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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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behauptete, Bangalore hätte während der vergangenen sechs Stunden keinen Kontakt gehabt und die derzeitige Entwicklung wäre neu und höchst erfreulich. »Wie auch immer«, schnappte Shimora, »ihre Standardeinstellung besteht aus lauter Lügen und Blödsinn. Nayar hasst uns. Solange sie uns ihre Kom-Verbindung benutzen lassen, ist es mir scheißegal, was sie sagen, von mir aus können sie behaupten, sie hätten den Osterhasen getroffen.« Er war sogar noch jünger als Kennedy, der Harley manchmal wie ein Student im ersten Semester vorkam, aber beträchtlich gewiefter.
    Das meiste von dem, was sie dann geliefert bekamen, bestand aus Daten und Bildern. »Die Typen in deiner Höhle werden durchdrehen, Harls«, meinte Shimora.
    »Ich werde gleich hier ein bisschen durchdrehen.«
    Das Team am Keanu-Ende des Links bestand aus Taj und Zack … und zu seinem Schrecken bemerkte Harley, dass keiner der beiden einen Schutzanzug trug. Es schien, als hätten sie innerhalb dieser sogenannten Membran Po sition bezogen und kommunizierten über ein Kabel mit der Brahma , von wo aus die Signale an den Satelliten, Bangalore und Houston weitergeleitet wurden.
    Bei ihnen befand sich noch eine dritte Person.
    Obwohl er über diese scheinbar wiederauferstandenen Kreaturen – die das Home-Team Revenants nannte – Bescheid wusste und sogar ein Bild von Megan Stewart gesehen hatte, war Harley wie vom Donner gerührt, als er sie »lebendig« sah und ihre Stimme hörte.
    Sie hatte ihnen sogar zugewinkt. Hatte Harley mit seinem Namen angesprochen!
    Trotz des Durcheinanders – Taj unterhielt sich mit Nayar in Bangalore, während Zack versuchte, Houston direkt zu kontaktieren – hatte Megan gefordert, sodass alle es hören konnten: »Harley Drake, hol meine Tochter in die Leitung!«
    Aber Kennedy schritt ein. »Josh an Zack«, sagte er, »du entscheidest.«
    Fünf Sekunden später sahen alle drei, wie Zack nickte; dann folgte die verbale Zustimmung: »Einverstanden!«
    Harley rollte seinen Stuhl nach draußen, um Rachel für das wohl seltsamste Gespräch zu holen, das ein Mensch je geführt hatte.
    Er hatte Rachel also in den Raum für Familienangehörige zurückgebracht, in dem sich nun jedoch kaum noch jemand aufhielt. Pogo Downeys Familie war abgereist, und andere Verwandte und Freunde, die keine Lust verspürten, während der langen Funkstille hier auszuharren, hatten sich in alle möglichen Richtungen zerstreut.
    Mit der Anpassungsfähigkeit der Jugend hatte sich Amy auf drei aneinandergestellte Klappstühle gelegt und schlief bei Harleys Ankunft. Rachel blickte von einem neuen Tablet hoch – der vermutlich Amy gehörte –, als die Tür aufging.
    Das Mädchen tat so, als wollte sie weglaufen. »Scheiße, Harley, komm mir bloß nicht mit schlechten Nach richten!«
    Er nahm ihre Hand und zog sie nah an sich heran. »Im Gegenteil, meine Kleine. Hast du das Bild von deiner Mom gesehen?«
    Das wird keine HD-Qualität sein«, warnte Kennedy. »Und spiel bloß nicht verrückt, wenn wir den Kontakt verlieren. Die Kom ist extrem unzuverlässig.«
    »Als ob mich das interessierte!«, fauchte Rachel. Auf ihrem Gesicht malte sich eine Mischung aus Wut und Angst ab. Sie blickte zu Harley hinüber, der nur mit einer Zuversicht nicken konnte, die er ganz und gar nicht empfand. »Kann sie mich sehen?«
    Kennedy deutete auf eine der Kameras, die der Öffent lichkeit Live-Bilder aus der Mission Control lieferte. »Wir haben diese Kamera mit Bangalore verlinkt.«
    Rachel setzte das Headset auf und stellte sich vor den Schirm. »Und es gibt eine Zeitverzögerung«, fügte Kennedy hinzu.
    Keiner hörte hin, denn jetzt erschienen auf dem Schirm die ersten Bilder.
    Die Kamera, die Megan aufnahm, wies nach oben, war viel zu dicht dran, und die Auflösung war wirklich schlecht; dennoch wusste Harley den genauen Augenblick, in dem die Mutter ihre Tochter erkannte. Er verfluchte die schlechte Qualität des Signals, doch er bekam mit, wie die Frau plötzlich die Augen aufriss und ihren Mund mit der Hand bedeckte. »Daddy hat recht«, sagte sie dann. »Du bist groß geworden.«
    Rachels Augen füllten sich mit Tränen. Harley konnte sich vorstellen, was jetzt in dem Mädchen vorging … kurz vor dem tödlichen Unfall hatte sie sich noch mit ihrer Mutter gestritten. »O mein Gott, Mommy!«, würgte sie mühsam hervor.
    In diesem Moment verflogen Harleys Zweifel bezüglich dieser »Megan«. Das Mädchen soll entscheiden. Wenn sie glaubt, diese Frau sei ihre

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