Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
kauften das kleine Cottage in Maynooth, bevor wir verheiratet waren, und am Tag unserer Hochzeit zogen wir ein. Ich fragte mich, was jetzt wohl mit den beiden Geistern geschehen würde. Würden sie mit mir in das Cottage ziehen? Und wenn ja, was sollte ich dann Joe sagen, der bis jetzt noch gar nichts von ihnen wusste? Ich hätte mir keine Gedanken zu machen brauchen. Sie kamen nicht mit, sondern blieben, wo sie waren, im Haus meiner Eltern in Leixlip. Sie durften nicht in das neue Zuhause meiner eigenen Familie in Maynooth mitkommen. Es sollte nicht sein. Sie durften nicht in mein Leben als Ehefrau und Mutter eingreifen. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie aus meinem Leben verschwanden. Manchmal hörte ich in meiner Küche in Maynooth, wie die Geister von Marie und Edward mich aus dem Haus meiner Eltern im knapp zehn Kilometer entfernten Leixlip riefen. Es war, als befürchteten sie, ich könnte sie vergessen. Aber wie konnte ich das? Ich betete immer noch Tag und Nacht darum, dass sie erreichten, was sie sich wünschten, und in der Lage wären zu gehen. Aber die Jahre vergingen, und sie waren immer noch da. Natürlich besuchte ich auch häufig meine Eltern in Leixlip, und dort sah ich die Geister dann.
    Eines Tages, als Christopher noch ein Krabbelkind und Owen ein Baby war, besuchte ich meine Eltern wieder einmal. Wir hatten kein Auto, daher musste ich den Bus nehmen. Mit zwei Kindern unter drei Jahren ist das gar nicht so leicht. Als wir um die Ecke bogen und auf das Haus zugingen, sah ich Marie am Fenster meines ehemaligen Zimmers und hob die Hand, um ihr zu winken. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie diese Bestätigung brauchte – als Zeichen, dass sie nicht vergessen war.
    Ein anderes Mal betrat ich das Haus meiner Eltern wie immer durch die Hintertür. Zwei Männer waren gerade da. Ich begrüßte sie freundlich. Wir wurden einander nicht vorgestellt, aber die Engel flüsterten mir zu, dass einer der beiden Paul heiße und eine Rolle dabei spiele, dass sich für die beiden Geister etwas änderte. Ich spielte mit den Kindern und hörte dabei dem Gespräch zu. Paul und der andere Mann waren Mitglieder in einer der Gebetsgruppen, an denen mein Vater teilnahm. Ich bin sicher, dass sie auf ihre Weise gute Menschen waren, aber irgendetwas stimmte bei den beiden nicht. Ich fühlte mich nicht wohl in ihrer Gegenwart, und ich glaube, meinem Vater fiel das auf. Im Hinblick auf die beiden Geister im Haus empfand ich die Männer als Eindringlinge. Ich hatte das Gefühl, dass ich Marie und Edward vor ihnen beschützen musste, aber ich wusste nicht genau, warum. Ich ließ die Kinder ein paar Minuten allein und ging die Treppe hinauf. Dort war Edward, wie immer. »Was ist da los?«, fragte ich ihn. »Die beiden Männer gefallen mir überhaupt nicht. Ich habe Angst, dass sie dir und Marie etwas antun könnten.« Edward erwiderte, ich solle keine Angst haben, das gehöre zur Veränderung. Er betonte ausdrücklich, ich solle mir keine Sorgen machen.
    Das Gespräch drehte sich an diesem Tag ausschließlich um Gott und Jesus. Es war sehr schön für mich mitanzusehen, dass mein Vater ein stärkeres Interesse an der Religion entwickelte und Gott besser kennenlernte. Ich war sehr dankbar dafür und hatte das Gefühl, dass die beiden Geister ihren Anteil daran hatten, dass mein Vater aufgeschlossener wurde. Ich konnte Veränderungen im Hause meiner Eltern beobachten – es wurde mehr über Gott gesprochen, und mehr Leute kamen ins Haus. Aber an diesem Tag hatte ich das Gefühl, dass ich die beiden Geister dort gut beschützen musste. Ich versuchte zwar, mir keine Sorgen zu machen, aber ich konnte einfach nichts dagegen tun.
    Eines Tages, als ich in Maynooth war und mich um meine Kinder kümmerte, hörte ich, dass die Geister mich riefen. Sie riefen nur meinen Namen, aber wie aus einem großen, langen Tunnel. Ich wusste nicht, was los war, aber später erfuhr ich, dass mein Vater an diesem Tag etwas auf der Treppe gesehen hatte. Er sah nicht dasselbe wie ich, aber er durfte verschwommen die Unterschenkel und Stiefel eines Mannes wahrnehmen. Er hatte das Gefühl, dass jemand da war. Ich glaube nicht, dass zugelassen wurde, dass er den Schmerz spürte, denn den hätte er wohl nicht ertragen können. Damals erzählte mir Paps nichts davon, aber er sprach mit Paul, der daraufhin behauptete, das Haus sei besessen. Er sagte außerdem, er habe etwas Schlechtes darin gespürt. Tatsächlich war er jahrelang immer wieder im Haus meiner

Weitere Kostenlose Bücher