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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Woche.«
    »Verglichen mit den Architekten sind wir also Eintagsfliegen?«
    »So ungefähr.«
    Er dachte nach. »Sie sind immerhin so mächtig, dass sie die Toten wiederauferstehen lassen können.«
    »Es scheint so, aber frage mich nicht, wie sie das bewirken.« Sie nickte in Camillas Richtung. »Vielleicht weiß sie es. Vielleicht besitzt jeder von uns ein anderes Stück von dem Puzzle.«
    »Woher stammen die Architekten? Wie weit entfernt liegt ihr Ursprungsort? Auf welche Weise gelangte Keanu hierher?«
    »Ich habe keine Ahnung, woher sie kommen – offensichtlich aus einem Sternensystem, das mindestens zehn Lichtjahre weit entfernt liegt, womöglich ist die Entfernung noch größer. Aber das ist bloß meine persönliche Vermutung. Bezüglich Keanu kann ich nur sagen, dass sie keinen überlichtschnellen Warp-Antrieb besitzen. Keanu war Tausende von Jahren unterwegs.«
    »Wie sehen die Architekten aus?«
    Megan versuchte sie sich vorzustellen, doch es gelang ihr nicht, aber … » Post-organisch ist der Begriff oder das Bild, das in meinem Kopf entsteht. Früher besaßen sie Körper, aber im Lauf der Zeit, als sie genetische Optimierungen vornahmen, entwickelten sie sich immer mehr zu Maschinen.«
    Es war, als würde sie ein Buch lesen. Jede von Zacks Fragen löste irgendein Echo aus – es konnte ein Bild sein und ein paar Worte, aber auch eine leere Seite. »Vor Zehntausenden von Jahren passierte etwas, und sie begriffen, dass sie so etwas wie eine ›Devolution‹ benötigten, um wieder organisch zu werden. Und mithilfe von Keanu suchten sie nach einer Möglichkeit, diese erforderliche Devolution in Gang zu setzen, zu der sie offenbar andere Spezies brauchten. Sie entdeckten in der Tat fremde Rassen, unter anderem die der … Wächter. Doch anscheinend hat es mit keinem dieser neuen Völker geklappt.« Sie merkte, wie sie immer aufgeregter wurde und viel zu schnell sprach, wie immer, wenn etwas sie innerlich stark bewegte.
    »Was ist darunter zu verstehen, wenn du sagst, es hätte ›nicht geklappt‹?«
    »Das weiß ich selbst nicht. Ich empfange lediglich Bilder von anderen Wesen und ein Gefühl des Scheiterns.« Tatsächlich machten diese Sinneseindrücke sie nervös. »Du hast mich nach den wiederauferstandenen Toten gefragt. Keanu ist nicht nur ein Schiff oder ein Transportvehikel, es ist auch eine Raumsonde, die unentwegt Daten sammelt. Wir wurden eingefangen, als die Sonde in Reichweite kam …«
    »Vor zwei Jahren?« Sie nickte. »Also besitzt sie eine Art … Seelenfänger. Was bedeutet, dass Menschen eine Seele haben und das Bewusstsein nach dem Tod weiter existiert …«
    »Nicht so hastig!« Megan hob eine Hand. »Ich muss jetzt aufhören.«
    »Stimmt was nicht?«
    Sie hatte schreckliche Kopfschmerzen. »Vielleicht habe ich mich ein bisschen überanstrengt«, gab sie zu und rang sich ein Lächeln ab. »Nicht genug Bandbreite.«
    Der Moment war günstig, um eine Pause einzulegen. Taj und Tea kamen zurück, und nach einer flüchtigen Begrüßung drehte sich das Gespräch um die Entdeckung des Tempels. Taj hielt seine Kamera in die Höhe. »Ich suche jetzt das Bildmaterial, und dann zeige ich es euch.«
    Zack wandte sich an Megan. »Weißt du etwas von einem Tempel?«
    Ihre Kopfschmerzen vergingen, sobald sie es aufgegeben hatte, Fragen zu beantworten. »Ich bin mir nicht sicher. Das Wort Tempel ruft in mir keine Reaktion hervor …«
    Mitten im Satz brach sie ab, als sie sah, wie Tea Nowin ski an Zack vorbeischlurfte und mit der Hand seine Schulter streifte. Genauso gut hätte sie ihn küssen können, denn dieser kurze Kontakt reichte aus, um Megan davon zu überzeugen, dass Zack und Tea ein Paar waren.
    Zack war nicht entgangen, dass Megan diese Berührung mitbekommen hatte. Er wartete nur ab, bis Tea hinter dem Rover verschwand und sie ihn vorläufig weder sehen noch hören konnte, dann ging er zu Megan. »Es tut mir leid.«
    Megan war überrascht, wie sehr die Vorstellung sie ärgerte, dass Zack und Tea zusammen waren. »Jetzt will ich von dir hören, dass das mit euch erst nach meinem Tod angefangen hat!«
    »Du solltest mich besser kennen!«
    Zum Glück war die Anwandlung von Eifersucht ebenso kurzlebig wie absurd. Sie war immerhin tot gewesen, oder? War diese zweite Chance zu leben – die sie dem Allmächtigen oder den Architekten oder allen zusammengenommen zu verdanken hatte – eine echte zweite Chance?
    War sie überhaupt noch verheiratet? Ihre Freundin Robin, eine Mormonin, hatte geglaubt,

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