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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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willkommene Gelegenheit nicht entgehen lassen, Joe auf einfache Art und Weise zu finden.“ Er sah Grace an. „Die warten doch nur darauf, dass einer von euch den anderen anruft. Wenn ihr mich fragt, sind wir momentan vor denen sicher.“
    „Du hast recht“, antwortete Grace. „Wir sehen uns jetzt diesen Film an!“

    Gegen Mittag läutete es an der Haustür. Unweigerlich fuhr allen ein Schreck durch die Glieder. Grace stand auf und schlich zum Fenster. Vorsichtig lugte sie nach draußen, als es plötzlich an der Tür klopfte.
    „Ich bins, Nico. Macht auf!“
    Erleichtert ließ Grace ihn herein.
    „Hallo, Nico. Ich bin vielleicht froh, dass du da bist.“
    Eingemummt in eine dicke Jacke, die Mütze bis zu den Augen heruntergezogen und den Mund mit einem Schal umwickelt, hob er kurz die Hand. „Hallo.“
    „Du hattest Angst, dass dich jemand erkennt. Hab’ ich recht?“, fragte Joe.
    Nico nickte und legte wortlos seine Wintersachen ab. Er nahm seine beschlagene Brille ab, die in der warmen Wohnung schon nach wenigen Sekunden keinen Durchblick mehr zuließ.
    Dann holte er einen Beutel aus der Jackentasche. „Das Mikroskop“, sagte er und reichte es seinem Freund.
    „Danke, auf dich kann man sich wirklich verlassen.“
    Joe zeigte nach hinten. „Das ist übrigens Willy. Du weißt schon!“
    Nico reichte ihm die Hand. „Joe hat mir von dir erzählt, hallo.“
    „Tag, Nico, freut mich. Aber sag mal! Ist dir irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen, auf dem Weg hierher? Ich meine in der näheren Umgebung um das Haus. Dieser Kastenwagen auf der Straße gegenüber. Sitzt da jemand drin?“
    „Zwei Personen. Man kann sie aber nur schemenhaft erkennen, wegen der getönten Scheiben. Man hört auch ein leises Summen. Ich glaube, die haben die Standheizung an. Ich achte auf alles, was mir verdächtig vorkommt, seit Joe gesucht wird. Darum habe ich auch mein Auto zwei Straßen weiter abgestellt.“ Erst jetzt realisierte er den Sinn von Willys Frage und blickte ihn erschrocken an. „Denkst du etwa, dass wir observiert werden? Wissen die, dass Joe hier ist? Durfte ich deshalb auf die E-Mail nicht antworten?“
    „Mit deiner Vermutung liegst du gar nicht mal so falsch. Die wissen genau, dass Joe und Grace befreundet sind. Sie wissen aber nicht, dass er hier ist. Und nun zu deiner dritten Frage: Grace’ Telefonanlage wird überwacht, deshalb habe ich die E-Mail über einen anderen Anschluss verschickt. Wir dürfen auch nichts Falsches sagen, wenn wir telefonieren. Eigentlich ist dieser Umstand ein Glücksfall für uns. Die ahnen nämlich nicht, dass wir von der Abhöraktion wissen, und wir müssen denen nur ein bühnenreifes Märchen auftischen“.
    „Das werden wir!“, fuhr Grace fort. „Aber jetzt musst du wieder los und drei Handys besorgen! Mit Prepaid-Karten, nicht registriert, keine Namen, keine Adressen! Eins für dich, eins für Joe und das dritte für den Rest der Truppe.
    Dann können wir jederzeit ungestört reden.“
    Sie sauste in die Küche, holte eine Geldbörse aus einem der Schränke, kam zurück zu Nico und drückte ihm ein Bündel Geldscheine in die Hand.
    „Für die Handys“, sagte sie. „Und beeil dich!“
    Nico blickte auf die Dollarnoten. „Wie viel ist das?“
    „Egal. Für die Handys wird es reichen.“
    „Wenn man euren Ausführungen glauben darf, werde ich garantiert beschattet, wenn ich das Haus verlasse. Schließlich ist Joe auch mein Freund und Arbeitskollege.“
    Grace überlegte kurz. „In deiner Aufmachung haben sie dich sicher nicht erkannt. Aber du hast recht. Es könnte tatsächlich sein, dass du verfolgt wirst.“ Sie hielt einen Moment inne. „Wir müssen den Jungs da draußen nur glaubhaft vermitteln, dass wir über Joes Aufenthaltsort nicht informiert sind. Hast du dein Handy dabei?“
    „Klar!“
    „Dann pass auf! Eine Minute, nachdem du rausgegangen bist, rufe ich dich vom Festnetz aus an. Wir werden denen eine rührende Story auftischen, damit die uns nicht umsonst überwachen. Du hast irgendetwas liegenlassen … sagen wir … deine Geldbörse. Ich gebe dir also Bescheid und füge hinzu, dass du dich sofort melden musst, wenn Joe dich anrufen sollte. Und dann noch ein bisschen Gejammer: Warum meldet er sich nicht? Es wird ihm doch nichts passiert sein und so weiter. Hast du verstanden?“
    „Ja, klar! Hoffentlich kaufen sie uns das ab.“
    „Das müssen sie! Jetzt brauche ich nur noch deine Telefonnummer.“
    Nico notierte sie auf einen Schmierzettel,

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