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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Morgen damit beschäftigt, sein Boot für die Überfahrt tüchtig zu machen. Er winkte, als er die beiden kommen sah.
    „Ahoi!“, rief er ihnen von Weitem zu.
    „Ahoi, Kapitän O’Madden“, erwiderte Grace. „Wie siehts aus, ist alles in Ordnung mit dem Kahn?“
    „Das dürft ihr glauben. Ich habe jede Menge Proviant besorgt, damit ihr mir nicht verhungert. Ihr könntet mir helfen, das Zeug zu verstauen.“
    Die beiden betraten das Boot und räumten die Waren unter Deck, wo sich auch eine kleine Kombüse befand.
    Es begann zu regnen. „Wurde aber auch Zeit“, sagte Ethan.
    „Hat schon seit einer Woche nicht mehr geregnet.“
    „Schon seit einer Woche nicht mehr?“, fragte Jack. „Ist das so ungewöhnlich?“
    „Eigentlich schon. Ihr müsst wissen, dass es bei uns an mindestens zweihundert Tagen im Jahr regnet oder schneit. Wir sollten eure Ausrüstung zudecken.“

    Ethan holte für sich und seine zwei Gäste Regenmäntel aus der Fahrerkabine. Zusammen schafften sie zwei große, zusammengerollte Abdeckplanen an Deck. Grace und Jack warteten voller neuem Mut auf die Ankunft ihrer Ausrüstung.
    Nur das Kreuzfahrtschiff, das nicht weit von ihnen zum Ablegen vorbereitet wurde, verpasste ihnen ein mulmiges Gefühl. Würde man sie vermissen? Womöglich sogar nach ihnen suchen? Ein weiterer Gegner, der sie durchgehend bedrohte, war die Zeit.

    Kurz vor Mittag kam der Lastwagen zum Pier. Der Kleine Edward platzierte das Gefährt in unmittelbarer Nähe zum Boot. Nachdem es durch ausfahrbare Stützen gegen seitliches Schwanken gesichert worden war, wurden die Gerätschaften sowie zwei Paletten mit Dieselfässern auf das Deck verfrachtet. Dank des Ladekrans eine unkomplizierte Angelegenheit.
    Ethan befüllte mit Jacks Hilfe den Tank der alten Maschine. Die übrigen Fässer, genauso wie die beiden Motorschlitten und die Holzkiste mit der restlichen Ausrüstung, wurden mit Spanngurten gegen die urtümliche Kraft der See gesichert. Stürmisch konnte sie sein, unberechenbar und vernichtend. Das hatte Ethan oft schmerzlich erfahren müssen.
    Anschließend legten sie die Abdeckplanen über die Ausrüstung und zurrten sie mit Stricken an Halteringen aus Edelstahl fest, die in regelmäßigen Abständen am unteren Rand der Reling rund um das Boot angebracht waren. Die Cumberlands stiegen in ihren Lastwagen.
    „War schön, mit Ihnen Geschäfte zu machen“, rief Grace ihnen nach.

    „Immer gerne wieder … und viel Glück“, antwortete der Große Edward durchs offene Fenster, und zeigte ihr seinen gedrückten Daumen, bevor sie rückwärts auf die Straße rangierten und davonbrausten. Ein dumpfes Dröhnen fegte über den Hafen. Es war die Schiffshupe der MS Fram, die gerade aus dem Hafen lief.
    Grace und Jack beobachteten den Vorgang mit gemischten Gefühlen. Sie gingen von Bord, um Willy vom Hotel abzuholen.
    „Wir beeilen uns“, sagte Grace zu Ethan, während sie über ihre Schulter zu ihm aufsah. Doch dessen Blick ging in eine ganz andere Richtung. Er schwieg, zog erstaunt die Augenbrauen nach oben. Das auslaufende Kreuzfahrtschiff gab zunehmend die Sicht auf die angsteinflößende Silhouette eines grauen Stahlmonsters frei, das aus einigen Meilen Entfernung auf die Insel zuhielt.
    Grace wurde unruhig. „Was ist das?“
    „Seltsam“, antwortete Ethan. „Ein Kriegsschiff. Es war gar kein Manöver angekündigt.“
    Auch Jack bekam es mit der Angst zu tun. „Kriegsschiff?“
    „Ja, ein Raketenkreuzer.“
    „Die Briten?“
    „Nein, das ist einer von der U.S. Navy. Ticonderoga-Klasse. Was wollen die hier?“
    Grace und Jack traf es wie ein Schlag. Sie waren sicher, dass es ihnen galt! Willy! Sie mussten Willy warnen und dann so schnell wie möglich verschwinden. Doch zu Fuß würde es zu lange dauern. In ihrer Verzweiflung flehte Grace Ethan an: „Sie müssen uns fahren, schnell! Wir müssen zum Hotel! Bitte!“

    Ethan konnte die plötzliche Aufregung nicht verstehen. Er schüttelte den Kopf. „Hat das etwas mit diesem Schiff zu tun? Vor denen braucht ihr euch doch nicht zu fürchten. Die sind wahrscheinlich nur zufällig in der Gegend.“
    „Egal“, schob Grace eilig nach, „wir müssen nur so schnell wie möglich weg hier!“
    „Habt ihr etwa Angst davor, dass die euch diesen Meteoriten wegschnappen?“
    „Genau so ist es!“, antwortete Jack. „Bitte kommen Sie, es eilt! Wirklich!“
    „Na gut“, antwortete Ethan und ging von Bord. Schnellen Schrittes machten sie sich auf den Weg zu seinem Wagen und

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