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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Architekten.«
    »Ist das alles? Nur ›Architekten‹?«
    »Dieser Begriff taucht in meinem Kopf auf.« Jetzt war sie beinahe nackt; sie saß da, die Arme um die angewinkelten Knie geschlungen, und Fetzen der zweiten Haut klebten immer noch an ihrem Körper.
    »Kann ich etwas für dich tun …?«
    »Du könntest damit anfangen, mich Megan zu nennen. Aber du hast mich ja kaum jemals mit meinem Namen angesprochen, ist dir das überhaupt bewusst? Doch in Anbetracht der Umstände …«
    Er vergegenwärtigte sich, dass sie recht hatte. Ihren Namen hatte er so gut wie nie benutzt. Rachel war oftmals Rachel , ja. Aber Megan hatte er immer nur mit Schatz oder Liebling angeredet …«
    »Megan«, sagte er. »Mrs. Stewart …«
    »Jetzt wirst du albern.«
    »Megan …«
    »Ja, Zachary.« So hatte sie ihn meistens genannt. »Was ist?«
    »Nichts, ich wollte es nur noch mal ausprobieren.« Er konnte nicht anders, er musste lächeln. Selbst wenn diese Begegnung sich als eine hinterhältige Falle entpuppte, wollte er die Situation genießen, so gut er konnte.
    »Oh.« Sie zog die Stirn kraus. »Hey, hast du zufällig was zu essen dabei?«
    Zack klaubte einen Energieriegel aus dem Vorrat in seinem Helm. »Es sind nur noch ein paar Bissen übrig.«
    »Männer! Denken nie ans Essen.« Aber sie machte sich heißhungrig über den Riegel her. »Erinnerst du dich noch an dieses Restaurant in Los Angeles? Barsac?«
    Noch etwas, woran sich nur er selbst oder Megan erinnern konnten. »Klar. Die teuerste Mahlzeit meines Lebens. Aber es hat hervorragend geschmeckt.«
    Sie wedelte mit dem letzten Stück des Riegels hin und her. »Das hier ist besser …«
    »Na ja, du hast ja auch seit über zwei Jahren nichts gegessen. Das stärkt den Appetit.« Sie schüttelte sich vor Lachen. »Sag mal, ist dir nicht kalt? Du musst doch frieren.«
    »Eigentlich nicht. Die Brise ist warm, wie die Santa-Ana-Winde.« Sie klatschte in die Hände, als wollte sie sie von Krümeln säubern, noch eine für Megan typische Geste. »Aber du hast es doch sicher nicht bequem. Zieh den Anzug lieber aus.« Sie bemerkte den verwirrten und zögernden Ausdruck auf seinem Gesicht. »Was ist denn jetzt schon wieder?«
    »Ich bin mir nicht sicher – im Augenblick weiß ich überhaupt nicht mehr, was ich denken soll. Ich zweifle an dir, einfach an allem. Geistig bin ich gar nicht voll da. Zum Beispiel habe ich seit einer halben Stunde nicht mehr an meinen EVA -Partner gedacht.«
    »Wo könnte er deiner Ansicht nach denn sein?«
    »Es ist eine Frau. Natalia Yorkina, sie gehört zur Brahma -Crew. Und ich habe keinen blassen Schimmer, wo sie steckt.« Tatsächlich hatte er versucht, Natalia über Funk zu erreichen, aber nichts als statisches Rauschen gehört. Zum ersten Mal in seiner Laufbahn als Astronaut wusste Zack buchstäblich nicht, was er machen sollte.
    »Keine Verbindung?«
    »Die Kom hier drinnen ist nicht gerade berauschend.«
    »Vielleicht ist diese Natalia gerade dabei, irgendwas zu erforschen.«
    Zack schüttelte den Kopf. Schiebe diese Angelegenheit auf. Konzentriere dich auf die Situation, in der du dich gerade jetzt befindest. Megan schlug vor, du sollst deinen Anzug ausziehen. Womöglich hat sie recht . So bald würde er nicht an die Oberfläche zurückkehren. Warum sollte er da das Risiko eingehen, den Anzug zu beschädigen oder Energie vergeuden, indem er sich darin bewegte? Er entriegelte den ersten Verschluss …
    »Du hast schon wieder diesen Gesichtsausdruck, den ich so gut an dir kenne. So siehst du immer aus, wenn du irgendeinen Plan austüftelst.«
    »Ich will dich hier rausbringen. Und ich muss Natalia finden.«
    »Was ist mit den anderen?«
    Die anderen! Zack war so mit Megan beschäftigt gewesen, dass er die anderen Wabenzellen ganz vergessen hatte. »Wie viele gibt es noch außer dir? Hast du vielleicht Kontakt zu ihnen?«
    Megan hob eine Hand. »Keine Ahnung, ich weiß es wirklich nicht. Ich … bin hier bloß aufgewacht. Aber ich höre …« Sie legte den Kopf schräg – schon wieder eine vertraute Geste – dann lief sie plötzlich zur Mitte des Bienenstocks.
    »Was denn?« Zack bemühte sich, den Anzug zu öffnen und sich hinauszustemmen. »Was hörst du?« Doch Megan antwortete ihm nicht.
    Das Ausziehen des Anzugs dauerte fast zehn Minuten, was unter idealen Umständen ein Rekord gewesen wäre. Als Zack den Anzug gegen die nächste Wand gelehnt und sich die Snoopy-Kappe um den Hals gehängt hatte, rief Megan: »Hierher!«
    Er fand sie schnell

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