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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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auf Island, durch den sogar der Flugverkehr eingestellt wurde. Erdbeben werden immer zerstörerischer. Das Wetter spielt verrückt. Es ist durchaus anzunehmen, dass dies durch solch einen Vagabunden ausgelöst wird. Der wirft durch seine enorme Anziehungskraft sogar Asteroiden und manchen Kometen aus der Oortschen Wolke und dem Kuipergürtel aus ihren Bahnen, dann besteht die erhöhte Gefahr, dass uns diese Geschosse treffen. Aber es gibt noch weitere Ungereimtheiten, die auf einen unsichtbaren Begleiter schließen lassen.“
    „Und die wären?“
    „Du willst es aber genau wissen, was?“
    „Klar, du hast mich neugierig gemacht.“
    „Also gut. Die Venus zum Beispiel, deren Rotation ist retrograd. Das heißt, sie dreht sich im Gegensatz zu den meisten Himmelskörpern im Sonnensystem verkehrt herum. Und dafür braucht sie auch noch unglaublich lange, nämlich 243 Erdentage. Sie zieht also schneller um die Sonne, als sie sich um die eigene Achse dreht. Völlig verrückt, und mit herkömmlichen Modellen nicht zu erklären. Auch Pluto und Uranus rotieren in falscher Richtung, wobei Letzterer seine Achse sogar fast in Sonnenebene ausgerichtet hat. Das heißt, er liegt auf dem Bauch! Glaubt mir, da saust immer wieder etwas gewaltig Großes an uns vorbei, das alles mächtig umherwirbelt! Aber jetzt machen wir uns erst mal an die Arbeit, um dieses Foto zu bekommen. Nico und der Professor machen gleich Feierabend, dann haben wir sturmfreie Bude.“
    Dir drei schlüpften in ihre Jacken und machten sich auf den Weg zur Sternwarte. Joe fuhr im Schritttempo auf den Parkplatz der Universität und ließ seinen Blick über das verwaiste Gelände schweifen. Außer den beiden Autos der Wachmänner konnte er kein weiteres Fahrzeug ausmachen, drehte seinen Kopf über die Schulter und nickte den anderen vielversprechend zu. „Sie sind weg“, sagte er, „wir haben freie Bahn!“
    Er stellte den Wagen in der Nähe des Observatoriums ab und die drei stiegen schweigend und umsichtig aus, das Wissen um die Brisanz der bevorstehenden Aktion immer im Hinterkopf. Grace zog den Kragen ihrer Jacke ganz nach oben, um sich vor dem eiskalten Nebel zu schützen, der in dünnen Schwaden die klirrende Nacht durchwanderte und sich wie eine unliebsame Maske in ihr Gesicht krallte. Das fahle Licht der vereinzelten Laternen vermischte sich mit dem umherwirbelnden Dunst und verlieh diesem Ort eine gespenstische Atmosphäre.
    „Lass uns reingehen!“, drängte Grace.

    „Geht ihr nach vorne über die Treppe“, sagte Joe, „die Wachleute müssen euch nicht unbedingt sehen!“
    „Und du?“, fragte Willy.
    „Ich muss sowieso durchs Gebäude und mit dem Fahrstuhl zum Observatorium hoch. Ich war schon oft alleine hier. Kein Problem, die Jungs kennen mich. Also, los jetzt, ich lass euch dann rein, dauert aber ein paar Minuten!“
    Grace stiefelte sofort los und Willy eilig hinter ihr her, während Joe mit seiner Personalkarte die Tür des Nebeneingangs öffnete und mit kräftigen Schüben Richtung Aufzug rollte. Wie er schon geahnt hatte, kam ihm im Hauptgang einer der Wachmänner entgegen.
    „Hallo, Joe“, rief ihm dieser schon von Weitem zu. „Was machst du denn heute noch hier? Workaholic, was? Der Professor und Nico sind schon eine Weile weg.“
    „Sind schon weg?“, fragte Joe dreist, als ob er dies nicht gewusst hätte. „Pech gehabt, aber macht nichts. Ich komme auch alleine zurecht. Hallo, Robert! Ich muss das Programm für die Ausrichtung des Hauptteleskops prüfen, da hat sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen. Nico kommt damit nicht zurecht, jetzt muss ich wieder herhalten. Eine Mütze voll Schlaf wäre mir allerdings lieber!“
    „Kann ich verstehen, ich wünsche dir trotzdem viel Spaß.“
    „Den werd ich sicher haben, keine Angst!“, antwortete Joe. „Bis später dann!“, rief er Robert mit kurzem Winken hinterher und drückte auf den Knopf neben dem Aufzug. Die Tür öffnete sich und er ließ sich ins Obergeschoß befördern. Eilig begab er sich in die Sternwarte und sperrte vorsichtshalber hinter sich ab. Dann fuhr er geradewegs zum Eingang auf der gegenüberliegenden Seite, wo seine Mitstreiter schon ungeduldig auf ihn warteten. Kaum hatte er die Tür aufgeschlossen, drängte sich Grace schon an ihm vorbei und schüttelte sich mit einem knurrigen „Brrr!“
    „Hier drin ists aber auch nicht viel wärmer“, gab Joe ihr zu bedenken.
    „Aber wenigstens ist hier kein Nebel. Ich hasse dieses nasskalte Gefühl auf der

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