Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
Vom Netzwerk:

    Zack spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. »Dann mal los.«
    Sie preschten vor wie eine Gruppe, die die Arktis erforschte … jedenfalls drängte sich Zack dieser Vergleich auf. Pogo ging zu Fuß voran, gefolgt von Lucas, der den Schlitten zog; dann kam Natalia, die das Glasfaserkabel abspulte, und den Schluss machte Zack, der Buzz fuhr. Seine Aufgabe war es, Tea und Houston über ihre Fortschritte zu informieren. Der Austausch war knapp und präzise. »Noch fünfzig Meter bis zur Öffnung.« »Verstanden, fünfzig.«
    »Fällt euch was an der Oberfläche auf?«, fragte Pogo.
    Unmittelbar hinter Pogo wollte Lucas stehen bleiben, fiel jedoch wegen der hohen Gravitation der Länge nach hin. Die anderen halfen ihm beim Aufstehen; gottlob war kein Schaden entstanden. Die Sorge war begründet, denn von seinem erhöhten Platz vorne im Rover Buzz konnte Zack sehen, dass sich unter ihren Stiefeln und den Rädern nun weniger Schnee befand.
    Noch verwunderlicher war das vollständige Fehlen der erwarteten grauen Bodenschicht, wie sie auf dem Mond vorherrschte. Sie marschierten über einen flachen, rissigen und verwitterten Untergrund, der bis zur Spalte reichte und Zack an eine alte Römerstraße erinnerte.
    » Venture und Houston«, sagte er, bemüht, seine Helmkamera ruhig zu halten. »Empfangt ihr die Bilder?«
    Houston bestätigte nur, aber Tea staunte: »Jesus, das Einzige, was noch fehlt, ist eine Türmatte, auf der ›Willkommen‹ steht.« Als sie hinzufügte: »Sei vorsichtig, Schatz«, grinste er wie ein Teeanger, der das erste Mal verknallt ist; vielleicht hatte sie ja doch noch was für ihn übrig.
    Sie setzten den Weg fort; die Spalte war nun deutlich als eine Öffnung erkennbar. »Wir laufen nicht nur über so etwas wie ein Pflaster«, sagte Pogo, »die Öffnung wurde ganz klar maschinell bearbeitet.«
    Zack sah es auch; Kratzspuren und Kerben, die viel zu regelmäßig waren, um von Handwerkzeugen zu stammen. Und da war noch etwas …
    »Könnt ihr was fühlen ?«, fragte er.
    »Meinst du, außer einer großen Nervosität?«, erwiderte Lucas und verletzte damit jede ungeschriebene Regel, die vorschrieb, wie sich ein Astronaut zu verhalten hatte.
    »Meine Stiefel haben bessere Bodenhaftung«, antwortete Natalia. »Und Schlitten ist schwerer geworden!« Zack hatte bemerkt, dass Natalia, die normalerweise fehlerfrei sprach, unter Stress die Artikel ausließ.
    Aber ihre Beobachtung bestätigte Zacks eigene Wahrnehmung. »Der Rover gerät nicht mehr so stark ins Rutschen.«
    »Ob die Schwerkraft zunimmt?«, mutmaßte Lucas.
    »Liegt es vielleicht daran, dass der Boden einfach nur rauer ist und wir nicht mehr über Eis schlittern?«, wollte Pogo wissen.
    »Houston und Venture , darüber könnt ihr euch ein paar Gedanken machen«, sagte Zack, um eine fruchtlose Debatte abzukürzen. »Wir befinden uns jetzt in der Öffnung.«
    Die ganze Gruppe hatte sich aus dem Sonnenlicht in die Dunkelheit bewegt. »Die Scheinwerfer gehen an«, meldete Zack. Der Rover Buzz war für den Betrieb in der Mondnacht ausgelegt, deshalb verfügte er über echte Scheinwerfer.
    »Wir haben tragbare Beleuchtungskörper dabei.« Natalia beugte sich über den Schlitten. »Wartet einen Augenblick.«
    Während sie und Lucas sich anschickten, mehrere Scheinwerfer und Ständer vom Schlitten zu packen, wand te sich Pogo dem Rover zu. »Was denkst du?«, wollte er wissen. »Lassen wir Buzz hier zurück, oder nehmen wir ihn mit in die Höhle?«
    »Wir brauchen unsere Ausrüstung, und vielleicht werden wir einen Schutzraum benötigen. Solange der Platz reicht, schlage ich vor, dass ich weiterfahre.«
    Houston stimmte dem zu. Dann meldete Pogo: »Habe Kom-Probleme. Gehe auf Kanal B.«
    In Zacks Ohrhörern klang seine Stimme irgendwie anders. »Was sagst du dazu, dass die Koalition tragbare Scheinwerfer, eine Abseilausrüstung und einen Schlitten mitgebracht hat?«
    Dieselbe Frage hatte Zack sich auch schon gestellt. »Sie scheinen geahnt zu haben, dass sie eine Höhle erforschen müssen.«
    »Ich frage mich, was sie sonst noch wissen, von dem wir keine Ahnung haben.«
    »Lucas gibt zu, dass er nervös ist.«
    »Hoffentlich sind die Scheinwerfer die einzigen Geräte, die wir tatsächlich brauchen werden.«
    Nachdem zwei Scheinwerfer aufgebaut waren, gönnten sich die vier Entdecker eine Mahlzeit und eine Ruhepause. Die Zeitdauer des Außenbordeinsatzes betrug mittlerweile zwei Stunden, was für sich genommen kein Problem darstellte. EVA s

Weitere Kostenlose Bücher