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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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jemand ein und erntete mehr Lacher, als gerechtfertigt war. In dem dunk len Raum konnte Harley den Zwischenrufer nicht identi fizieren.
    »Der Präsident«, fuhr Bynom fort und räusperte sich erneut, »hat die Entitäten auf Keanu offiziell als feindselig eingestuft.«
    Diese Verlautbarung löste eine heftigere Reaktion aus, wobei eine laute, überraschend weibliche Stimme dem ge nerellen Trend Ausdruck verlieh: »Das ist doch idiotisch!« Sasha Blaine! Harley fing an, diese junge Frau zu mögen.
    Er ließ dem Tumult noch ein paar Sekunden lang freien Lauf, ehe er einschritt. »Leute, denkt an die Regeln.«
    Namentlich sprach er Bynum an, aber er versuchte, mit Weldon Blickkontakt zu bekommen. »Mr. Bynum, was genau hat das zu bedeuten?«
    »Keine dieser Entitäten darf die Kaverne, die sich in Keanus Innerem befindet, verlassen, geschweige denn einen Fuß in die Venture oder die Brahma setzen.«
    »Also geht diese Klassifizierung nicht nur von unserem Präsidenten aus, sondern die Staatsoberhäupter der Natio nen, die sich zu der Koalition zusammengeschlossen haben, vertreten dieselbe Ansicht.«
    Schließlich ergriff Jones das Wort. »Sie erklärten die … äh … Revenants von Anfang an zu Feinden.«
    Bynum fuhr fort: »Diese Entscheidung bedeutet auch, dass die heimkehrenden Crews in Quarantäne kommen. Es werden Vorbereitungen getroffen, den Innenraum der Venture gegen Eindringlinge abzusichern. Bezüglich des derzeit laufenden operativen Einsatzes bleibt zu sagen, dass die Crew zur Erde zurückbeordert wird, sobald der Funkkontakt wieder voll hergestellt ist … Und die Anwendung von Gewalt mit Todesfolge wurde genehmigt.«
    »Sie sollen umgebracht werden?« Dieses Mal sprach Lily Valdez aus, was alle dachten.
    Aber es war Rachel Stewart, die aufstand, deutlich zu sehen im Licht des Bildschirms. Als Bynum, Jones und Weldon das Mädchen erkannten, machten sie Gesichter, als trauten sie ihren Augen nicht. »Wie kann man so etwas beschließen? Eines der Wesen da oben ist meine Mutter!«
    Bynum verhaspelte sich, außerstande, mit einer Frage von unerwarteter Seite umzugehen. Gabriel Jones erwiderte müde: »Wir werden diese Entitäten nicht attackieren. Wir wollen bloß unsere Leute heil und unversehrt zurückholen. Aber, Rachel, mein liebes Mädchen, diese Kreatur in Keanu kann unmöglich deine Mutter sein …«
    »Sie weiß Dinge, die nur meine Mutter wissen kann!«
    Harley streckte den Arm nach Rachel aus und zog sie sachte zu sich heran. »Ist ja gut«, sagte er zu ihr. »Wir werden das Beste daraus machen.«
    »Aus dieser Entscheidung lässt sich Folgendes ableiten«, ergänzte Bynum seine Ausführungen. »Sie müssen die Keanu-Situation als eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit betrachten, und darauf fußen dann sämtliche Aktionen, die Sie empfehlen. Der Kontakt mit diesen Kreaturen muss auf ein Minimum beschränkt bleiben. Man muss sie abwehren, sie verjagen.« Er bewegte sich ein wenig, und jetzt konnte Harley sein Gesicht sehen … Bynum schien über Nacht um zehn Jahre gealtert zu sein.
    Jones winkte Bynum und die anderen zur Tür, aber Weldon zögerte noch. »Harls, hast du mal einen Moment Zeit?«
    Harley wollte Rachel nicht alleinlassen, die vor Wut zitterte. Er konnte sie nur in Sashas Obhut übergeben.
    Draußen im Korridor, während Bynum, Jones und der Rest eine höfliche Distanz einhielten, feuerte Harley die erste Salve ab. »Habt ihr Typen mir nicht gerade gesagt, ich hätte die volle Verantwortung?«
    »Nicht ganz«, berichtigte Weldon. »Du bist der Leiter des Komitees, das heißt, dass wir uns an dich wenden, wenn wir Antworten wollen. Diese Order beschreibt, wie du dir die Führung des Home-Teams vorzustellen hast. Mit anderen Worten, verschwende keine Zeit mit dem Versuch, ein unlösbares Problem zu lösen. Konzentriere dich auf die Themen Sicherheit und das Eliminieren von Risiken.«
    »Gequirlte Scheiße ist das!«
    »Willst du hinschmeißen?«
    »Mitten in einem Job hau ich nicht ab.« Er wusste, dass Weldon das ohnehin nicht zugelassen hätte. »Aber wenigstens ihr sollt wissen – da schon keiner von euren kleinen Freunden einen Hauch von Ahnung hat –, dass man besser beraten ist, wenn man sich erst einmal auf dieses Spiel einlässt. Die klügste Vorgehensweise besteht darin, davon auszugehen, dass diese Leute tatsächlich die sind, die sie vorgeben zu sein.«
    »Diese Leute? Diese Revenants?«
    »Nenn sie, wie du willst, Shane. Sie sind der lebende, atmende Beweis

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