Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
mir!“
„Ach ja? Das ist ja interessant. Und weshalb sind diese Soldaten hier? Militär? Weshalb keine Wissenschaftler? Ihr Interesse an diesem Raumschiff basiert doch lediglich auf dem Vorhaben, mit dessen Technik neue Waffen zu entwickeln.“
„Auch Waffen sind wichtig“, antwortete Agent Bedell nach kurzem Schweigen.
„Schön, das zu hören! Und wofür?“
„Um unser Land zu schützen, unsere Freiheit und unsere Werte.“
„Unsere Werte? Gehören da Verlogenheit und Missachtung der Menschenrechte auch dazu?“
Agent Bedell überging Willys Äußerung mit einer abfälligen Geste seiner Hand und drehte dabei den Kopf zur Seite, als ein weiterer Beamter den Raum betrat und ihm etwas ins Ohr flüsterte.
Er nickte zuversichtlich, wandte sich wieder Grace und Willy zu. „Wir bekommen Besuch, das wird Sie freuen.“
„Weshalb sollte uns das wohl freuen?“, schrie Grace ihm entgegen. Willy musste sie immer noch festhalten.
Aus allen Winkeln des Schiffes war mit einem Mal reges Treiben zu vernehmen. Ein Team von Technikern machte sich umgehend daran, die außerirdische Technologie unter die Lupe zu nehmen.
Zeitgleich betrat ein großer Mann den Raum, schüttelte zunächst seinem Kollegen Bedell die Hand und richtete dann seinen Blick auf ihre Widersacher. Er warf die Kapuze seines Anoraks zurück und nahm die Sonnenbrille ab.
Grace verfiel in regungslose Starre, ihr stockte der Atem. Der Anblick dieses Gesichts fuhr wie ein Blitz durch ihren Körper. Für einen kurzen Augenblick sah sie zu Willy, dann wieder zu ihrem Gegenüber. „George?“
„Hallo, mein Schatz.“
„Moment mal!“, sagte Willy verwundert. „Das ist doch wohl nicht dieser George, von dem du mir erzählt hast? Dein Ex?“
Grace nickte Willy zu, sah dann wieder zu George. „Was machst du hier?“
„Na ja, sagen wir mal, ich habe etwas Geschäftliches zu erledigen.“
Grace war verunsichert, konnte sich keinen Reim auf Georges plötzliche Anwesenheit machen. „Geschäftlich? Hier? Der Manager einer Elektronikfirma?“
George sah zu seinen Kollegen. Alle zeigten ein ähnlich überhebliches Lächeln.
Grace ließ nicht locker. „Sag schon!“ Intuitiv ahnte sie, dass nicht alles mit rechten Dingen zugehen konnte, wollte es jedoch nicht wahrhaben.
Willy packte Grace am Arm, drehte sie zu sich. „Merkst du das nicht?“, sagte er mit erhobener Stimme und unterbrach damit die plötzliche Stille. „Wie naiv bist du denn?“ Er sah seine Gefährtin vorwurfsvoll an, deutete dabei auf die Beamten. „Die stecken alle unter einer Decke. Der feine Herr hat dir die ganze Zeit etwas vorgemacht.“
Grace fiel aus allen Wolken. „Du arbeitest gar nicht für Weiland Elektronics?“
George zuckte mit den Achseln, zog gleichzeitig eine Augenbraue nach oben. „In gewisser Weise schon, nur dass Weiland kein Elektronikkonzern ist. Die Firmenbezeichnung dient uns lediglich als Tarnung. Jedes Kind braucht schließlich einen Namen, und der soll in unserem Fall möglichst unauffällig sein.“ Er blickte nach hinten. „Das hier sind übrigens alles Mitarbeiter von mir. Eine Spezialeinheit des CIA. Wir kümmern uns um Leute wie dich, die sich in den Kopf gesetzt haben, in geheimen Angelegenheiten rumzuwühlen und vertrauliche Informationen an die Medien zu verraten. Wie du weißt, habe ich wiederholt versucht, dich davon abzubringen, solange wir zusammen waren.“
Grace konnte es immer noch nicht glauben, dermaßen geblendet worden zu sein. „Du wusstest also immer, dass diese Phänomene tatsächlich existieren, und hast mich trotzdem für verrückt erklärt?“
„Die Bevölkerung ist noch nicht bereit für die ganze Wahrheit. Sie muss erst Schritt für Schritt darauf vorbereitet werden. Aber leider gibt es unbelehrbare Personen wie euch, die das einfach nicht abwarten können.“
„Du hast mich also von Anfang an belogen?“, fragte Grace fast flüsternd. „Unsere Beziehung … alles nur gespielt?“
Sie war den Tränen nahe. Der schreckliche Gedanke an das niederträchtige Verhalten ihres vermeintlichen Lebensgefährten schnürte ihr die Kehle zu. Georges Blick blieb hart, er zeigte keinerlei Emotionen.
„Na gut, weshalb sollte ich dir jetzt noch etwas vormachen? Ich bin der Chef dieser Abteilung und habe mich praktisch selbst auf dich angesetzt. Du wurdest zum Risiko, als du damals das geheime Foto von deinem Freund Joe bekamst. Wir wussten das, obwohl du es vehement abgestritten hast. Ich habe es auf deinem Computer
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