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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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    »Sicher gut gemeint, aber Pogo Downey würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, dass du die Navy-Hymne genommen hast.«
    GEPOSTET von JSC-TYP, DIESELBE SITE
    Lucas Munaretto hatte Zack und Natalia nur ungern zurückgelassen, vor allen Dingen deshalb, weil Downey tot war. Aber Befehl war Befehl, und er sah ein, dass es eine vernünftige Entscheidung war, ein Mitglied des Teams durch die Membran wieder nach draußen zu schicken.
    Nicht dass er gern in dieser entsetzlichen Umgebung geblieben wäre. Am liebsten hätte er sich von Keanu mit seinen kleinen roten Glühwürmchen, dem chaotischen Wetter und der mörderischen Maschine verabschiedet. Aber er wollte, dass Zack und Natalia mit ihm kamen.
    Nachdem er den Rover Buzz und den Link erreicht hatte, schilderte er Bangalore und Houston seine Erlebnisse. Dann befolgte er die Anweisungen, die man ihm gab, und stieg in den Rover, um zu essen, sich auszuruhen und seinen Anzug frisch aufzuladen.
    Völlig ausgelaugt hatte er schließlich das Bewusstsein verloren und war zwei Stunden später mit schmerzenden Muskeln in einer sitzenden Haltung aufgewacht; der Anzug war kalt und unbequem. Nur das von statischem Rauschen verzerrte Gebrüll aus den Ohrmuscheln seines Headsets drang in sein vernebeltes Bewusstsein.
    »Wir rufen Sie schon seit einer halben Stunde!«
    »Ich hatte mein Headset abgenommen.«
    »Das Headset dürfen Sie auf gar keinen Fall absetzen!« Er versuchte sich zu erinnern, wer der Kommunik ations-Operator in Bangalore war. Jemand aus dem Trainingsteam der Crew – Sergei? Nair? Er wusste es nicht. Eine bekannte Stimme sollte auf das Mitglied einer Flugcrew beruhigend wirken.
    »Mit wem spreche ich, bitte?«
    »Vikram.« Scheiße, der Flugleiter höchstpersönlich. »Sind Sie in der Verfassung zu arbeiten?«
    Lucas hatte lediglich einmal mit dem NASA -Rover trainiert, während eines Crew-Austausches in Houston. Während er in der Kabine der Brahma jedes Instrument und jede Metallnaht kannte – die Geräusche und Gerüche einordnen konnte –, war der Rover Buzz für ihn eine fremde Umgebung, ein gedrungener Zylinder, acht Fuß hoch und nicht viel breiter oder tiefer. Die Kabine war vollgestopft, und weil er vergessen hatte, das Funkgerät sowie die Innenbeleuchtung einzuschalten, herrschte drinnen eine ziemliche Düsternis.
    »Ich bin abmarschbereit«, erklärte er Vikram und griff nach Helm und Handschuhen. Fast hatte er Angst zu fragen, was Bangalore plante …
    Plötzlich fing der Rover an zu schaukeln . »Heilige Scheiße!« Es war der zweitschrecklichste Moment an diesem Tag – und einer der beiden fürchterlichsten Augenblicke in Lucas’ Leben. War das Ding, das Downey getötet hatte, jetzt hinter ihm her?
    »Wiederholen Sie, Lucas.« Ein Lichtstrahl wanderte durch das Innere der Kabine, und Lucas entspannte sich. Er drückte das Gesicht gegen das Sichtfenster in der Heck luke und sah zwei Astronauten, einer steckte in einem Anzug der Koalition, der andere trug ein NASA -Modell. »Zack und Natalia sind zurück!«
    »Vergewissern Sie sich, ob Ihre Beobachtung korrekt ist«, erwiderte Vikram. Trotz der Zeitverzögerung und der Entfernung von 440 000 Kilometern hörte man seine Verzweiflung aus der Stimme heraus.
    Die Lautsprecher im Rover knisterten, und dann erklang Tea Nowinskis Stimme in der Kabine. »Lucas, hier sind Tea und Taj. Hast du deinen Anzug an?«
    Zwanzig Minuten später stand er in seinem Raumanzug draußen vor dem Rover und hörte, was Taj ihm zu sagen hatte. »Dennis ist zur Venture rüber, um auf Yvonne Hall aufzupassen.«
    Taj hatte einen weiteren Schlitten von der Brahma mitgebracht – doch dieser war leer. »Hattest du keine Zeit, den Schlitten zu beladen?«, zog Lucas ihn auf.
    »Hat man dich nicht informiert?« Tea klang gereizt. »Mit dem Schlitten sollen wir Leichen da rausholen.« Sie packte die Zugleine und begann, den Schlitten in Richtung der Membran zu ziehen, die keine hundert Meter von ihnen entfernt war.
    Darauf wusste Lucas keine Antwort, was Tea noch mehr zu ärgern schien. »Die Verbrauchsgüter ihrer Anzüge müssten schon vor einer Stunde ausgegangen sein, da wurde die äußerste Grenze nämlich überschritten.«
    »Unter normalen Bedingungen wäre das tatsächlich der Fall.« Während Taj und Lucas sich beeilten, um mit Tea Schritt zu halten, erzählte Lucas ausführlich von dem Wind und den Glühwürmchen.
    »Du behauptest also, hinter diesem Vorhang gäbe es eine atembare Atmosphäre ?«
    »Ich weiß

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