Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
Vom Netzwerk:
dafür, dass das Universum seltsamer ist, als wir uns verdammt noch mal vorstellen können, und dass da draußen Wesen existieren, die diese Maschinerie besser bedienen können als wir. Eigentlich dürfte das keinen wundern. Warum wollt ihr partout mit einem Knüppel auf diese Kreaturen einschlagen? Der Schuss kann nur nach hinten losgehen.«
    Weldon schloss die Augen. Harley wusste, dass der Mann seine Ansicht teilte. Aber Weldons größte beruf liche Stärke war gleichzeitig seine größte persönliche Schwäche: Er tat, was seine Vorgesetzten von ihm verlangten, zumeist auch noch mit einem besseren Ergebnis, als sie es sich vorgestellt hatten. »Was erwartest du von mir, Harls? Hier haben wir es mit Entscheidungen des Weißen Hauses und des Pentagon zu tun.«
    »Weißt du noch, was du mir mal sagtest, als ich noch ein ASCAN war?« Als Chef der Flugleiter war Weldon Mitglied des Ausschusses gewesen, von dem Harley interviewt wurde, als er sich bewarb, Astronautenkandidat zu werden. »›Wir brauchen Leute, die begreifen, was es heißt, Entscheidungen zu treffen, die sie nicht mehr rückgängig machen können.‹« Harley zeigte auf die Gruppe im Korri dor, die ungeduldig auf Weldon wartete.
    »Ich gehe zurück, bringe die Genies auf Trab und werde nicht vergessen, was du mir über meine Prioritäten setzung gesagt hast. Und wenn du wieder zur Mission Control gehst, lass auf keinen Fall zu, dass eine Entscheidung gefällt wird, die wir nicht rückgängig machen können.«

23
    »Obwohl die Kommunikation zwischen den Mission-Control-Zentren in Bangalore und Korolev und dem Raumschiff Brahma zeitweilig nicht funktioniert, deuten alle Anzeichen darauf hin, dass die Mission wie geplant voranschreitet. Allem Anschein nach ging Natalia Yorkina, Besatzungsmitglied der Brahma und russische Staatsbürgerin, als Erste in Keanu hinein und führte den größten Teil der wissenschaftlichen Erkundung durch.«
    ITAR-TASS BERICHT, 23. August 2019
    »Ich geh raus!«, verkündete Dennis.
    »Du spinnst wohl!«
    »Du hast die Nachricht gehört.« Der Kosmonaut steuerte bereits auf die Luftschleuse der Venture und seinen EVA -Anzug zu.
    Yvonne hätte ihn nicht aufhalten können. Sogar in der geringen Schwerkraft erschwerten die Schmerzen und die Schwellungen in ihrem Bein jede Bewegung. »Dennis, der Mann ist tot!«
    »Es ist besser für uns alle, wenn man sich … draußen mit ihm trifft.« Er klopfte gegen das nächstliegende Schott. »Und nicht hier drin.«
    Die letzte halbe Stunde war für Yvonne der reinste Horror gewesen. Nur vergleichbar mit dem Entsetzen, das sie durchlebt hatte, als sie gestern über Keanus Oberfläche geschleudert wurde – doch dieser Schrecken hatte bloß wenige Minuten gedauert.
    Ihr Aufenthalt auf Keanu hatte sich zu einem einzigen Albtraum entwickelt, aus dem es kein Erwachen gab …
    Mit einem Funkruf hatte es angefangen: » Venture , Venture bitte kommen.« Zuerst war Yvonne erleichtert gewesen, denn sie nahm an, dass der direkte Kontakt mit Zack und Tea wiederhergestellt war.
    Aber gleich nachdem sie geantwortet hatte – »Hier ist die Venture . Hey, willkommen zurück!« –, hörte sie eine Stimme, die ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte.
    »Hier spricht Downey, und ich brauche Hilfe.«
    In diesem Moment hatte sie Dennis angesehen. Die Augen des Kosmonauten, die normalerweise selbst mitten am Tag schläfrig wirkten, weiteten sich vor Schreck. Er riss ihr das Headset ab und kappte das Gespräch. »Nicht antworten!«
    »Okay«, hatte sie erwidert, »das reicht für die nächsten fünf Minuten. Aber was dann?« Sie streckte die Hand aus, und Dennis gab ihr das Headset zurück.
    »Wir sollten Bangalore kontaktieren.«
    »Das kannst du machen. Aber von ihnen nehme ich keine Befehle entgegen.«
    »Allein werden wir damit nicht fertig!«
    »In zwei Stunden taucht Houston über dem Horizont auf. Vielleicht kann ich ihn so lange hinhalten …«
    Aber dann meldete sich die Stimme vom Vesuv-Schlot erneut. » Venture , hier Downey. Könnt ihr mich hören?«
    »Wie zum Teufel ist das möglich?«, ereiferte sich Yvonne. »Sagtest du nicht, er sei tot?«
    »Ja. Und daran bestand nicht der geringste Zweifel. Ich sah die Bilder von seinem Leichnam. Während du bewusstlos warst, gab es massenhaft Diskussionen.«
    »Aber jetzt ist Downey hier !«
    »So wie Zacharys Frau und die anderen. Offenbar wurde Downey wieder zum Leben erweckt.«
    »Okay, und was weiter? Soll ich ihm helfen? Er gehört zur

Weitere Kostenlose Bücher