Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
spielt.“
„Nein, ist schon in Ordnung. Wir sind froh, dass wir jemanden gefunden haben, der uns an unser Ziel bringt. Aber jetzt sollten wir schleunigst einkaufen gehen. Uns läuft die Zeit davon.“
„Dann kommt mal mit, ihr beiden!“
Ethan ging von Bord und wartete, bis seine Gäste bei ihm waren. Dann ging er ein paar Schritte auf den angrenzenden Liegeplatz zu. „Hey, Charly, pass doch bitte auf, dass niemand meine Philomena klaut! Okay?“
Der Schiffseigner nickte, winkte ihm kurz zu. Sie gingen ein Stück am Hafen entlang und betraten schließlich das Gelände einer Fisch verarbeitenden Fabrik.
Auf dem Parkplatz neben einer Lagerhalle stand Ethans Auto. Ein Kleinbus, nicht das neueste Modell, aber in ausgezeichnetem Zustand.
„Sehr geräumig“, stellte Grace fest, als sie im Wagen saßen.
„Natürlich“, antwortete Ethan, „ich muss meinen
Ausflüglern schon etwas an Komfort bieten, wenn ich sie vom Hotel abhole. Außerdem brauche ich sehr viel Platz für das Angelzeug. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was manche von denen alles mitschleppen.“
Sie fuhren in östliche Richtung auf eine gut ausgebaute Straße, die sich in knapper Entfernung vom Ufer entlangzog. Nach wenigen Minuten hatten sie den Stadtrand erreicht.
Ethan bog auf eine Sandstraße, die zu einer riesigen Lagerhalle führte. „Da vorne ist Edwards Geschäft. Ihr werdet staunen.“
Er stellte den Wagen neben dem Eingang ab, dann betraten sie den Laden. Die Einrichtung erinnerte sehr an einen Baumarkt. Regale, mehrere Etagen hoch, zogen sich über die gesamte Länge der Halle.
„Edward!“, rief Ethan. Es hallte wie in einem Konzertsaal.
„Hier!“, kam es ihnen einen Augenblick später aus der hintersten Ecke entgegen. Ein kleiner Mann, etwa in Ethans Alter, winkte ihnen von Weitem zu. In dunkelblauer Latzhose, seine Wollmütze bis über die Ohren gezogen. Schnellen Schrittes kam er ihnen entgegen, begleitet von einer Mitarbeiterin, die Notizblock und Stift in Händen hielt.
Grace drängte sich an Ethan. „Ist das etwa dieser Edward?“, flüsterte sie ihm zu. „Sie sagten doch, man nennt ihn den Großen Edward. Der ist ja einen Kopf kleiner als ich.“
Ethan winkte ab. „Das hat eine besondere Bewandtnis, ich erkläre dir das später.“
Er ging auf seinen Bekannten zu und begrüßte ihn mit einem festen Händedruck. „Hallo, Edward. Wie gehts?“
„Ethan! Gut, danke. Und dir?“
„Dem Alter entsprechend, würde ich sagen.“
„Wir gehen gerade die Bestellungen für die nächsten Tage durch. Was kann ich für dich tun? Tabak? Du hast Gäste dabei, wie ich sehe.“
„Mit dem Tabak hast du recht, kann wieder welchen brauchen. Und was diese Herrschaften anbelangt …“ Er schmunzelte, schüttelte den Kopf. „Also … die benötigen einige Gerätschaften, und die bekommen sie hier auf der Insel wohl ausschließlich bei dir. Du glaubst nicht, was die vorhaben.“
Edward reichte Grace und Jack die Hand. Er sah die beiden erstaunt an, richtete seinen fragenden Blick wieder auf Ethan. „Na? Was? Was haben sie vor?“
„Wir müssen so schnell wie möglich in die Antarktis, Marie-Byrd-Land“, erklärte ihm Grace.
„Ach ja? Das ist ja mal etwas ganz anderes. Und was wollen sie da, wenn ich fragen darf?“
„Wir sind Geologen. Vor ein paar Tagen ist dort ein Meteorit runtergegangen, und den müssen wir unbedingt finden.“
„Okay“, meinte Edward, „und was ist daran so ungewöhnlich?“ Sein Blick ging wieder zu Ethan. „Dort sind oft Expeditionen unterwegs, die Meteoriten suchen.
Angeblich kann man sie dort leichter finden als sonst irgendwo auf der Welt. Man muss lediglich nach dunklen Stellen im Eis suchen.“
„Kann sein“, antwortete Ethan, „aber keiner dieser Greenhorns hier war jemals in dieser Gegend. Nicht die geringste Erfahrung, verstehst du? Das sind Stadtmenschen! Und ich soll sie dorthin hinbringen. Du kannst sicher verstehen, dass ich mir Sorgen um sie mache.“
„Na gut, das ist natürlich etwas anderes.“ Sein
Gesichtsausdruck wurde ernster. „Sie wissen, auf was Sie sich da einlassen? Dieses Gebiet ist riesig, da lauern überall Gefahren. Wenn Sie niemanden dabeihaben, der wenigstens ein Grundmaß an Erfahrung hat, kann dieses Abenteuer sehr schnell zu einem Himmelfahrtskommando werden. Das ist Ihnen bewusst?“
Die beiden nickten. „Wir sind zu dritt“, sagte Grace, „unser Kollege kümmert sich gerade um die elektronische Ausrüstung, Navigationsgerät und
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