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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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aufzuschließen. »Wir sind im rechten Tunnel«, teilte Zack ihnen mit, als flackernde Schatten ihr Erscheinen ankündigten.
    Sie blieben stehen und glotzten. »Willkommen beim nächsten Zeichen«, sagte Pogo.
    Lucas klang verärgert. »Was für ein Zeichen?«
    »Er meint damit das nächste Indiz für die Begegnung mit einer außerirdischen Lebensform.«
    »Ah, ein Indiz für eine Lebensform«, mäkelte Lucas. »Nicht die Lebensform selbst.«
    »Noch nicht«, räumte Pogo ein.
    »Was seht ihr?«, fragte Zack die Neuankömmlinge.
    »Sieht fast so aus wie eine DNA -Helix«, fand Natalia.
    Jetzt, da Zack ein Stück weit nach hinten gerückt war, erkannte er, dass Natalia mit ihrer Vermutung recht haben konnte. Er kannte DNA -Modelle, die aus winzigen bunten Kugeln bestanden, die zu einer Doppelhelix arran giert waren … aber was, wenn eine fortschrittlichere Wiedergabe komplexer und chaotischer war? Konnte ein DNA -Modell einer Galaxie ähneln?
    »Nee«, widersprach Pogo. »Eine Galaxie ergibt mehr Sinn.«
    »Für uns vielleicht«, entgegnete Zack. »Aber wenn es sich um DNA handelt, ist es vielleicht eine Art zu sagen: ›Kommt rein, wenn ihr es seid‹.« Auf einmal wünschte er sich eine direkte, eine Echtzeit-Kommunikation mit Houston und dem Home-Team. Abwarten, bis sie das sehen …
    Während Natalia sorgfältig Bilder aus jedem möglichen Winkel aufzeichnete, sprang Lucas in die Höhe und versuchte, die Markierung zu berühren. Kopflastig, bei niedriger Schwerkraft, wedelte er nur mit der Hand davor; aber etwas überraschte Zack.
    Er glaubte ein leises Scharren zu hören, als Lucas’ Stiefel wieder auf dem Pflaster landeten. Geräusche ? Un möglich!
    Zur Probe stampfte er mit seinen eigenen Stiefeln auf dem Boden auf. Dabei erfuhr er lediglich, dass das Herumtrampeln seinen Füßen wehtat. »Hat jemand was gehört?«
    »Wieso sollten wir etwas hören können?«, wunderte sich Pogo.
    »Weil es hier Spurengase gibt«, erwiderte Natalia. Sie hielt ein kleines Instrument in der Hand, das Zack wie ein Belichtungsmesser vorkam – ein tragbares Barometer! »Bei Weitem nicht so dicht wie die Atmosphäre auf dem Mars, aber messbar.«
    »Zusammensetzung?«
    »Das Ding hier gibt nur den Druck an.«
    »Könnte es vom Rover stammen?« Aus Buzz’ Druckka bine entwich ein wenig Luft; andere Ausrüstungsstücke, zum Beispiel die Energiezellen, gaben ebenfalls Gas an die Umgebung ab.
    »Nur dann, wenn er ein ernsthaftes Leck hat«, erklärte Natalia. »Und selbst dann wäre meiner Meinung nach diese Höhle zu groß, als dass sich das austretende Gas bemerkbar machen könnte.« Sie drückte sich sehr milde aus. Eine grobe Kalkulation bestätigte Zack, dass der Gasverlust des Rovers – oder die Gasverluste von einem Dutzend Rover – nicht ausreichen würden, um von irgendeinem Druckmessgerät erfasst zu werden.
    »Hey«, warf Pogo ein. »Fällt euch was Merkwürdiges an dem Schild auf?«
    Er war hin und her gewandert und hatte bemerkt, wie sich das Bild aus den unterschiedlichen Blickwinkeln und je nachdem, aus welcher Höhe man es betrachtete, veränderte. »Unsere Markierung wurde beschädigt.«
    Zack schaute genauer hin. Die Tafel hinter der 3-D-Projektion wirkte teilweise zersetzt, als hätte man Säure daraufgeschüttet. Allerdings waren die Ränder der erodierten Stellen überraschend gleichmäßig. »Sehr seltsam. Hier ist jemand aber sehr unartig gewesen.«
    »Vielleicht sind wir nicht die Ersten, die dieses Schild finden«, vermutete Natalia.
    »Du meinst, wir hätten es hier mit zwei außerirdischen Spezies zu tun?«, hakte Patrick nach. »Das wird ja immer abenteuerlicher!«
    »Noch wissen wir nicht mit Bestimmtheit, ob wir es auch nur mit einer einzigen extraterrestrischen Intelligenz zu tun haben.« Lucas wandte sich von der Markierung ab, als mache ihn ihr Anblick nervös.
    »Darüber sollen sich die Experten streiten«, entschied Zack, der nicht besonders erpicht darauf war, die Führungsrolle abzutreten, aber auch nicht wollte, dass sein Team Zeit mit Diskussionen verschwendete, wenn es offenkundig noch so viel zu entdecken gab. »Es wäre hilfreich, wenn sie diese Markierung sehen könnten.«
    Es dauerte eine halbe Stunde, das Kabel neu aufzuziehen und die Kamera an die Stelle mit der Markierung zu bringen. Während die verblüffenden Bilder mit Lichtgeschwindigkeit durch das Kabel zur Brahma und zur Venture übertragen wurden und zwei Sekunden später an Houston, Bangalore und den Rest der Welt

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