Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
Shetlandinseln zurück nach Argentinien und würde zehn Tage dauern. Die drei hatten allerdings vor, sich nach dem Anlegen in Stanley aus dem Staub zu machen.
Willy bezahlte die Tickets. Anschließend machten sie sich auf den Weg in die Stadt. Neue Klamotten, Reisetaschen und was sie sonst noch dringend benötigten. Willy bekam zum Glück alle Bauteile, die er für sein Vorhaben brauchte.
Zwischendurch aßen sie eine Kleinigkeit. Dann fuhren sie mit einem Taxi zum Hafen und gingen an Bord. Pünktlich um vierzehn Uhr stach das riesige Schiff in See. 24Stunden Ruhe. Sie wollten die Zeit nutzen, um sich richtig auszuruhen. Der Stress der letzten Tage hatte ihren Nerven arg zugesetzt. Doch der ständige Gedanke an das bevorstehende, nicht berechenbare Abenteuer ließ sie nicht wirklich zur Ruhe kommen.
Kapitel 26
Falklandinseln
Am nächsten Tag nach dem Mittagessen begaben sich die drei an Deck. In weiter Ferne war Land zu erkennen. Die Falklandinseln! Endlich kamen sie ihrem Ziel einen riesigen Schritt näher. Von Süden her wehte ihnen ein frischer Wind entgegen. Es war nicht direkt kalt, etwa um die zehn Grad Celsius, doch irgendwie spürte man, dass die Luft den unerbittlichen Hauch des ewigen Eises mit sich führte. Sie packten ihre Sachen zusammen und warteten ungeduldig auf das Anlegen. Wie sie von Mitreisenden erfahren hatten, wurden fast überall in der Hauptstadt Kreditkarten akzeptiert. Das bisschen Bargeld, das man eventuell brauchte, konnte man bei der einzigen Bank auf der Insel in Falkland-Pfund umtauschen.
Kaum hatte die MS Fram angelegt, waren die drei unter den Ersten, die an Land gingen. Sie machten sich zu Fuß auf in Richtung Zentrum des Ortes, um ein Hotel zu suchen. Willy brauchte einen Raum, um ungestört an seinem Navigationsgerät basteln zu können. Die beiden anderen wollten sich in der Zwischenzeit nach einem geeigneten Boot für die geplante Überfahrt umsehen. Immer wieder offenbarte ihnen ein Lufthauch, wovon die Bewohner dieses Eilands ihren Lebensunterhalt bestritten. Der würzige Duft niedrig wachsender Vegetation, saftiges Gras, Kräuter, Flechten und Moose, ideale Bedingungen für die Haltung riesiger Schafherden, hin und wieder vermischt mit dem fauligen Geruch der Fischindustrie. Harmonie und Idylle auf diesem abgelegenen Fleckchen Erde wurden lediglich durch das Dröhnen der Schiffshupen und vereinzelte Gruppen von Möwen gestört, die sich um von Urlaubern verstreute Brotkrümel zankten.
Eine ungewöhnliche Ruhe lag über dem Hafen. Für die an ständigen Lärm gewöhnten Großstädter schon fast gespenstisch anmutend. Eine seltsame, eine trügerische Ruhe.
Sie machten sich auf den Weg in die Stadt. Mit jedem Schritt wurde die Atmosphäre lebendiger, mehr Menschen und Häuser. Das Bild der Innenstadt zeigte zweifelsfrei britischen Einfluss. Rote Telefonhäuschen, Pubs und Restaurants mit englischer Küche. Ab und zu fuhr sogar ein Taxi an ihnen vorbei. Nur wenige Minuten vom Hafen entfernt kamen sie zum ersten Hotel. Leider ausgebucht, wie sie bedauerlicherweise feststellen mussten. Schließlich war Saison und ein ständiger Strom von Touristen zog über die Insel. Eine einzigartige Fauna mit seltenen Arten von Vögeln und Meeresbewohnern lockte jedes Jahr mehr als dreißigtausend naturbegeisterte Menschen in dieses abgelegene Areal, eine weitere willkommene Einnahmequelle für die Inselbewohner.
Doch sie fanden eine Unterkunft. Im Falkland Islands Tourism war kurz vor ihrer Ankunft ein Zimmer frei geworden. Das reichte aus, um sich auf ihre schwierige Mission vorzubereiten. Allerdings war der Aufenthalt auf diesen Inseln mit erheblichen Auflagen verbunden. Die drei mussten sich erst ein Visum bei der britischen Vertretung besorgen. Willy versicherte der Dame an der Rezeption, sich darum zu kümmern, und bezahlte vorsichtshalber gleich für drei Tage Aufenthalt im Voraus. Dann verließen sie das Hotel.
„Jetzt wirds kompliziert“, sagte Willy. „Wenn ich mir ein Visum hole, ist das kein Problem. Noch weiß niemand, dass ich an der Sache beteiligt bin. Aber wenn eure Namen irgendwo auftauchen sollten, haben wir den Geheimdienst wieder am Hals.“
„Dann wohnst du eben alleine da … wenigstens offiziell!“, antwortete Grace. „Du brauchst doch dieses Zimmer für deine Arbeit?“
„Unbedingt! Ohne dieses Gerät fahre ich nicht los! Das ist überlebenswichtig, glaubt mir!“
Jack nickte. „Du besorgst dir ein Visum und wir versuchen, uns heimlich in dein Zimmer
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