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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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man auch nicht davon ausgehen, dass sie zum Beispiel noch Silvester 2022 feiern würde.
    Seine neue Beschäftigung, die im Wesentlichen daraus bestand, Pot anzubauen und zu dealen, fand auf einem so niedrigen Niveau statt, dass er noch ein paar Teilzeitjobs annehmen musste. Meistens verdingte er sich auf Baustellen, aber er klempnerte auch ein bisschen, denn es bestand immer Bedarf an schmächtigen Burschen, die bereit waren, unter ir gendwelchen Häusern durch Scheiße zu klettern; gelegentlich übernahm er auch Elektroarbeiten.
    Diese Elektroarbeiten führten zu einem denkwürdigen Sommer, als Xavier geholfen hatte, in einem Bürogebäude ein Computernetzwerk zu verkabeln und einzurichten. Er redete sich ein, wenn er sich im Remington College einschrieb und dort einen Abschluss machte, könne er eine Karriere in IT starten.
    Er informierte sich. Erst vor einer Woche hatte er im Internet nachgeforscht, was der ganze Spaß kosten würde und welche Anmeldetermine er beachten musste. Genau zu dieser Zeit startete die DESTINY -7 in Richtung Keanu.
    Und jetzt war er schon wieder ein Scheißflüchtling. Reichte einmal nicht für ein ganzes Leben aus?
    »Scheiße!« Der Cracker machte sich an einem Stauraum unter den Sitzen der winzigen Wohnmobil-Essnische zu schaffen. Die Kissen befanden sich noch an ihrem Platz. Sie wurden von einem ausgezackten Trümmerstück festgehalten, das von der Wand des Fahrzeugs stammte und offenbar durch einen heftigen Aufprall nach innen gedrungen war. An dieser Stelle hatte Xavier seine Suche begonnen, sie aber schnell wieder aufgegeben.
    Aber der Cracker entpuppte sich als hartnäckiger. Er zerrte ein zerfetztes Kissen weg und schaffte es, die Klappe darunter zu öffnen.
    Xavier fand, ein Blick lohne sich. Er hangelte sich hin, wobei er sich mit den Händen an der früheren Decke des Wohnmobils abstieß. »Brauchst du Hilfe?«
    Der Cracker mühte sich ab, die Klappe so weit aufzumachen, dass er in den Stauraum hineinfassen konnte. Aber mit den Füßen rutschte er dauernd aus. »Moment«, sagte Xavier. Er stemmte sich an der gegenüberliegenden Wand ab, mit dem Rücken an einem Herd und einem leeren Kühlschrank (zumindest war er leergeräumt, als Xavier hineinschaute), und setzte die Füße auf den Rücken des Crackers.
    Der Cracker war so versessen darauf, den Deckel hochzuklappen, dass er nicht protestierte. Und dermaßen gestützt, konnte er die Klappe öffnen. »Alles klar!« Als Erstes förderte er zwei Kissen und eine Decke zutage.
    »Jetzt kannst du bequem schlafen«, sagte Xavier. Noch mehr nutzloser Scheiß.
    Der Cracker stöberte weiter herum und schien nach etwas zu tasten. Er zog einen Erste-Hilfe-Kasten heraus, den er Xavier zeigte. »Nicht schlecht für den Anfang«, sagte Xavier. Am ersten Tag dieser verrückten Reise hätte er für eine Tylenol einen Mord begehen können. Aber er sah sofort, dass der staubige Kasten eine ganze Weile nicht benutzt worden war. Trotzdem, auch wenn die Medikamente ihr Verfallsdatum überschritten hatten, Bandagen und Pflaster hielten ewig.
    Der Cracker war ins Schwitzen geraten und gab auf. »Das war’s auch schon.«
    »Besser als nichts.« Xavier fuhr mit seiner eigenen Arbeit fort, die er unterbrochen hatte.
    Doch der Cracker kam mit ihm. »Lass mich mal.« Er schwebte an ihm vorbei zu dem Schrank, den Xavier für unverrückbar gehalten hatte … und brach das aus Glasfaser bestehende Ding mit einem kräftigen Fußtritt in zwei Teile.
    Das verschaffte beiden ausreichend Platz, um nach den darin befindlichen Schätzen zu grapschen.
    Die Mühe lohnte sich. Da waren ein Rucksack, eine Flasche Lone Star, ein halb aufgepumpter Fußball und ein Frisbee. Außerdem ein Bikinioberteil und eine halb zerdrückte Schachtel mit Schokoriegeln.
    Und eine glänzende Colt-Pistole, Kaliber .45, mannomann!
    Der Cracker ließ alles, was er in den Händen hielt, los und schnappte sich die Waffe. Xavier unternahm nichts, um ihn daran zu hindern. Teufel noch mal, vielleicht waren nicht mal Patronen drin. »Na, da fragt man sich wirklich, was hier abging«, sagte Xavier.
    »Was meinst du?«
    Xavier deutete auf das Durcheinander von Sachen und schwenkte das Bikinioberteil. »Ich frag mich, was für Partys die Typen hier gefeiert haben.«
    Der Cracker lachte und steckte die Waffe in seinen Hosenbund. »Also, wie teilen wir den Krempel auf?«
    »Ist das der Deal? Wir teilen?«
    »Das halte ich für fair, du etwa nicht? Wir haben uns gegenseitig geholfen.«
    »Ich

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