ständige Verbindung zwischen den Laboratorien der beiden Konzerne. als Verbindungsmann in Europa Mister Henry Turner.« Er stutzte und ließ das Schriftstück sinken. »Wie kommen Sie darauf, Herr Doktor? Henry Turner. Kennen Sie den Mann?«
    »Ich kenne ihn«, beantwortete der Doktor Brookers Frage. »Er versteht etwas von der Technik der AE-Werke, begreift schnell, worauf es ankommt, ist wendig und rührig, auch verschwiegen, wenn es sein muß. Ich glaube, wir tun einen guten Griff, wenn wir den Mann für den Posten wählen.«
    »Ist der denn überhaupt Ingenieur?« fragte Brooker.
    »Meines Wissens ja«, antwortete Dr. Frank. »Ich habe den Eindruck, als ob seine jetzige Tätigkeit Mister Turner nicht recht befriedigt. Er würde vermutlich mit beiden Händen zugreifen, wenn ihm etwas

Weitere Kostenlose Bücher