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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Arten von Raubtieren und Giftschlangen. Ich persönlich habe eher ein gutes Gefühl, wenn uns bewaffnete Krieger begleiten. Ich fühle mich sicher.“
    Willy zeigte Einsicht. Seine offensichtlich unbegründete Angst wich neuer Motivation, dem mysteriösen Schauplatz seine Rätsel zu entlocken.
    Nachdem sie das Gatter am Eingang des Dorfes geöffnet hatten, beschritten sie einen schmalen Pfad, der sie zunächst an der Außenseite um die Gehege herumführte. Nach einer Weile machte der Weg einen Bogen und tauchte direkt in den Dschungel ein. Mit wenigen Schritten Abstand kämpften sie sich durch den dichten Bewuchs, angeführt von den Stammesältesten, allen voraus der Medizinmann, und eingehüllt in schwülen Dunst, der ihnen unaufhörlich den Schweiß aus den Poren trieb. Die Krieger bildeten die Nachhut.
    Wenige Minuten später wurde das Blätterwerk lichter und der Weg öffnete sich in ein spärlich bewachsenes Areal, das auch nach oben den Blick in den Himmel freigab. Der Boden war mit ebenen Steinplatten ausgelegt, über die niederer Farn und vereinzelte Schlingpflanzen krochen. Sie erkannten eine dicht bewachsene Erhebung vor sich und bewegten sich geradewegs darauf zu. Armdicke Wurzeln wanden sich wie hölzerne Schlangen um das Gebilde. Jack gönnte seiner Kamera keine Pause.
    „Seltsamer Hügel, was?“, sagte Willy. „So gleichmäßig geformt, als ob er künstlich erschaffen wurde. Soll da drin etwa diese Höhle sein?“
    Grace wurde schneller und lief an den Eingeborenen vorbei. Sie räumte wild wucherndes Gestrüpp und Wurzelwerk beiseite und ihre Vermutung über den vermeintlichen Erdhaufen wurde bestätigt.
    „Das ist kein Hügel, seht euch das an!“ Sie kratzte das Moos an einer Stelle ab, wodurch glatt geschliffener Stein zum Vorschein kam. „Das ist ein Bauwerk. Das Ding wurde künstlich errichtet.“
    Die drei anderen staunten nicht schlecht, als sie den exakt bearbeiteten Quader begutachteten.
    „Tatsächlich!“, sagte Joe, während er über die plan polierte Fläche wischte. Seine Hand wanderte nach oben bis zu einer Kante. Dann streckte er den Arm nach vorne, bis er unter dem Gestrüpp erneut an eine Wand stieß, die ebenfalls nach oben hin völlig vertikal zu sein schien. Er suchte weiter und stellte eine Regelmäßigkeit in den Abstufungen fest. „Wahnsinn! Das ist eine Pyramide.“
    „Eine Stufenpyramide“, fuhr Willy fort, „genau wie die in Palenque. Nur nicht ganz so groß. Die hat etwa die Höhe deines Hauses.“ Er sah Grace völlig verblüfft an. „Ob eine Verbindung zu den Pyramiden in Mexiko besteht?“ Angetrieben von der neuen Erkenntnis ging er ein paar Schritte zurück und umrundete das Bauwerk.
    „Ich denke schon“, rief Grace ihm nach, während sie die glänzende Oberfläche der Steinquader bestaunte. „Diese Anunnaki besuchten bestimmt mehrere Stämme, nicht nur diesen hier. Es erscheint mir ziemlich sicher, dass sie auch anderen Völkern als Lehrmeister dienten.“
    „Davon kannst du ausgehen“, sagte Jack. „Wie sonst sollte es wohl möglich sein, dass es solche Pyramiden auf der ganzen Welt gibt? Bei allen Kulturen, die nachweislich niemals Kontakt zueinander hatten? Außerdem berichten alle über Wesen, die vom Himmel herabstiegen. Also liegt es wohl auf der Hand, wer diese Reisenden waren.“
    Einer der Krieger hatte inzwischen mithilfe von Feuersteinen eine Fackel entzündet. Der Dorfälteste redete mit Pablo und ging um die Pyramide herum, während Willy ihm schon entgegenkam.
    Pablo gab den anderen einen Wink. „Folgt mir, jetzt wirds ernst!“
    An einer Seite des Bauwerks befand sich der Eingang.
    Pablo erkannte anhand der zugeschnittenen Pflanzen, dass die Eingeborenen diesen Ort regelmäßig aufsuchten. Die schmale Öffnung reichte ihnen gerade mal bis zu den Hüften, darum verschafften sie sich auf allen Vieren Zutritt. Der Krieger mit der Fackel kroch als Erster hinein, gefolgt vom Medizinmann, den alten Männern und den vier Abenteurern.
    Drei bewaffnete Eingeborene blieben draußen.
    Im Inneren der Pyramide öffnete sich ein gewaltiger Raum, dessen symmetrisch nach oben zulaufende Wände sich im flimmernden Licht des Feuers ihren Blicken offenbarten.
    Keine einzige Fuge war an den glatten Flächen zu erkennen.

    Sie erhoben sich und sahen sich um, als Grace plötzlich einen erstickten Schrei des Entsetzens ausstieß. Im Schein der Fackel zeichneten sich direkt neben ihr drei Fratzen des Todes ab. Mumifizierte Totenköpfe, auf Holzpfähle

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