Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
müssten wir chilenische Hoheitsgewässer erreichen.“
Er sah auf zum Colonel. „Wissen die Bescheid, dass wir kommen?“
„Alles geregelt und genehmigt. Die Angelegenheit ist zu wichtig, um von bürokratischen Banalitäten behindert zu werden. Kaum zu glauben, aber in einer solchen Situation arbeiten die Geheimdienste perfekt zusammen.“
„Überflugerlaubnis?“
„Haben wir!“
„Von der Küste ab sind es etwa fünfhundert Meilen bis zum Zielort. Wir müssen irgendwo zwischenlanden und auftanken.“
„Auch das ist organisiert. Die argentinische Armee stellt uns einen Militärflughafen in der Nähe von Mendoza zur Verfügung. Es gab keinerlei Probleme. Die möchten sowieso schon seit Jahren der NATO beitreten.“
„Okay, dann wäre so weit alles geklärt.“ Er drückte den Kollegen von der Army die Hand. „Auf gutes Gelingen!“ Dann richtete er seinen Blick zu Commander Bready. „Bringen Sie die Herren zu Ihren Kabinen!“
„Aye, Sir!“
Sie verließen den Navigationsraum und suchten ihre Unterkünfte auf. Der Chief ging nach draußen, klammerte sich wieder an die Reling und sah auf zu den Sternen.
Ergriffen machte er sich Gedanken über diese völlig neue Situation in der Geschichte der Menschheit.
Kapitel 13
Das Vermächtnis der Himmelssöhne
Vogelgezwitscher und gellendes Geschrei allerlei tierischer Bewohner des Regenwalds holten Pablo bei Morgendämmerung aus dem Schlaf. Er setzte sich auf und rüttelte seine Schützlinge wach. Grace fuhr erschrocken hoch und registrierte erst nach einem Moment der Verwirrung, wo sie sich befand.
„Oh Mann“, seufzte sie mit halb geöffneten Augen, „ich habe geschlafen wie ein Stein … aber leider nicht sehr lange.“ Mit einem Arm abgestützt, beugte sie sich kraftlos zu ihrem Rucksack, der an der Wand lehnte, holte eine Flasche Wasser heraus und nahm einen kräftigen Schluck.
„Guten Morgen, alle zusammen“, sagte Jack. „Was ist, müssen wir schon los?“ Er sah zu Pablo, der schon durch die Eingangsöffnung spähte.
Pablo drehte den Kopf über die Schulter. „Ist noch nichts zu sehen. Die werden noch schlafen.“
„Sollen wir schon mal rausgehen?“
Pablo nickte.
„Also los, Leute!“, sagte Jack und griff nach seinem Rucksack. „Das wird heute ein großer Tag für uns. Bin gespannt, was uns erwartet.“
Sie verließen die Hütte und gingen zum Festplatz. Die aufgehende Sonne verbarg sich noch hinter den borkigen Baumriesen. Dunstige Schwaden durchzogen das Unterholz. Ein leichter Wind streifte über das Blätterdach und fing sich in den schwankenden Baumkronen, ließ jedoch das Dorf darunter unberührt. Die schwüle Hitze des vergangenen Tages hatte sich kaum verzogen und hing wie ein Schleier über dem Ort.
Die vier setzten sich, lehnten sich an den Schrein und warteten auf das Erscheinen der Eingeborenen. Grace wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn.
„Diese stickige Luft ist noch schlimmer als die in Córdoba. Ist das hier immer so?“
„Im Sommer, ja“, antwortete Pablo. Hier gibt es viel Regen, der durch den dichten Pflanzenbewuchs schnell wieder an die Luft abgegeben wird. Hundert Prozent
Luftfeuchtigkeit sind hier absolut üblich. „Im Winter ist es etwas angenehmer, aber nie richtig kalt.“
Mit orangefarbenem Leuchten brachen die ersten Sonnenstrahlen durch die Lücken in den Baumkronen. Nach und nach verließen die Dorfbewohner ihre Hütten. Kurz darauf kam der Dorfälteste mit seiner Gefolgschaft zum großen Platz und bezeugte abermals seinen Respekt gegenüber den Gefährten ihrer Götter. Pablo begrüßte ihn und sie wechselten einige Worte.
„Okay, es ist so weit“, sagte er. „Sie führen uns zum Vermächtnis ihrer Lehrmeister.“
Grace sprang hastig auf und schnappte sich ihren Rucksack.
„Die können wir hier lassen“, meinte Pablo, „es ist nicht sehr weit bis zur Höhle.“
Jack suchte das wichtigste Zubehör zusammen, das er für seine Dokumentation brauchte, und verstaute es in der handlicheren Fototasche. Willy nahm lediglich seine Feldflasche mit.
Sie marschierten los und beobachteten mit Argwohn vier junge Krieger des Stammes, die ihnen in kurzem Abstand folgten. Bewaffnet mit Speeren und Blasrohren jagten sie vor allem Willy gehörigen Respekt ein. Er drängte sich nahe an Pablo.
„Die sind bewaffnet“, sagte er und schielte dabei misstrauisch nach hinten. Was bedeutet das?“
„Machen Sie sich keine Gedanken! Die sind wohl nur zu unserem Schutz dabei. Hier gibt es viele
Weitere Kostenlose Bücher