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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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gefesselt. Ein paar Augen, die man nie vergißt, dachte er bei sich, als er den Händedruck des Doktors erwiderte. Dann staunte er, als sie in den Arbeitsraum kamen. Das war kein Laboratorium, sondern ein gewaltiger Saal, dessen elektrische Einrichtung allein ein nicht ganz kleines Vermögen gekostet haben mochte.
    In der Mitte des Raumes hatte Dr. Frank eine Versuchsanordnung aufgebaut. Vom Hintergrund her führte, von mächtigen, halbmannshohen Stützisolatoren getragen, ein blanker Draht bis dorthin. An seinem ändern freien Ende trug er ein metallisches Gebilde, das etwa an eine kleine Lampe erinnerte. Das war einer der Strahlkollektoren, mit denen das AE-Werk zur Zeit noch arbeitete. Dr. Frank machte sich an dem Kollektor zu schaffen, brachte ein brennendes Streichholz daran, und im gleichen Augenblick stand eine brausende lichtblaue Flamme von der Form eines Kammes darüber. »Ich möchte Ihnen zum besseren Vergleich erst noch einmal diesen Flammenkollektor vorführen«, erklärte der Doktor. »Beobachten Sie bitte den Stromzeiger dort, während ich jetzt fünfhunderttausend Volt auf den Draht gebe.«
    Während er die letzten Worte sprach, ging er an die hintere Saalwand und bewegte einen Schalter. Das dumpfe Brummen eines Transformators und ein leichtes Knistern an dem blanken Draht wurden hörbar. Gleichzeitig begann der Zeiger des Meßinstrumentes langsam über die Skala zu kriechen.
    Auf der Fünfzehn blieb der Zeiger stehen. Dr. Frank sprach weiter:
    »Die Fähigkeit der blauen Flamme, Elektronen auszustoßen, ist begrenzt. Mit hundert Verbesserungen und Schikanen haben wir es glücklich erreicht, daß ein Brenner fünfzehn Milliampere hergibt. Weiter haben wir es trotz aller Bemühungen nicht bringen können. Sechsundsechzig Kollektoren mußten wir in das Fangnetz setzen, um die Stromstärke von einem einzigen Ampere zu erzielen.«
    Dr. Frank ging wieder nach hinten und schaltete die Hochspannung aus. Als er zurückkam, hatte er eine Metallkugel von etwa Apfelgröße in der Hand. Mit ein paar kurzen Griffen schraubte er den Blaubrenner los und befestigte dann an seiner Stelle die Kugel an dem Draht.
    »Jetzt werde ich Ihnen die Leistung meiner kalten Kathode zeigen«, erklärte er dabei weiter. »Sie sehen, daß es eine einfache kalte Metallkugel ist. Ich gebe wieder Spannung auf den Draht. Achten Sie bitte auf das Meßinstrument!«
    Von neuem klang das Transformatorbrummen auf, aber Bergmann und Livonius hörten es kaum. Wie gebannt hingen ihre Augen an dem Zeiger des Instruments, der sich schnell über die Skala bewegte und erst dicht vor der Zweihundert zur Ruhe kam. »200 Milliampere, meine Herren«, sagte Dr. Frank. »Fünf dieser Kugeln schaffen ein Ampere, etwa 200 werden wir, denke ich, in das jetzige Netz setzen können. Diese kleine kalte Kugel strahlt einen dreizehnmal stärkeren Elektronenstrom aus als die heiße Flamme des Blaubrenners. Aber auf die Elektronen, die nun aus der Kugel in die Umgebung ausgestrahlt werden, habe ich bedauerlicherweise keinen Einfluß mehr. Die müssen eben Raum und Gelegenheit finden, sich in der Atmosphäre auszubreiten, und deshalb dürfen wir die Kugeln nicht zu dicht, also nicht in zu großer Zahl auf das Netz setzen.«
    »Sie nannten die Zahl von 200 Stück, Herr Doktor?« fragte Bergmann.
    »Ganz recht, Herr Generaldirektor.« Bergmann wandte sich an Livonius und sagte: »Ich glaube, damit dürfen wir zufrieden sein.«
    »Ich möchte mit Doktor Frank gleich das Nötige wegen der Patente besprechen«, meinte Livonius jetzt zu Bergmann. »Wie lange Zeit werden wir dazu ungefähr brauchen?«
    »Ich habe alles gut vorbereitet«, erwiderte Frank. Bergmann blickte auf seine Uhr. »Es ist recht, Professor, bringen Sie das in Ordnung und holen Sie mich nachher bei Zacharias ab. Komm«, fuhr er fort, während er den Arm unter den seines alten Freundes schob, »laß die Herren hier ihre Sachen besorgen. Wir wollen uns in deinen Garten setzen.«
    Gemächlich wanderten die beiden über den Feldweg zurück und sprachen dabei miteinander. »Köstlich, Johannes«, rief Dr. Bergmann plötzlich. »Mit dem Frankschen Seil hast du den Schnüffler aus dem Graben gezogen?«
    »Natürlich, Franz. Eine bessere Gelegenheit konnte ich gar nicht finden, um dem Abgesandten Headstones den Mund wäßrig zu machen. Richtige Stielaugen bekam er, als ich das Seil aus der Tasche holte. Und dann sein wahrhaft dummes Gesicht, als ich’s ihm hinwarf. «
    »Das Gesicht Turners kann ich mir

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