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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Eltern gewesen und hatte nie gesagt, dass er etwas spüre, daher bin ich mir nicht sicher, ob er wirklich etwas wahrgenommen hat oder nicht. Als mein Vater sagte, er habe etwas auf der Treppe bemerkt, sagte Paul, »die Gegenwart des Bösen« sei dort am stärksten zu spüren. Paps nahm das Ganze anscheinend nicht allzu ernst, aber hin und wieder betete er und träufelte etwas Weihwasser auf die Treppe.
    Die Zeit verging, und ich war immer noch sehr beunruhigt. Ich denke, zum Teil lag es auch daran, dass der Zeitpunkt näherrückte, zu dem ich meine Freunde, die beiden Geister Marie und Edward, verlieren würde. Die beiden schönen Geister waren meine besten Freunde geworden, auch wenn mich das, was ich spürte, hin und wieder sehr aufwühlte. Ich wollte sie nicht verlieren. In gewissem Sinn wäre es wie ein Tod. Die Vorstellung, sie nie mehr zu sehen oder zu hören, machte mich traurig. Aber ich war glücklich, wenn ich daran dachte, dass sie unsere Welt verlassen konnten. Damals glaubte ich, dass es sehr bald geschehen würde. Aber dem war nicht so.
    Mam und Paps luden Joe, die Kinder und mich ein, mit ihnen in den Ferien nach Mullingar zu fahren. Der Ort lag etwa 75 Kilometer von Dublin entfernt. Wir machten nur selten Urlaub, daher freuten wir uns alle sehr. Ein paar Wochen vor unserer Abreise hängte ich gerade Wäsche auf die Leine – mir kam es immer so vor, als hätte ich Unmengen von Wäsche –, als eine steife Brise aufkam. Ich wusste sofort, dass es Hosus war. Er sagte, er sei gekommen, um mir eine Nachricht zu überbringen. In unseren Ferien würde Paps mir gegenüber das Thema Geister ansprechen.
    Ich holte tief Luft und fragte Hosus: »Was soll ich zu ihm sagen? Soll ich überhaupt etwas sagen?«
    »Ja, Lorna, dieses Mal musst du es tun«, antwortete Hosus. »Sag deinem Vater, dass du alles über die Geister weißt, dass sie schon seit Langem da sind und dass in dem Haus eine Messe gelesen werden soll.« Ich muss wohl besorgt ausgesehen haben, denn er fuhr fort: »Mach dir keine Gedanken, wir werden dich anleiten. Du wirst wissen, was du sagen musst, aber deinem Vater wird es sehr schwerfallen, dir zu glauben. Er wird dir nur ein einziges Mal zuhören und dann nie wieder mit dem Thema anfangen. Es ist sehr traurig, aber du musst ihm genau das sagen, was wir dir an diesem Tag eingeben werden.«
    Das sicherte ich Hosus zu. Doch ich machte mir wegen des Gesprächs große Sorgen und war traurig, dass mein Vater so wenig mit mir darüber sprechen wollte. Inzwischen hatte ich Joe ein wenig von den Geistern erzählt – eigentlich nur, dass sie seit Jahren da waren und dass ich für sie betete. Von dem Schmerz und der Angst, die ich verspürt hatte, und von meiner Rolle bei der ganzen Geschichte erzählte ich ihm nichts. Ich sagte Joe, dass mein Vater mich auf die Geister ansprechen würde, und ich sagte ihm auch, dass ich mir deswegen sehr große Sorgen mache. Joe versuchte, mich zu beruhigen.
    Auf unserer Heimfahrt von den Ferien sprach Paps schließlich das Thema Geister an. Das Auto war voll besetzt mit meinen Eltern, Joe, mir sowie Owen und Christopher. Mein Vater begann das Gespräch, während er fuhr. Er fragte Joe und mich, ob wir wüssten, dass es in dem Haus in Leixlip einen Geist gebe, jemand stehe auf der Treppe. Er fragte uns, ob wir je etwas Seltsames bemerkt oder gehört hätten. Zu meiner Überraschung antwortete meine Mutter. Sie sagte, sie sehe oft eine junge Frau draußen im Garten. Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmte – ich war mir diesbezüglich nie ganz sicher. Paps sah sie überrascht an. Ganz offensichtlich hatte sie ihm noch nie etwas darüber erzählt, obwohl sie alles über Paps’ Erlebnis auf der Treppe wusste. Ich sagte meinen Eltern, ich wisse, dass die Geister dort seien. Ich beschrieb ihnen Edward. Ich erzählte ihnen nicht alles, aber ich erklärte ihnen, dass noch ein zweiter Geist da war. Ich beschrieb ihnen auch Marie und nannte ihren Namen. Ich sagte ihnen, die beiden Geister seien bereits seit unserem Umzug in dem Haus und sie seien auch schon im Mountshannon House gewesen, als wir dort Ferien gemacht hätten. Außerdem erklärte ich meinen Eltern, dass die Geister nicht böse, sondern gut waren und dass eine Messe gelesen werden müsse, und zwar nicht nur für die beiden Geister selbst, sondern auch für die anderen Seelen, die sie befreien wollten. Ich sagte, es wäre wunderbar, wenn meine Eltern eine solche Messe arrangieren könnten. Ich sagte nicht sehr viel,

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