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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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»Mir fallen nur zwei Erklärungen ein«, sagte Harley. »Reine Masse, wie Eis oder Fels, oder ein Flugkörper, der ein Raumschiff oder eine Rakete sein könnte.«
    »Falls es sich um eine Rakete handelt, ist das dann ein Gegenschlag?«, fragte Bynum.
    »Das muss man einkalkulieren.«
    Sogar ein Felsbrocken konnte eine Waffe mit verheerender Wirkung sein. Harley erinnerte sich gern an einen Roman von Robert Heinlein, den er als Junge gelesen hatte. In dem Buch ging es darum, dass der Mond gegen die Erde Krieg führte – und ihn gewann, indem er den Heimatplaneten mit … Steinen beschoss.
    »Die ersten orbitalen Daten«, verkündete Weldon. »Von NORTHCOM .« Er angelte nach seiner Lesebrille und beugte sich über den Schirm; Jasmine Trieu, Gabriel Jones und andere rückten dicht an ihn heran. »Apogäum beträgt vierhundertachtzigtausend – die Entfernung von Keanu. Perigäum sechsunddreißigtausend. Inklination ist noch festzulegen.«
    »Befinden sich in einer Höhe von sechsunddreißig Kilometern nicht wichtige Instrumente?«, fragte Bynum.
    »Nur die meisten Kommunikationssatelliten der Welt«, entgegnete Harley. »Und auch ein paar Spionagesatelliten.«
    »Was passiert, wenn sie diese Satelliten angreifen?«
    »Dann verlieren wir eine Menge Kapazität«, sagte Harley. »Ich wüsste zu gern, wie groß diese Objekte sind.«
    »Fragt sich nur, ob die beiden Dinger überhaupt gleich sind.«
    Als einer der Controller das hörte, schob er seinen Stuhl zurück und nahm sein Headset ab. »Maui glaubt, beide haben einen Durchmesser von ungefähr hundert Metern. Die Form ist annähernd sphärisch.«
    Harley wandte sich an Sasha. »Angenommen, das Ding ist ein Felsbrocken und fliegt mit Orbitalgeschwindigkeit. Wie viel Schaden kann er anrichten, wenn er auf die Erde prallt?«
    »Da brauche ich gar nicht großartig zu rechnen. Es ist bloß ein Meteorit. Trifft er eine Großstadt, sind die Konsequenzen verheerend. Fällt er ins Meer, sind die Folgen anders, aber ähnlich zerstörerisch.«
    Travis Buell stand auf. »Shane, ich habe Bangalore in der Leitung. Sie sagen, es sei dringend.«
    »Worauf wartest du dann noch?«, schnauzte Jones. »Stell zu mir durch, verdammt noch mal!«
    Der Hauptschirm teilte sich auf, und die linke Seite zeigte Vikram Nayar, den Flugleiter der Brahma . Er sah mindestens zwanzig Jahre älter aus, als er in Wirklichkeit war.
    »Ich erhalte eine Nachricht von Maui«, sagte ein anderer Controller. »Flugmanöver!« Der Zusatz war unnötig; beide Kleckse waren plötzlich vom Schirm verschwunden. Harley glaubte nicht, dass die Fernpeilungshardware auf einmal den Geist aufgegeben hatte.
    Nayar blickte auf ein Blatt Papier, das man ihm gerade ausgehändigt hatte. »Wir haben weitere nützliche Informationen über die Objekte«, sagte er schließlich. »Ihre Trajektorien weichen voneinander ab. Aber beide Objekte werden auf die Erde prallen.«
    Weldon rieb sich den Kopf. »Wann und wo?«
    »Laut Berechnungen findet der erste Einschlag in vier Stunden auf dem indischen Subkontinent statt, bei ungefähr zwölf Komma fünf Grad Nord, siebenundsiebzig Grad Ost.«
    »Da liegt doch Bangalore, richtig?«, wandte Sasha Blaine sich an Harley. Seine Dankbarkeit, weil sie die Bedeutung der Information so schnell erkannt hatte, war nicht von langer Dauer, denn Nayar fügte hinzu: »Rund dreißig Minuten später trifft das zweite Objekt Nordamerika, bei neunundzwanzig Komma acht Grad Nord, fünfundneunzig Komma fünf Grad West.«
    »Das ist ziemlich nah bei uns«, äußerte Josh Kennedy, und zum ersten Mal versagte seine Stimme.
    »Das Ganze kann kein Zufall sein«, erklärte Nayar. »Obwohl diese Angaben nicht präzise sind und der tat sächliche Aufprall viele Kilometer entfernt erfolgen könnte, hat es den Anschein, als seien die Mission Control Center in Bangalore und Houston die Ziele.«
    »Davon müssen wir ausgehen«, bekräftigte Weldon. Er wandte sich an Gabriel Jones. »Sie sollten besser eine Evakuierung veranlassen.«
    »Und wohin soll ich die Leute schicken?«, fragte Jones. »Wenn das ein dicker Felsbrocken ist und JSC Ground Zero, genügen diese Masse und Geschwindigkeit, um – zum Teufel, ganz Houston wird ausgelöscht werden!«
    »Falls das JSC Ground Zero ist, dann ist man überall sicherer als hier«, hielt Harley dagegen.
    »Allein im Center befinden sich doch zehntausend Menschen!«
    »Deshalb sollten Sie lieber keine Zeit verschwenden, sondern gleich anfangen«, meinte Weldon.
    »Na schön.«

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